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Schlegel, Johann Elias: Canut. Kopenhagen, 1746.

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ein Trauerspiel.
Canut.
Es hat schon den Befehl. Doch hier kömmt Godewin.
Nicht anders, als versöhnt, laß ich dich von mir ziehn.
Der Kampf soll keinen Zorn in beyden hinterlassen.
Die, so ich lieben soll, die dürfen sich nicht hassen.
Vierter Auftritt.

Canut, Ulfo, Godewin.

Canut.
Tritt näher, Godewin, hier nimm dein Schwerdt
zurück,
Dieß fiel aus deiner Hand durch ein gerechtes Glück.
Es war dir rühmlicher, dieß Schwerdt besiegt ver-
lieren,
Als es zum Untergang des Nebenbürgers führen.
Brauch künftig es allein für mich und für mein Reich,
Aus Pflicht und nicht aus Zorn. Umarmt euch, lie-
bet euch.
Den Zwist, der euch getrennt, sollt ihr nicht mehr er-
wähnen,
Er kostet euren Ruhm und meiner Schwester Thränen.
Der Ausfall dieses Kampfs hat keinen ganz vergnügt:
Er ist von dir verwundt, du bist von ihm besiegt.
Griff er an deinen Ruhm: nun schenkt er dir das Leben,
So viel er dir erst nahm, hat er dir itzt gegeben.
Sieht dich dein König nur für treu und tapfer an,
Was rächest du ein Wort, das dich nicht schimpfen
kann?
Und du, bey dem das Glück das Recht ersetzen müssen,
Denk, Ulfo, was du schon dem Godewin entrissen.
Du
ein Trauerſpiel.
Canut.
Es hat ſchon den Befehl. Doch hier koͤmmt Godewin.
Nicht anders, als verſoͤhnt, laß ich dich von mir ziehn.
Der Kampf ſoll keinen Zorn in beyden hinterlaſſen.
Die, ſo ich lieben ſoll, die duͤrfen ſich nicht haſſen.
Vierter Auftritt.

Canut, Ulfo, Godewin.

Canut.
Tritt naͤher, Godewin, hier nimm dein Schwerdt
zuruͤck,
Dieß fiel aus deiner Hand durch ein gerechtes Gluͤck.
Es war dir ruͤhmlicher, dieß Schwerdt beſiegt ver-
lieren,
Als es zum Untergang des Nebenbuͤrgers fuͤhren.
Brauch kuͤnftig es allein fuͤr mich und fuͤr mein Reich,
Aus Pflicht und nicht aus Zorn. Umarmt euch, lie-
bet euch.
Den Zwiſt, der euch getrennt, ſollt ihr nicht mehr er-
waͤhnen,
Er koſtet euren Ruhm und meiner Schweſter Thraͤnen.
Der Ausfall dieſes Kampfs hat keinen ganz vergnuͤgt:
Er iſt von dir verwundt, du biſt von ihm beſiegt.
Griff er an deinen Ruhm: nun ſchenkt er dir das Leben,
So viel er dir erſt nahm, hat er dir itzt gegeben.
Sieht dich dein Koͤnig nur fuͤr treu und tapfer an,
Was raͤcheſt du ein Wort, das dich nicht ſchimpfen
kann?
Und du, bey dem das Gluͤck das Recht erſetzen muͤſſen,
Denk, Ulfo, was du ſchon dem Godewin entriſſen.
Du
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[43/0057] ein Trauerſpiel. Canut. Es hat ſchon den Befehl. Doch hier koͤmmt Godewin. Nicht anders, als verſoͤhnt, laß ich dich von mir ziehn. Der Kampf ſoll keinen Zorn in beyden hinterlaſſen. Die, ſo ich lieben ſoll, die duͤrfen ſich nicht haſſen. Vierter Auftritt. Canut, Ulfo, Godewin. Canut. Tritt naͤher, Godewin, hier nimm dein Schwerdt zuruͤck, Dieß fiel aus deiner Hand durch ein gerechtes Gluͤck. Es war dir ruͤhmlicher, dieß Schwerdt beſiegt ver- lieren, Als es zum Untergang des Nebenbuͤrgers fuͤhren. Brauch kuͤnftig es allein fuͤr mich und fuͤr mein Reich, Aus Pflicht und nicht aus Zorn. Umarmt euch, lie- bet euch. Den Zwiſt, der euch getrennt, ſollt ihr nicht mehr er- waͤhnen, Er koſtet euren Ruhm und meiner Schweſter Thraͤnen. Der Ausfall dieſes Kampfs hat keinen ganz vergnuͤgt: Er iſt von dir verwundt, du biſt von ihm beſiegt. Griff er an deinen Ruhm: nun ſchenkt er dir das Leben, So viel er dir erſt nahm, hat er dir itzt gegeben. Sieht dich dein Koͤnig nur fuͤr treu und tapfer an, Was raͤcheſt du ein Wort, das dich nicht ſchimpfen kann? Und du, bey dem das Gluͤck das Recht erſetzen muͤſſen, Denk, Ulfo, was du ſchon dem Godewin entriſſen. Du

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Zitationshilfe: Schlegel, Johann Elias: Canut. Kopenhagen, 1746, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_canut_1746/57>, abgerufen am 23.11.2024.