Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.Nach dir, Maria, heben Schon tausend Herzen sich. Jn diesem Schattenleben Verlangten sie nur dich. Sie hoffen zu genesen Mit ahndungsvoller Luft -- Drückst du sie, heilges Wesen, An deine treue Brust. So manche, die sich glühend Jn bittrer Qual verzehrt, Und dieser Welt entfliehend Nach dir sich hingekehrt; Die hülfreich uns erschienen Jn mancher Noth und Pein -- Wir kommen nun zu ihnen Um ewig da zu seyn. Nun weint an keinem Grabe, Für Schmerz, wer liebend glaubt. Der Liebe süße Habe Wird keinem nicht geraubt -- Die Sehnsucht ihm zu lindern, Begeistert ihn die Nacht -- Von treuen Himmelskindern Wird ihm sein Herz bewacht. Getrost, das Leben schreitet
Zum ewgen Leben hin; Von innrer Glut geweitet Verklärt sich unser Sinn. Die Sternwelt wird zerfließen Zum goldnen Lebenswein, Wir werden sie genießen Und lichte Sterne seyn. Nach dir, Maria, heben Schon tausend Herzen sich. Jn diesem Schattenleben Verlangten sie nur dich. Sie hoffen zu genesen Mit ahndungsvoller Luft — Druͤckst du sie, heilges Wesen, An deine treue Brust. So manche, die sich gluͤhend Jn bittrer Qual verzehrt, Und dieser Welt entfliehend Nach dir sich hingekehrt; Die huͤlfreich uns erschienen Jn mancher Noth und Pein — Wir kommen nun zu ihnen Um ewig da zu seyn. Nun weint an keinem Grabe, Fuͤr Schmerz, wer liebend glaubt. Der Liebe suͤße Habe Wird keinem nicht geraubt — Die Sehnsucht ihm zu lindern, Begeistert ihn die Nacht — Von treuen Himmelskindern Wird ihm sein Herz bewacht. Getrost, das Leben schreitet
Zum ewgen Leben hin; Von innrer Glut geweitet Verklaͤrt sich unser Sinn. Die Sternwelt wird zerfließen Zum goldnen Lebenswein, Wir werden sie genießen Und lichte Sterne seyn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0213" n="201"/> <lg n="3"> <l>Nach dir, Maria, heben</l><lb/> <l>Schon tausend Herzen sich.</l><lb/> <l>Jn diesem Schattenleben</l><lb/> <l>Verlangten sie nur dich.</l><lb/> <l>Sie hoffen zu genesen</l><lb/> <l>Mit ahndungsvoller Luft —</l><lb/> <l>Druͤckst du sie, heilges Wesen,</l><lb/> <l>An deine treue Brust.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>So manche, die sich gluͤhend</l><lb/> <l>Jn bittrer Qual verzehrt,</l><lb/> <l>Und dieser Welt entfliehend</l><lb/> <l>Nach dir sich hingekehrt;</l><lb/> <l>Die huͤlfreich uns erschienen</l><lb/> <l>Jn mancher Noth und Pein —</l><lb/> <l>Wir kommen nun zu ihnen</l><lb/> <l>Um ewig da zu seyn.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Nun weint an keinem Grabe,</l><lb/> <l>Fuͤr Schmerz, wer liebend glaubt.</l><lb/> <l>Der Liebe suͤße Habe</l><lb/> <l>Wird keinem nicht geraubt —</l><lb/> <l>Die Sehnsucht ihm zu lindern,</l><lb/> <l>Begeistert ihn die Nacht —</l><lb/> <l>Von treuen Himmelskindern</l><lb/> <l>Wird ihm sein Herz bewacht.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Getrost, das Leben schreitet</l><lb/> <l>Zum ewgen Leben hin;</l><lb/> <l>Von innrer Glut geweitet</l><lb/> <l>Verklaͤrt sich unser Sinn.</l><lb/> <l>Die Sternwelt wird zerfließen</l><lb/> <l>Zum goldnen Lebenswein,</l><lb/> <l>Wir werden sie genießen</l><lb/> <l>Und lichte Sterne seyn.</l> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [201/0213]
Nach dir, Maria, heben
Schon tausend Herzen sich.
Jn diesem Schattenleben
Verlangten sie nur dich.
Sie hoffen zu genesen
Mit ahndungsvoller Luft —
Druͤckst du sie, heilges Wesen,
An deine treue Brust.
So manche, die sich gluͤhend
Jn bittrer Qual verzehrt,
Und dieser Welt entfliehend
Nach dir sich hingekehrt;
Die huͤlfreich uns erschienen
Jn mancher Noth und Pein —
Wir kommen nun zu ihnen
Um ewig da zu seyn.
Nun weint an keinem Grabe,
Fuͤr Schmerz, wer liebend glaubt.
Der Liebe suͤße Habe
Wird keinem nicht geraubt —
Die Sehnsucht ihm zu lindern,
Begeistert ihn die Nacht —
Von treuen Himmelskindern
Wird ihm sein Herz bewacht.
Getrost, das Leben schreitet
Zum ewgen Leben hin;
Von innrer Glut geweitet
Verklaͤrt sich unser Sinn.
Die Sternwelt wird zerfließen
Zum goldnen Lebenswein,
Wir werden sie genießen
Und lichte Sterne seyn.
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