Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Medium. I. pers. plur. II. pers. plur. §. 283.also z. b. praes. bhara-mahe, bibhr-mahe; perf. babhr-mahe,auß *babhar-madhai. Der imperativ, eigentlich conjunctiv, dent das -ai (-e) der Für das secund. *-madha oder *-maha ist -mahi mit schwä- Altbaktrisch. Primär ist -maidhe für *-madhe (§. 26), Dises maidhe findet sich auch im optativ bauidhjoi-maidhe Griech. Primär und secundär -metha, z. b. *phero-metha Gotisch. Die 1. plural. felt und wird, wie die 2. plural., II. person pluralis medii. §. 284.Es ligt, bei der verschidenheit zwischen arisch und griech. Da im altindischen s vor dh auß fallen kann, so mag man Medium. I. pers. plur. II. pers. plur. §. 283.also z. b. praes. bhárâ-mahê, bibhr-máhê; perf. babhr-máhê,auß *babhar-madhai. Der imperativ, eigentlich conjunctiv, dent das -ai (-ê) der Für das secund. *-madha oder *-maha ist -mahi mit schwä- Altbaktrisch. Primär ist -maidhê für *-madhê (§. 26), Dises maidhê findet sich auch im optativ bûidhjôi-maidhê Griech. Primär und secundär -μεθα, z. b. *φερό-μεθα Gotisch. Die 1. plural. felt und wird, wie die 2. plural., II. person pluralis medii. §. 284.Es ligt, bei der verschidenheit zwischen arisch und griech. Da im altindischen s vor dh auß fallen kann, so mag man <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0260" n="534"/><fw place="top" type="header">Medium. I. pers. plur. II. pers. plur.</fw><lb/><note place="left">§. 283.</note>also z. b. praes. <hi rendition="#i">bhárâ-mahê, bibhr-máhê;</hi> perf. <hi rendition="#i">babhr-máhê,</hi><lb/> auß *<hi rendition="#i">babhar-madhai</hi>.</p><lb/> <p>Der imperativ, eigentlich conjunctiv, dent das <hi rendition="#i">-ai (-ê)</hi> der<lb/> endung zu <hi rendition="#i">-âi: bhárâ-mahâi</hi>.</p><lb/> <p>Für das secund. *<hi rendition="#i">-madha</hi> oder *<hi rendition="#i">-maha</hi> ist <hi rendition="#i">-mahi</hi> mit schwä-<lb/> chung von <hi rendition="#i">a</hi> zu <hi rendition="#i">i</hi> ein getreten (vgl. oben §. 279, pg. 528);<lb/> also z. b. imperf. <hi rendition="#i">ábharâ-mahi,</hi> optat. <hi rendition="#i">bhárê-mahi</hi> u. s. f.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altbaktrisch</hi>. Primär ist <hi rendition="#i">-maidhê</hi> für *<hi rendition="#i">-madhê</hi> (§. 26),<lb/> z. b. <hi rendition="#i">jazâ-maidhê, jaza-maidhê, histâ-maidhê, dadhe-maidhê</hi><lb/> u. s. f.</p><lb/> <p>Dises <hi rendition="#i">maidhê</hi> findet sich auch im optativ <hi rendition="#i">bûidhjôi-maidhê</hi><lb/> (videamus), doch ist diß auß der reihe der secundäre endun-<lb/> gen erfordernden modi und tempora (nach <hi rendition="#g">Bopp</hi> vgl. gramm.<lb/> II<hi rendition="#sup">2</hi>. pg. 317) die einzige belegbare form.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Griech</hi>. Primär und secundär <hi rendition="#i">-μεθα</hi>, z. b. *<hi rendition="#i">φερό-μεθα</hi><lb/> praes. und <hi rendition="#i">ἐφερό-μεθα</hi> imperfect., <hi rendition="#i">φεροί-μεθα</hi> optat. u. s. f.<lb/> Ursprünglich ist <hi rendition="#i">μεθα</hi> secundär, da es = <hi rendition="#i">madha</hi> ist. Poetisch<lb/> erscheint für <hi rendition="#i">-μεθα</hi> auch <hi rendition="#i">-μεσθα</hi> mit dem medialen <hi rendition="#i">σθ</hi>, das<lb/> hier mit hoher warscheinlichkeit als unursprünglich zu betrach-<lb/> ten ist.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Gotisch</hi>. Die 1. plural. felt und wird, wie die 2. plural.,<lb/> durch die 3. plur. ersezt.</p> </div><lb/> <div n="6"> <head>II. <hi rendition="#g">person pluralis medii</hi>.</head><lb/> <note place="left">§. 284.</note> <p>Es ligt, bei der verschidenheit zwischen arisch und griech.<lb/> und dem mangel der form im gotischen, kaum auß reichendes<lb/> material vor, um die form der <hi rendition="#g">indogermanischen ursprache</hi><lb/> mit einiger warscheinlichkeit zu erschließen.</p><lb/> <p>Da im altindischen <hi rendition="#i">s</hi> vor <hi rendition="#i">dh</hi> auß fallen kann, so mag man<lb/> ein altind. <hi rendition="#i">-dhvê</hi> als auß *<hi rendition="#i">sdhvê</hi> entstanden (vgl. Leo <hi rendition="#g">Meyer</hi>,<lb/> Zeitschr. IX, 429 f.) mit griech. <hi rendition="#i">-σθε</hi> für *<hi rendition="#i">σθϝε</hi>, als secund.<lb/> verkürzung eines einstmaligen primären *<hi rendition="#i">-σθϝαι</hi>, urspr. <hi rendition="#i">-sdhvai</hi><lb/> vermitteln. Diß würde auf eine beiden sprachen gemeinsame<lb/> urform wie *<hi rendition="#i">tvasi-dhvasi</hi> oder etwa *<hi rendition="#i">dhvasi-dhvasi</hi> hin füren;<lb/> in folge der abneigung gegen die unmittelbare widerholung<lb/> gleicher elemente wäre der anlaut hinweg gefallen und auß<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [534/0260]
Medium. I. pers. plur. II. pers. plur.
also z. b. praes. bhárâ-mahê, bibhr-máhê; perf. babhr-máhê,
auß *babhar-madhai.
§. 283.
Der imperativ, eigentlich conjunctiv, dent das -ai (-ê) der
endung zu -âi: bhárâ-mahâi.
Für das secund. *-madha oder *-maha ist -mahi mit schwä-
chung von a zu i ein getreten (vgl. oben §. 279, pg. 528);
also z. b. imperf. ábharâ-mahi, optat. bhárê-mahi u. s. f.
Altbaktrisch. Primär ist -maidhê für *-madhê (§. 26),
z. b. jazâ-maidhê, jaza-maidhê, histâ-maidhê, dadhe-maidhê
u. s. f.
Dises maidhê findet sich auch im optativ bûidhjôi-maidhê
(videamus), doch ist diß auß der reihe der secundäre endun-
gen erfordernden modi und tempora (nach Bopp vgl. gramm.
II2. pg. 317) die einzige belegbare form.
Griech. Primär und secundär -μεθα, z. b. *φερό-μεθα
praes. und ἐφερό-μεθα imperfect., φεροί-μεθα optat. u. s. f.
Ursprünglich ist μεθα secundär, da es = madha ist. Poetisch
erscheint für -μεθα auch -μεσθα mit dem medialen σθ, das
hier mit hoher warscheinlichkeit als unursprünglich zu betrach-
ten ist.
Gotisch. Die 1. plural. felt und wird, wie die 2. plural.,
durch die 3. plur. ersezt.
II. person pluralis medii.
Es ligt, bei der verschidenheit zwischen arisch und griech.
und dem mangel der form im gotischen, kaum auß reichendes
material vor, um die form der indogermanischen ursprache
mit einiger warscheinlichkeit zu erschließen.
Da im altindischen s vor dh auß fallen kann, so mag man
ein altind. -dhvê als auß *sdhvê entstanden (vgl. Leo Meyer,
Zeitschr. IX, 429 f.) mit griech. -σθε für *σθϝε, als secund.
verkürzung eines einstmaligen primären *-σθϝαι, urspr. -sdhvai
vermitteln. Diß würde auf eine beiden sprachen gemeinsame
urform wie *tvasi-dhvasi oder etwa *dhvasi-dhvasi hin füren;
in folge der abneigung gegen die unmittelbare widerholung
gleicher elemente wäre der anlaut hinweg gefallen und auß
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |