Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.besonders, wie alles Schöne; sie beſonders, wie alles Schöne; ſie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0039" n="34"/> beſonders, wie alles Schöne; ſie<lb/> kann oft gar nicht müde werden,<lb/> alle ihre Lieblingsbilder, gleichſam<lb/> eine klaſſiſche Auswahl ihrer kleinen<lb/> Genüſſe, ſich ſelbſt unaufhörlich nach<lb/> einander zu ſagen und zu ſingen.<lb/> Die Blüthen aller Dinge jeglicher<lb/> Art flicht Poeſie in einen leichten<lb/> Kranz und ſo nennt und reimt auch<lb/> Wilhelmine Gegenden, Zeiten, Be-<lb/> gebenheiten, Perſonen, Spielwerke<lb/> und Speiſen, alles durch einander<lb/> in romantiſcher Verwirrung, ſo viel<lb/> Worte ſo viel Bilder; und das ohne<lb/> alle Nebenbeſtimmungen und künſt-<lb/> lichen Übergänge, die am Ende doch<lb/> nur dem Verſtande frommen und<lb/> jeden kühneren Schwung der Fan-<lb/> taſie hemmen. Für die ihrige iſt alles<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [34/0039]
beſonders, wie alles Schöne; ſie
kann oft gar nicht müde werden,
alle ihre Lieblingsbilder, gleichſam
eine klaſſiſche Auswahl ihrer kleinen
Genüſſe, ſich ſelbſt unaufhörlich nach
einander zu ſagen und zu ſingen.
Die Blüthen aller Dinge jeglicher
Art flicht Poeſie in einen leichten
Kranz und ſo nennt und reimt auch
Wilhelmine Gegenden, Zeiten, Be-
gebenheiten, Perſonen, Spielwerke
und Speiſen, alles durch einander
in romantiſcher Verwirrung, ſo viel
Worte ſo viel Bilder; und das ohne
alle Nebenbeſtimmungen und künſt-
lichen Übergänge, die am Ende doch
nur dem Verſtande frommen und
jeden kühneren Schwung der Fan-
taſie hemmen. Für die ihrige iſt alles
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