Schlegel, Johann Elias: Canut. Kopenhagen, 1746.Erster Aufzug. Erster Auftritt. Ulfo, Estrithe. Ulfo. Erwarte weiter nichts. Dein Wunsch ist dir ge- währt. Jch habe dich geführt, wohin du es begehrt. Du siehst nun Dännemarks berühmte Hauptstadt wieder. Geh, wirf dich, wenn du willst, vor deinem Bruder nieder; Ersuche den Canut um gnädiges Verzeihn; Bereu, eutschuldige, ja, mische Thränen ein; Heiß meine That vor ihm ein übereilt Verbrechen, Erniedrige dich nur: Jch will als Sieger sprechen. Estrithe. Ach! Ulfo! kannst du mich so grausam hintergehn? Hast du mich hergeführt, hier deinen Tod zu sehn? Bedenke, was du schon für deinen Trutz gelitten. Mein Bruder ist erzürnt, und du willst ihn nicht bitten? Ulfo. A
Erſter Aufzug. Erſter Auftritt. Ulfo, Eſtrithe. Ulfo. Erwarte weiter nichts. Dein Wunſch iſt dir ge- waͤhrt. Jch habe dich gefuͤhrt, wohin du es begehrt. Du ſiehſt nun Daͤnnemarks beruͤhmte Hauptſtadt wieder. Geh, wirf dich, wenn du willſt, vor deinem Bruder nieder; Erſuche den Canut um gnaͤdiges Verzeihn; Bereu, eutſchuldige, ja, miſche Thraͤnen ein; Heiß meine That vor ihm ein uͤbereilt Verbrechen, Erniedrige dich nur: Jch will als Sieger ſprechen. Eſtrithe. Ach! Ulfo! kannſt du mich ſo grauſam hintergehn? Haſt du mich hergefuͤhrt, hier deinen Tod zu ſehn? Bedenke, was du ſchon fuͤr deinen Trutz gelitten. Mein Bruder iſt erzuͤrnt, und du willſt ihn nicht bitten? Ulfo. A
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0015" n="[1]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Erſter Aufzug.</hi> </hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Erſter Auftritt.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Ulfo, Eſtrithe.</hi> </hi> </p><lb/> <sp who="#ULF"> <speaker> <hi rendition="#fr">Ulfo.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>rwarte weiter nichts. Dein Wunſch iſt dir ge-<lb/><hi rendition="#et">waͤhrt.</hi><lb/> Jch habe dich gefuͤhrt, wohin du es begehrt.<lb/> Du ſiehſt nun Daͤnnemarks beruͤhmte Hauptſtadt<lb/><hi rendition="#et">wieder.</hi><lb/> Geh, wirf dich, wenn du willſt, vor deinem Bruder<lb/><hi rendition="#et">nieder;</hi><lb/> Erſuche den Canut um gnaͤdiges Verzeihn;<lb/> Bereu, eutſchuldige, ja, miſche Thraͤnen ein;<lb/> Heiß meine That vor ihm ein uͤbereilt Verbrechen,<lb/> Erniedrige dich nur: Jch will als Sieger ſprechen.</p> </sp><lb/> <sp who="#EST"> <speaker> <hi rendition="#fr">Eſtrithe.</hi> </speaker><lb/> <p>Ach! Ulfo! kannſt du mich ſo grauſam hintergehn?<lb/> Haſt du mich hergefuͤhrt, hier deinen Tod zu ſehn?<lb/> Bedenke, was du ſchon fuͤr deinen Trutz gelitten.<lb/> Mein Bruder iſt erzuͤrnt, und du willſt ihn nicht bitten?</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Ulfo.</hi> </fw> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0015]
Erſter Aufzug.
Erſter Auftritt.
Ulfo, Eſtrithe.
Ulfo.
Erwarte weiter nichts. Dein Wunſch iſt dir ge-
waͤhrt.
Jch habe dich gefuͤhrt, wohin du es begehrt.
Du ſiehſt nun Daͤnnemarks beruͤhmte Hauptſtadt
wieder.
Geh, wirf dich, wenn du willſt, vor deinem Bruder
nieder;
Erſuche den Canut um gnaͤdiges Verzeihn;
Bereu, eutſchuldige, ja, miſche Thraͤnen ein;
Heiß meine That vor ihm ein uͤbereilt Verbrechen,
Erniedrige dich nur: Jch will als Sieger ſprechen.
Eſtrithe.
Ach! Ulfo! kannſt du mich ſo grauſam hintergehn?
Haſt du mich hergefuͤhrt, hier deinen Tod zu ſehn?
Bedenke, was du ſchon fuͤr deinen Trutz gelitten.
Mein Bruder iſt erzuͤrnt, und du willſt ihn nicht bitten?
Ulfo.
A
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |