Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.hältniß ausbilden und einbilden, wie hältniß ausbilden und einbilden, wie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0114" n="109"/> hältniß ausbilden und einbilden, wie<lb/> reine Freundſchaft. Mit Amalien<lb/> iſt es gar nichts, als daß ich ſie<lb/> zum Scherz liebe. Ich möchte ſie<lb/> gar nicht, wenn ſie nicht ein wenig<lb/> koquett wäre. Gäbe es nur mehr<lb/> ſolche in unſerm Cirkel! eigentlich<lb/> muß man alle Frauen im Scherze<lb/> lieben. — Julius! ich glaube, du wirſt<lb/> ganz närriſch. — Nun verſteh mich<lb/> wohl; nicht eigentlich alle, ſondern<lb/> nur alle, die liebenswürdig ſind und<lb/> die einem eben vorkommen. — Das<lb/> iſt alſo weiter nichts als was die<lb/> Franzoſen Galanterie und Coquett<lb/> nennen. — Weiter nichts, außer<lb/> daß ichs mir ſchön und witzig denke.<lb/> Und dann müſſen die Menſchen wiſ-<lb/> ſen, was ſie thun und was ſie<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [109/0114]
hältniß ausbilden und einbilden, wie
reine Freundſchaft. Mit Amalien
iſt es gar nichts, als daß ich ſie
zum Scherz liebe. Ich möchte ſie
gar nicht, wenn ſie nicht ein wenig
koquett wäre. Gäbe es nur mehr
ſolche in unſerm Cirkel! eigentlich
muß man alle Frauen im Scherze
lieben. — Julius! ich glaube, du wirſt
ganz närriſch. — Nun verſteh mich
wohl; nicht eigentlich alle, ſondern
nur alle, die liebenswürdig ſind und
die einem eben vorkommen. — Das
iſt alſo weiter nichts als was die
Franzoſen Galanterie und Coquett
nennen. — Weiter nichts, außer
daß ichs mir ſchön und witzig denke.
Und dann müſſen die Menſchen wiſ-
ſen, was ſie thun und was ſie
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