Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Participium activi auf ursprüngl. -vant. Lit., Got. §. 207.wird das den verbalstamm schließende i zu j gewandelt, undauß *chvalj-ans, *chvalj-us, *chvalj-u wird der regel gemäß (§. 87, 2), chvali, fem. chvalisi für *chvalj-usja, grundf. *chvalj-ansja u. s. f. Das litauische kent nur das suffix -ans, welches an den Verbalstämme auf i wandeln diß zu j, das mit e verschmilzt, Stamverba, deren wurzeln auf consonanten auß lauten, die Das mit der wurzel urspr. dha (ponere, facere), die in di- Gotisch. Von dem einstigen vorhandensein dises parti- Participium activi auf ursprüngl. -vant. Lit., Got. §. 207.wird das den verbalstamm schließende i zu j gewandelt, undauß *chvalj-ans, *chvalj-ŭs, *chvalj-ŭ wird der regel gemäß (§. 87, 2), chvalĭ, fem. chvalĭši für *chvalj-ŭsja, grundf. *chvalj-ansjâ u. s. f. Das litauische kent nur das suffix -ans, welches an den Verbalstämme auf i wandeln diß zu j, das mit ę verschmilzt, Stamverba, deren wurzeln auf consonanten auß lauten, die Das mit der wurzel urspr. dha (ponere, facere), die in di- Gotisch. Von dem einstigen vorhandensein dises parti- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0046" n="320"/><fw place="top" type="header">Participium activi auf ursprüngl. <hi rendition="#i">-vant</hi>. Lit., Got.</fw><lb/><note place="left">§. 207.</note>wird das den verbalstamm schließende <hi rendition="#i">i</hi> zu <hi rendition="#i">j</hi> gewandelt, und<lb/> auß *<hi rendition="#i">chvalj-ans</hi>, *<hi rendition="#i">chvalj-ŭs,</hi> *<hi rendition="#i">chvalj-ŭ</hi> wird der regel gemäß (§.<lb/> 87, 2), <hi rendition="#i">chvalĭ</hi>, fem. <hi rendition="#i">chvalĭši</hi> für *<hi rendition="#i">chvalj-ŭsja</hi>, grundf. *<hi rendition="#i">chvalj-ansjâ</hi><lb/> u. s. f.</p><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">litauische</hi> kent nur das suffix <hi rendition="#i">-ans,</hi> welches an den<lb/> stamm des praeteriti tritt, nicht <hi rendition="#i">-vans</hi> (in <hi rendition="#i">bùv-ęs</hi> zu wurz. <hi rendition="#i">bu</hi><lb/> esse, praeteritum <hi rendition="#i">buv-aú; dáv-ęs</hi>, wurz. <hi rendition="#i">dů</hi>, d. i. <hi rendition="#i">dau</hi>, <hi rendition="#i">dav</hi> dare,<lb/> praeter. <hi rendition="#i">dav-iaú</hi> gehört das <hi rendition="#i">v</hi> zur wurzel, nicht zur endung).<lb/> Nur im nom. sg. masc. neutr. und im nom. plur. masc. gilt die<lb/> consonantische form, und zwar ist hier <hi rendition="#i">-ęs</hi> = <hi rendition="#i">-ans;</hi> in allen<lb/> andern casus und im femininum ligt ein <hi rendition="#i">ja</hi>-stamm, also <hi rendition="#i">-ansja</hi>,<lb/> zu grunde, dessen <hi rendition="#i">an</hi> in <hi rendition="#i">u</hi> geschwächt wird (§. 100, B), z. b.<lb/> stamm <hi rendition="#i">áug-ęs</hi>, <hi rendition="#i">áug-usja</hi> zu wurz. <hi rendition="#i">áug</hi> (crescere); nom. sg. msc.<lb/><hi rendition="#i">áug-ęs</hi>, grundf. <hi rendition="#i">aug-ans-s,</hi> neutr. <hi rendition="#i">áug-ę</hi>, grundf. <hi rendition="#i">aug-ans;</hi> nom.<lb/> plur. msc. <hi rendition="#i">áug-ę</hi>, grundf. <hi rendition="#i">aug-ans-(a)s;</hi> nom. sg. fem. <hi rendition="#i">áug-usi</hi>,<lb/> grundf. <hi rendition="#i">aug-ansjâ</hi> (§. 100, A, 4); acc. sg. masc. <hi rendition="#i">áug-usi̧</hi> auß<lb/><hi rendition="#i">aug-ansja-m</hi> (§. 100, A, 3); instr. plur. femin. <hi rendition="#i">áug-usio-mis,</hi><lb/> grundf. <hi rendition="#i">aug-ansjâ-bhis</hi> u. s. f.</p><lb/> <p>Verbalstämme auf <hi rendition="#i">i</hi> wandeln diß zu <hi rendition="#i">j</hi>, das mit <hi rendition="#i">ę</hi> verschmilzt,<lb/> vor <hi rendition="#i">u</hi> aber bleibt, z. b. nom. sg. msc. <hi rendition="#i">válg-ęs</hi> für *<hi rendition="#i">valgj-ęs</hi>, fem.<lb/> aber <hi rendition="#i">válgi-usi</hi> vom stamme <hi rendition="#i">valgi</hi> (edere) u. s. f.</p><lb/> <p>Stamverba, deren wurzeln auf consonanten auß lauten, die<lb/> aber ir praeteritum mittels <hi rendition="#i">j</hi> bilden, haben in disem participium<lb/> das <hi rendition="#i">j</hi> nicht; z. b. wurz. <hi rendition="#i">dů</hi> (dare), praeter. <hi rendition="#i">dav-iaú</hi>, aber part.<lb/> praet. <hi rendition="#i">dáv-ęs</hi>, fem. <hi rendition="#i">dáv-usi</hi> u. s. f.</p><lb/> <p>Das mit der wurzel urspr. <hi rendition="#i">dha</hi> (ponere, facere), die in di-<lb/> sem falle ganz so wie die wurzel <hi rendition="#i">da</hi> (dare) ein <hi rendition="#i">u</hi> an genommen<lb/> und also <hi rendition="#i">dů, dav</hi> lautet (auch im altbaktrischen und im latei-<lb/> nischen fallen die wurzeln <hi rendition="#i">dha</hi> und <hi rendition="#i">da</hi> lautlich zusammen)<lb/> zusammen gesezte gewonheitsimperfectum hat in disem parti-<lb/> cipium die endung grundf. <hi rendition="#i">-dav-ans</hi>, <hi rendition="#i">-dav-ansja</hi>, nom. sg. msc.<lb/><hi rendition="#i">-dav-ęs</hi>, z. b. <hi rendition="#i">áug-dav-ęs,</hi> fem. <hi rendition="#i">áug-dav-usi</hi> u. s. f.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Gotisch</hi>. 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Participium activi auf ursprüngl. -vant. Lit., Got.
wird das den verbalstamm schließende i zu j gewandelt, und
auß *chvalj-ans, *chvalj-ŭs, *chvalj-ŭ wird der regel gemäß (§.
87, 2), chvalĭ, fem. chvalĭši für *chvalj-ŭsja, grundf. *chvalj-ansjâ
u. s. f.
§. 207.
Das litauische kent nur das suffix -ans, welches an den
stamm des praeteriti tritt, nicht -vans (in bùv-ęs zu wurz. bu
esse, praeteritum buv-aú; dáv-ęs, wurz. dů, d. i. dau, dav dare,
praeter. dav-iaú gehört das v zur wurzel, nicht zur endung).
Nur im nom. sg. masc. neutr. und im nom. plur. masc. gilt die
consonantische form, und zwar ist hier -ęs = -ans; in allen
andern casus und im femininum ligt ein ja-stamm, also -ansja,
zu grunde, dessen an in u geschwächt wird (§. 100, B), z. b.
stamm áug-ęs, áug-usja zu wurz. áug (crescere); nom. sg. msc.
áug-ęs, grundf. aug-ans-s, neutr. áug-ę, grundf. aug-ans; nom.
plur. msc. áug-ę, grundf. aug-ans-(a)s; nom. sg. fem. áug-usi,
grundf. aug-ansjâ (§. 100, A, 4); acc. sg. masc. áug-usi̧ auß
aug-ansja-m (§. 100, A, 3); instr. plur. femin. áug-usio-mis,
grundf. aug-ansjâ-bhis u. s. f.
Verbalstämme auf i wandeln diß zu j, das mit ę verschmilzt,
vor u aber bleibt, z. b. nom. sg. msc. válg-ęs für *valgj-ęs, fem.
aber válgi-usi vom stamme valgi (edere) u. s. f.
Stamverba, deren wurzeln auf consonanten auß lauten, die
aber ir praeteritum mittels j bilden, haben in disem participium
das j nicht; z. b. wurz. dů (dare), praeter. dav-iaú, aber part.
praet. dáv-ęs, fem. dáv-usi u. s. f.
Das mit der wurzel urspr. dha (ponere, facere), die in di-
sem falle ganz so wie die wurzel da (dare) ein u an genommen
und also dů, dav lautet (auch im altbaktrischen und im latei-
nischen fallen die wurzeln dha und da lautlich zusammen)
zusammen gesezte gewonheitsimperfectum hat in disem parti-
cipium die endung grundf. -dav-ans, -dav-ansja, nom. sg. msc.
-dav-ęs, z. b. áug-dav-ęs, fem. áug-dav-usi u. s. f.
Gotisch. Von dem einstigen vorhandensein dises parti-
cips im deutschen zeugt ein einziges beispil, nämlich der nom.
plur. masc. bêrusjôs (parentes); eine form, die nach dem nächst
verwanten litauischen und slawischen zu schließen, für *bêr-
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