Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Praesensstamm; Lit. die ältere sprache und die schriftsprache hat deren jedoch noch§. 293.verhältnismäßig vile auf zu weisen. Die bildung des praesens- stammes sowol als die des zweiten stammes und teilweise des stammes des dem litauischen eigentümlichen praeteritum ist vilfach, wodurch eine reiche fülle von verbalen stambildungen entsteht. I, a. 1. Der selbe stamm in allen formen; stamm und wur- I, a. 2. Der zweite stamm sezt e an, z. b. praesensstamm I, b. 1. z. b. praesensstamm veza, wurzel vez (infin. vez-ti I, b, 2. Die zweiten stämme mit e kommen hier natür- Anm. Von ab geleiteten verbalstämmen gehören hierher die auf a (§. 209, pg. 302), z. b. taika (aptare), zu wurzel tik (infin. Praesensstamm; Lit. die ältere sprache und die schriftsprache hat deren jedoch noch§. 293.verhältnismäßig vile auf zu weisen. Die bildung des praesens- stammes sowol als die des zweiten stammes und teilweise des stammes des dem litauischen eigentümlichen praeteritum ist vilfach, wodurch eine reiche fülle von verbalen stambildungen entsteht. I, a. 1. Der selbe stamm in allen formen; stamm und wur- I, a. 2. Der zweite stamm sezt ė an, z. b. praesensstamm I, b. 1. z. b. praesensstamm veża, wurzel veż (infin. veż-ti I, b, 2. Die zweiten stämme mit ė kommen hier natür- Anm. Von ab geleiteten verbalstämmen gehören hierher die auf a (§. 209, pg. 302), z. b. táika (aptare), zu wurzel tik (infin. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0327" n="601"/><fw place="top" type="header">Praesensstamm; Lit.</fw><lb/> die ältere sprache und die schriftsprache hat deren jedoch noch<note place="right">§. 293.</note><lb/> verhältnismäßig vile auf zu weisen. Die bildung des praesens-<lb/> stammes sowol als die des zweiten stammes und teilweise des<lb/> stammes des dem litauischen eigentümlichen praeteritum ist<lb/> vilfach, wodurch eine reiche fülle von verbalen stambildungen<lb/> entsteht.</p><lb/> <p>I, a. 1. 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Praesensstamm; Lit.
die ältere sprache und die schriftsprache hat deren jedoch noch
verhältnismäßig vile auf zu weisen. Die bildung des praesens-
stammes sowol als die des zweiten stammes und teilweise des
stammes des dem litauischen eigentümlichen praeteritum ist
vilfach, wodurch eine reiche fülle von verbalen stambildungen
entsteht.
§. 293.
I, a. 1. Der selbe stamm in allen formen; stamm und wur-
zel es, praes. sing. 1. es-mì (jezt esù, d. i. as-âmi nach I, b),
2. esì für es-si, 3. és-ti, dual. 1. és-va, 2. és-ta, plur. 1. és-me,
2. és-te (die übrigen formen von der wurzel bu); stamm und
wurzel ėd (vorare) auß ed (ad) gedent, praesensst. sing. 1.
ė́d-mi (jezt ė́du I, b. od. ė́dżu V), 3. ė́st für *ėd-t (§. 191, B);
dual. 1. ė́d-va, 2. ė́s-ta; plur. 1. ė́d-me, 2. ė́s-te (infin. ė́s-ti);
stamm u. wrz. sėd, 1. sg. sė́d-mi (sė́du, I, b. auch sė́s-tu VII),
infin. sė́s-ti (considere). Dise art des praesensstammes komt,
wenn auch meist nur in einzelnen personen, nicht gerade sel-
ten vor.
I, a. 2. Der zweite stamm sezt ė an, z. b. praesensstamm
gélb, 2. stamm gélbė (auxilium ferre); sing. 1. gélb-mi (jezt
gélbu, I, b); 2. gélb-si, infin. gélbė-ti; sė́d-mi (sė́dżu V), infin.
sėdė́-ti (sedere). Auch dise bildung ist nicht selten.
I, b. 1. z. b. praesensstamm veża, wurzel veż (infin. veż-ti
vehere), sing. 1. veżù, urspr. vaghâ-mi; 2. veżì für *veżë auß
*veżai, *veża-si, urspr. vagha-si; 3. véża, urspr. vagha-ti;
plur. 1. véża-me, urspr. vaghâ-masi (dual. véża-va), véża-te,
urspr. vagha-tasi (dual. véża-ta). Der praesensstammaußlaut a
ist also überall, außer in 1. 2. sing., als a erhalten, die de-
nung des selben vor den 1. personen ist geschwunden. So stamm
dega, wurzel deg, 1. sing. degù (infin. dèg-ti ardere); stamm
pūva, wurz. pu, 1. sing. pūvù (infin. pû-ti putrescere); stamm
ryja, wurzel ri (infin. rý-ti deglutire), mit denung des wur-
zelvocals.
I, b, 2. Die zweiten stämme mit ė kommen hier natür-
lich eben so vor, wie in I, a., s. d.
Anm. Von ab geleiteten verbalstämmen gehören hierher die auf
a (§. 209, pg. 302), z. b. táika (aptare), zu wurzel tik (infin.
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