Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.Wisse jeder was er schreibe, Ein'ge haben wir entzündet, Die nun schon alleine flammen; Doch die Menge hält zusammen, Viel Gesindel treu verbündet. Wer den Unverstand ergründet, Hält sich alle gern vom Leibe, Die gebohren sind vom Weibe. Jst der Bienenschwarm erregt, Den das neuste Wort bewegt, Sehe jeder wo er bleibe. Mögen sie geläufig schwatzen, Was sie dennoch nie begreifen. Manche müssen irre schweifen, Viele Künstler werden platzen. Jeden Sommer fliegen Spatzen Freuen sich am eignen Schalle: Reizte dieß dir je die Galle? Laß sie alle selig spielen, Sorge du nur gut zu zielen, Und wer steht daß er nicht falle. Wisse jeder was er schreibe, Ein'ge haben wir entzuͤndet, Die nun schon alleine flammen; Doch die Menge haͤlt zusammen, Viel Gesindel treu verbuͤndet. Wer den Unverstand ergruͤndet, Haͤlt sich alle gern vom Leibe, Die gebohren sind vom Weibe. Jst der Bienenschwarm erregt, Den das neuste Wort bewegt, Sehe jeder wo er bleibe. Moͤgen sie gelaͤufig schwatzen, Was sie dennoch nie begreifen. Manche muͤssen irre schweifen, Viele Kuͤnstler werden platzen. Jeden Sommer fliegen Spatzen Freuen sich am eignen Schalle: Reizte dieß dir je die Galle? Laß sie alle selig spielen, Sorge du nur gut zu zielen, Und wer steht daß er nicht falle. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="3"> <pb facs="#f0366" n="354"/> <l>Wisse jeder was er schreibe,</l><lb/> <l>Und wenn schrecklich alle Dummen</l><lb/> <l>Aus den dunkeln Loͤchern brummen,</l><lb/> <l>Sehe jeder wie ers treibe.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Ein'ge haben wir entzuͤndet,</l><lb/> <l>Die nun schon alleine flammen;</l><lb/> <l>Doch die Menge haͤlt zusammen,</l><lb/> <l>Viel Gesindel treu verbuͤndet.</l><lb/> <l>Wer den Unverstand ergruͤndet,</l><lb/> <l>Haͤlt sich alle gern vom Leibe,</l><lb/> <l>Die gebohren sind vom Weibe.</l><lb/> <l>Jst der Bienenschwarm erregt,</l><lb/> <l>Den das neuste Wort bewegt,</l><lb/> <l>Sehe jeder wo er bleibe.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Moͤgen sie gelaͤufig schwatzen,</l><lb/> <l>Was sie dennoch nie begreifen.</l><lb/> <l>Manche muͤssen irre schweifen,</l><lb/> <l>Viele Kuͤnstler werden platzen.</l><lb/> <l>Jeden Sommer fliegen Spatzen</l><lb/> <l>Freuen sich am eignen Schalle:</l><lb/> <l>Reizte dieß dir je die Galle?</l><lb/> <l>Laß sie alle selig spielen,</l><lb/> <l>Sorge du nur gut zu zielen,</l><lb/> <l>Und wer steht daß er nicht falle.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> <back> </back> </text> </TEI> [354/0366]
Wisse jeder was er schreibe,
Und wenn schrecklich alle Dummen
Aus den dunkeln Loͤchern brummen,
Sehe jeder wie ers treibe.
Ein'ge haben wir entzuͤndet,
Die nun schon alleine flammen;
Doch die Menge haͤlt zusammen,
Viel Gesindel treu verbuͤndet.
Wer den Unverstand ergruͤndet,
Haͤlt sich alle gern vom Leibe,
Die gebohren sind vom Weibe.
Jst der Bienenschwarm erregt,
Den das neuste Wort bewegt,
Sehe jeder wo er bleibe.
Moͤgen sie gelaͤufig schwatzen,
Was sie dennoch nie begreifen.
Manche muͤssen irre schweifen,
Viele Kuͤnstler werden platzen.
Jeden Sommer fliegen Spatzen
Freuen sich am eignen Schalle:
Reizte dieß dir je die Galle?
Laß sie alle selig spielen,
Sorge du nur gut zu zielen,
Und wer steht daß er nicht falle.
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