Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.des und über die Würde der Häus- Ich verstehe jetzt deine Vorliebe des und über die Würde der Häus- Ich verſtehe jetzt deine Vorliebe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0233" n="228"/> des und über die Würde der Häus-<lb/> lichkeit von mir hören.</p><lb/> <p>Ich verſtehe jetzt deine Vorliebe<lb/> fürs Landleben, ich liebe ſie an dir,<lb/> und ich fühle wie du. Ich mag ſie<lb/> gar nicht mehr ſehn, dieſe unbeholf-<lb/> nen Klumpen von allem was ver-<lb/> derbt und krank iſt in der Menſch-<lb/> heit; und wenn ich ſie im allgemei-<lb/> nen denken will, erſcheinen ſie mir<lb/> wie wilde Thiere an der Kette, die<lb/> nicht einmal frey wüthen können.<lb/> Auf dem Lande können die Menſchen<lb/> doch noch beyſammen ſeyn, ohne ſich<lb/> häßlich zu drängen. Da könnten,<lb/> wenn alles wäre wie es ſollte, ſchö-<lb/> ne Wohnungen und liebliche Hütten<lb/> wie friſche Gewächſe und Blumen<lb/> den grünen Boden ſchmücken und<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [228/0233]
des und über die Würde der Häus-
lichkeit von mir hören.
Ich verſtehe jetzt deine Vorliebe
fürs Landleben, ich liebe ſie an dir,
und ich fühle wie du. Ich mag ſie
gar nicht mehr ſehn, dieſe unbeholf-
nen Klumpen von allem was ver-
derbt und krank iſt in der Menſch-
heit; und wenn ich ſie im allgemei-
nen denken will, erſcheinen ſie mir
wie wilde Thiere an der Kette, die
nicht einmal frey wüthen können.
Auf dem Lande können die Menſchen
doch noch beyſammen ſeyn, ohne ſich
häßlich zu drängen. Da könnten,
wenn alles wäre wie es ſollte, ſchö-
ne Wohnungen und liebliche Hütten
wie friſche Gewächſe und Blumen
den grünen Boden ſchmücken und
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