Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.4. Zerbine.
Gemahlen und gewalkt mit munterm Spiele Schau hier des Volkes negative Dichter; Versteh nur erst den tiefen Sinn der Mühle, So fühlst Du Leser! bald im Haupt dich lichter. Dem Garten gleicht dieß Buch im Festgewühle: Maskirt erscheinen neu die armen Wichter Warm haucht die Luft, Fontänen plätschern kühle, Und ferne schimmern künstlich bunte Lichter. Verkehrt ist alles in den süßen Possen, Statt Ya sagt das Eslein selber Ay; Ergötzlich spielen drein mit Narrenschwänzen Theater, Aufklärung und Nikolai. So mahl denn Tieck! mahl ferner unverdrossen der Schriftensteller albernste Tendenzen. 4. Zerbine.
Gemahlen und gewalkt mit munterm Spiele Schau hier des Volkes negative Dichter; Versteh nur erst den tiefen Sinn der Muͤhle, So fuͤhlst Du Leser! bald im Haupt dich lichter. Dem Garten gleicht dieß Buch im Festgewuͤhle: Maskirt erscheinen neu die armen Wichter Warm haucht die Luft, Fontaͤnen plaͤtschern kuͤhle, Und ferne schimmern kuͤnstlich bunte Lichter. Verkehrt ist alles in den suͤßen Possen, Statt Ya sagt das Eslein selber Ay; Ergoͤtzlich spielen drein mit Narrenschwaͤnzen Theater, Aufklaͤrung und Nikolai. So mahl denn Tieck! mahl ferner unverdrossen der Schriftensteller albernste Tendenzen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0249" n="237"/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">4.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zerbine</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg n="1"> <l>Gemahlen und gewalkt mit munterm Spiele</l><lb/> <l>Schau hier des Volkes negative Dichter;</l><lb/> <l>Versteh nur erst den tiefen Sinn der Muͤhle,</l><lb/> <l>So fuͤhlst Du Leser! bald im Haupt dich lichter.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Dem Garten gleicht dieß Buch im Festgewuͤhle:</l><lb/> <l>Maskirt erscheinen neu die armen Wichter</l><lb/> <l>Warm haucht die Luft, Fontaͤnen plaͤtschern kuͤhle,</l><lb/> <l>Und ferne schimmern kuͤnstlich bunte Lichter.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Verkehrt ist alles in den suͤßen Possen,</l><lb/> <l>Statt Ya sagt das Eslein selber Ay;</l><lb/> <l>Ergoͤtzlich spielen drein mit Narrenschwaͤnzen</l> </lg> <lg n="4"> <l>Theater, Aufklaͤrung und Nikolai.</l><lb/> <l>So mahl denn Tieck! mahl ferner unverdrossen</l><lb/> <l>der Schriftensteller albernste Tendenzen.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [237/0249]
4.
Zerbine.
Gemahlen und gewalkt mit munterm Spiele
Schau hier des Volkes negative Dichter;
Versteh nur erst den tiefen Sinn der Muͤhle,
So fuͤhlst Du Leser! bald im Haupt dich lichter.
Dem Garten gleicht dieß Buch im Festgewuͤhle:
Maskirt erscheinen neu die armen Wichter
Warm haucht die Luft, Fontaͤnen plaͤtschern kuͤhle,
Und ferne schimmern kuͤnstlich bunte Lichter.
Verkehrt ist alles in den suͤßen Possen,
Statt Ya sagt das Eslein selber Ay;
Ergoͤtzlich spielen drein mit Narrenschwaͤnzen
Theater, Aufklaͤrung und Nikolai.
So mahl denn Tieck! mahl ferner unverdrossen
der Schriftensteller albernste Tendenzen.
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Zitationshilfe: | Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1800/249>, abgerufen am 16.02.2025. |