Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Altbaktrisch. Conson. lautgesetze. Außlaut. wurz. da (dare), praesensstamm dad auß *dada, für *dad-di =*dad-dhi; stamm khraoz-da (violent, emporte) von einem *khraod von wurz. khrud, altind. krudh (irasci) und der wurzel da (po- nere; dare) u. a. 4. Einschaltung von consonanten zwischen zwei 5. Vorschlag von consonanten im anlaute ist vil- Außlaut.§. 140. Der außlaut bewart im altbaktrischen seine ursprüngliche 1. Das wortende ist nicht wie im altindischen, auf einen Wie in den verwanten sprachen, so fält auch im altbak- 2. Das folgende wort wirkt im altbaktrischen nicht, wie Altbaktrisch. Conson. lautgesetze. Außlaut. wurz. da (dare), praesensstamm dad auß *dada, für *dad-di =*dad-dhi; stamm khraoź-da (violent, emporté) von einem *khraod von wurz. khrud, altind. krudh (irasci) und der wurzel da (po- nere; dare) u. a. 4. Einschaltung von consonanten zwischen zwei 5. Vorschlag von consonanten im anlaute ist vil- Außlaut.§. 140. Der außlaut bewart im altbaktrischen seine ursprüngliche 1. Das wortende ist nicht wie im altindischen, auf einen Wie in den verwanten sprachen, so fält auch im altbak- 2. Das folgende wort wirkt im altbaktrischen nicht, wie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0185" n="171"/><fw place="top" type="header">Altbaktrisch. Conson. lautgesetze. Außlaut.</fw><lb/> wurz. <hi rendition="#i">da</hi> (dare), praesensstamm <hi rendition="#i">dad</hi> auß *<hi rendition="#i">dada</hi>, für *<hi rendition="#i">dad-di</hi> =<lb/> *<hi rendition="#i">dad-dhi;</hi> stamm <hi rendition="#i">khraoź-da</hi> (violent, emporté) von einem *<hi rendition="#i">khraod</hi><lb/> von wurz. <hi rendition="#i">khrud,</hi> altind. <hi rendition="#i">krudh</hi> (irasci) und der wurzel <hi rendition="#i">da</hi> (po-<lb/> nere; dare) u. a.</p><lb/> <p>4. <hi rendition="#g">Einschaltung von consonanten</hi> zwischen zwei<lb/> consonantische laute findet sich villeicht z. b. in <hi rendition="#i">vâgh-ź-bjô</hi> dat.<lb/> plur. zu stamm <hi rendition="#i">vâḱ</hi> (sermo, verbum), acc. sg. <hi rendition="#i">vâḱ-em,</hi> nom. sg.<lb/><hi rendition="#i">vâkh-s</hi>. Vergl. jedoch unten bei der lere von der declination<lb/> (dat. plur.), wo andre erklärungsversuche erwähnt werden; über<lb/><hi rendition="#i">ghź</hi> für <hi rendition="#i">khś</hi>, <hi rendition="#i">ks</hi> s. oben zu anfang dises paragraphs.</p><lb/> <p>5. <hi rendition="#g">Vorschlag von consonanten</hi> im anlaute ist vil-<lb/> leicht an zu nemen bei <hi rendition="#i">kh-sta</hi> in <hi rendition="#i">fra-khstânê</hi>, 1. sg. imp. med.,<lb/> einer nebenform der wurzel <hi rendition="#i">sta</hi> (stare); <hi rendition="#i">f-stâna</hi> (la mamelle),<lb/> vgl. altind. <hi rendition="#i">stana</hi> (msc. mamma); <hi rendition="#i">ṭ-kaêś a</hi> (instruction, précepte,<lb/> religion, loi, religieux) dunkler abstammung. Möglicher weise<lb/> sind jedoch dise scheinbar vor geschlagenen laute reste von<lb/> vor gesezten partikeln.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head><hi rendition="#g">Außlaut</hi>.</head> <note place="right">§. 140.</note><lb/> <p>Der außlaut bewart im altbaktrischen seine ursprüngliche<lb/> form treuer als im altindischen; er ist vil weniger lautgesetzen<lb/> unterworfen.</p><lb/> <p>1. Das wortende ist nicht wie im altindischen, auf einen<lb/> consonanten beschränkt; <hi rendition="#i">vâkh-s, keref-s</hi>, nom. sg. von den stäm-<lb/> men <hi rendition="#i">vâḱ</hi> (sermo), <hi rendition="#i">kerep</hi> (corpus) bewaren eine ältere form als<lb/> im altindischen, wo sie <hi rendition="#i">vâk, krp</hi> lauten müßen, mit verlust des <hi rendition="#i">s</hi>.</p><lb/> <p>Wie in den verwanten sprachen, so fält auch im altbak-<lb/> trischen von der secundären form der endung der 3. plur. verbi,<lb/> urspr. <hi rendition="#i">nt</hi>, das <hi rendition="#i">t</hi> hinweg, z. b. <hi rendition="#i">qhjèn</hi> urspr. <hi rendition="#i">as-jâ-nt,</hi> vgl. griech.<lb/><hi rendition="#i">εἶεν</hi> auß *<hi rendition="#i">ἐσ-ϳε-ντ,</hi> 3. plur. optat. praes. zu wurzel <hi rendition="#i">as</hi> (esse);<lb/><hi rendition="#i">aṅhen,</hi> altind. <hi rendition="#i">ấ san,</hi> urspr. <hi rendition="#i">a-as-ant</hi>, 3. pl. imp. der selben wurzel.</p><lb/> <p>2. Das folgende wort wirkt im altbaktrischen nicht, wie<lb/> im altindischen, auf den außlaut des vorher gehenden, außer<lb/> bei wirklicher verbindung zweier worte zu einem; diser fall<lb/> tritt ser häufig ein, wenn die partikeln <hi rendition="#i">-ḱa</hi> und <hi rendition="#i">-ḱit</hi> an gehängt<lb/> werden, vor welchen lauten das ursprüngliche <hi rendition="#i">s</hi> nach <hi rendition="#i">a</hi> und<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [171/0185]
Altbaktrisch. Conson. lautgesetze. Außlaut.
wurz. da (dare), praesensstamm dad auß *dada, für *dad-di =
*dad-dhi; stamm khraoź-da (violent, emporté) von einem *khraod
von wurz. khrud, altind. krudh (irasci) und der wurzel da (po-
nere; dare) u. a.
4. Einschaltung von consonanten zwischen zwei
consonantische laute findet sich villeicht z. b. in vâgh-ź-bjô dat.
plur. zu stamm vâḱ (sermo, verbum), acc. sg. vâḱ-em, nom. sg.
vâkh-s. Vergl. jedoch unten bei der lere von der declination
(dat. plur.), wo andre erklärungsversuche erwähnt werden; über
ghź für khś, ks s. oben zu anfang dises paragraphs.
5. Vorschlag von consonanten im anlaute ist vil-
leicht an zu nemen bei kh-sta in fra-khstânê, 1. sg. imp. med.,
einer nebenform der wurzel sta (stare); f-stâna (la mamelle),
vgl. altind. stana (msc. mamma); ṭ-kaêś a (instruction, précepte,
religion, loi, religieux) dunkler abstammung. Möglicher weise
sind jedoch dise scheinbar vor geschlagenen laute reste von
vor gesezten partikeln.
Außlaut.
Der außlaut bewart im altbaktrischen seine ursprüngliche
form treuer als im altindischen; er ist vil weniger lautgesetzen
unterworfen.
1. Das wortende ist nicht wie im altindischen, auf einen
consonanten beschränkt; vâkh-s, keref-s, nom. sg. von den stäm-
men vâḱ (sermo), kerep (corpus) bewaren eine ältere form als
im altindischen, wo sie vâk, krp lauten müßen, mit verlust des s.
Wie in den verwanten sprachen, so fält auch im altbak-
trischen von der secundären form der endung der 3. plur. verbi,
urspr. nt, das t hinweg, z. b. qhjèn urspr. as-jâ-nt, vgl. griech.
εἶεν auß *ἐσ-ϳε-ντ, 3. plur. optat. praes. zu wurzel as (esse);
aṅhen, altind. ấ san, urspr. a-as-ant, 3. pl. imp. der selben wurzel.
2. Das folgende wort wirkt im altbaktrischen nicht, wie
im altindischen, auf den außlaut des vorher gehenden, außer
bei wirklicher verbindung zweier worte zu einem; diser fall
tritt ser häufig ein, wenn die partikeln -ḱa und -ḱit an gehängt
werden, vor welchen lauten das ursprüngliche s nach a und
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