Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.in ihm an, was lange geschwiegen Da nun einige seiner künstleri- Er war verwundert sich wieder in ihm an, was lange geſchwiegen Da nun einige ſeiner künſtleri- Er war verwundert ſich wieder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0190" n="185"/> in ihm an, was lange geſchwiegen<lb/> hatte.</p><lb/> <p>Da nun einige ſeiner künſtleri-<lb/> ſchen Verſuche auch in ſeiner Bruſt<lb/> ein neues Zutrauen weckten, und<lb/> ihn der erſte Beyfall großer Meiſter<lb/> aufmunterte; da ihn die Kunſt an<lb/> neue ſehenswürdige Orte und unter<lb/> fremde fröhliche Menſchen führte:<lb/> ſo erweichte ſich ſein Gefühl<lb/> und floß mächtig, wie ein großer<lb/> Strom, wenn das Eis ſchmilzt und<lb/> bricht, und die Wogen mit neuer<lb/> Kraft ſich durch die alte Bahn reißen.</p><lb/> <p>Er war verwundert ſich wieder<lb/> ausgelaſſen und fröhlich in der Ge-<lb/> ſellſchaft der Menſchen zu fühlen.<lb/> Seine Denkart war männlich und<lb/> rauh, aber ſein Herz in der Ein-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [185/0190]
in ihm an, was lange geſchwiegen
hatte.
Da nun einige ſeiner künſtleri-
ſchen Verſuche auch in ſeiner Bruſt
ein neues Zutrauen weckten, und
ihn der erſte Beyfall großer Meiſter
aufmunterte; da ihn die Kunſt an
neue ſehenswürdige Orte und unter
fremde fröhliche Menſchen führte:
ſo erweichte ſich ſein Gefühl
und floß mächtig, wie ein großer
Strom, wenn das Eis ſchmilzt und
bricht, und die Wogen mit neuer
Kraft ſich durch die alte Bahn reißen.
Er war verwundert ſich wieder
ausgelaſſen und fröhlich in der Ge-
ſellſchaft der Menſchen zu fühlen.
Seine Denkart war männlich und
rauh, aber ſein Herz in der Ein-
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