Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.einigen Wochen bey Tage nicht in einigen Wochen bey Tage nicht in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0109" n="104"/> einigen Wochen bey Tage nicht in<lb/> ſo geſetzten und vollen Perioden ge-<lb/> redet, wie in Ihrer gegenwärtigen<lb/> Predigt. Iſt es Ihnen gefällig,<lb/> Ihre Meinung in Proſa zu über-<lb/> ſetzen? — Haſt du den geſtrigen<lb/> Abend und die intereſſante Geſell-<lb/> ſchaft wirklich ſchon ganz vergeſſen?<lb/> Freylich, das wußte ich nicht. —<lb/> Alſo darüber biſt du böſe, weil ich<lb/> zu viel mit Amalien geſprochen<lb/> habe? — Sprechen Sie doch ſo viel<lb/> Sie wollen und mit wem Sie wol-<lb/> len. Aber artig ſollſt du mir be-<lb/> gegnen, das will ich haben. — Du<lb/> ſprachſt ſo ſehr laut, der Fremde<lb/> ſtand gleich daneben, ich war ängſt-<lb/> lich und wußte mir nicht anders zu<lb/> helfen. — Als unartig zu ſeyn, weil<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [104/0109]
einigen Wochen bey Tage nicht in
ſo geſetzten und vollen Perioden ge-
redet, wie in Ihrer gegenwärtigen
Predigt. Iſt es Ihnen gefällig,
Ihre Meinung in Proſa zu über-
ſetzen? — Haſt du den geſtrigen
Abend und die intereſſante Geſell-
ſchaft wirklich ſchon ganz vergeſſen?
Freylich, das wußte ich nicht. —
Alſo darüber biſt du böſe, weil ich
zu viel mit Amalien geſprochen
habe? — Sprechen Sie doch ſo viel
Sie wollen und mit wem Sie wol-
len. Aber artig ſollſt du mir be-
gegnen, das will ich haben. — Du
ſprachſt ſo ſehr laut, der Fremde
ſtand gleich daneben, ich war ängſt-
lich und wußte mir nicht anders zu
helfen. — Als unartig zu ſeyn, weil
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