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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799.

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Dir vertraut' er, o Goethe, der Künstlerweihe Geheimniß,
Daß Du im Heiligthum hütest das Dichtergesetz.
Lehre denn dichtend, und führe den Weg zum alten Parnassus!
Wie? Du schwindest dem Blick höher empor zum Olymp?
Wie einst Eos den Liebling, so nimmt im geflügelten Wagen
Liebend die Muse Dich auf, doch sie entreißet Dich nicht.
Schwebend über den Werken der Sterblichen, streuet sie Rosen
Aus dem Gewölk, des Tags holde Verkündigerin.
Dir vertraut' er, o Goethe, der Kuͤnstlerweihe Geheimniß,
Daß Du im Heiligthum huͤtest das Dichtergesetz.
Lehre denn dichtend, und fuͤhre den Weg zum alten Parnassus!
Wie? Du schwindest dem Blick hoͤher empor zum Olymp?
Wie einst Eos den Liebling, so nimmt im gefluͤgelten Wagen
Liebend die Muse Dich auf, doch sie entreißet Dich nicht.
Schwebend uͤber den Werken der Sterblichen, streuet sie Rosen
Aus dem Gewoͤlk, des Tags holde Verkuͤndigerin.
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[192/0202] Dir vertraut' er, o Goethe, der Kuͤnstlerweihe Geheimniß, Daß Du im Heiligthum huͤtest das Dichtergesetz. Lehre denn dichtend, und fuͤhre den Weg zum alten Parnassus! Wie? Du schwindest dem Blick hoͤher empor zum Olymp? Wie einst Eos den Liebling, so nimmt im gefluͤgelten Wagen Liebend die Muse Dich auf, doch sie entreißet Dich nicht. Schwebend uͤber den Werken der Sterblichen, streuet sie Rosen Aus dem Gewoͤlk, des Tags holde Verkuͤndigerin.

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Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1799/202>, abgerufen am 21.05.2024.