Schlegel, Johann Elias: Canut. Kopenhagen, 1746.Vorbericht. unwahrscheinlich ausgesehen haben würden, und die-se Erklärungen mich von der Hauptfabel abgeführet hätten. Unter diese Erdichtungen gehöret auch dasjenige, Man hat der Dichtkunst schon längst eine sol- [Abbildung]
Per-
Vorbericht. unwahrſcheinlich ausgeſehen haben wuͤrden, und die-ſe Erklaͤrungen mich von der Hauptfabel abgefuͤhret haͤtten. Unter dieſe Erdichtungen gehoͤret auch dasjenige, Man hat der Dichtkunſt ſchon laͤngſt eine ſol- [Abbildung]
Per-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorbericht.</hi></fw><lb/> unwahrſcheinlich ausgeſehen haben wuͤrden, und die-<lb/> ſe Erklaͤrungen mich von der Hauptfabel abgefuͤhret<lb/> haͤtten.</p><lb/> <p>Unter dieſe Erdichtungen gehoͤret auch dasjenige,<lb/> was den Godſchalk betrifft. Die Geſchichte ſagt<lb/> von ihm, daß er zu derſelben Zeit in Canuts Dienſte<lb/> gegangen, und daß er ſonſt, da er die Wiſſenſchaften<lb/> erlernen ſollte, auf die Nachricht, daß ſein Vater er-<lb/> ſchlagen worden, die Kuͤnſte ſogleich verlaſſen habe,<lb/> uͤber einen Fluß geſchwommen ſey und Voͤlker ge-<lb/> ſammlet habe, dieſen Tod zu raͤchen.</p><lb/> <p>Man hat der Dichtkunſt ſchon laͤngſt eine ſol-<lb/> che, ja eine noch groͤſſre Gewalt uͤber die Geſchichte,<lb/> um deſto williger vergoͤnnet, da diejenigen, die mit<lb/> Hauptbegriffen von der Hiſtorie zufrieden ſind, an<lb/> dergleichen Nebenumſtaͤnden nichts verlieren, diejeni-<lb/><hi rendition="#c">gen aber, ſo die Begebenheiten vergangner Zeiten<lb/> auf das genauſte kennen wollen, ſie nicht<lb/> in den Gedichten ſuchen.</hi></p> </div><lb/> <figure rendition="#c"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Per-</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [0013]
Vorbericht.
unwahrſcheinlich ausgeſehen haben wuͤrden, und die-
ſe Erklaͤrungen mich von der Hauptfabel abgefuͤhret
haͤtten.
Unter dieſe Erdichtungen gehoͤret auch dasjenige,
was den Godſchalk betrifft. Die Geſchichte ſagt
von ihm, daß er zu derſelben Zeit in Canuts Dienſte
gegangen, und daß er ſonſt, da er die Wiſſenſchaften
erlernen ſollte, auf die Nachricht, daß ſein Vater er-
ſchlagen worden, die Kuͤnſte ſogleich verlaſſen habe,
uͤber einen Fluß geſchwommen ſey und Voͤlker ge-
ſammlet habe, dieſen Tod zu raͤchen.
Man hat der Dichtkunſt ſchon laͤngſt eine ſol-
che, ja eine noch groͤſſre Gewalt uͤber die Geſchichte,
um deſto williger vergoͤnnet, da diejenigen, die mit
Hauptbegriffen von der Hiſtorie zufrieden ſind, an
dergleichen Nebenumſtaͤnden nichts verlieren, diejeni-
gen aber, ſo die Begebenheiten vergangner Zeiten
auf das genauſte kennen wollen, ſie nicht
in den Gedichten ſuchen.
[Abbildung]
Per-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |