eigenthümlicher ist eine Empfänglichkeit für alle andere hat. Allein dieses selbst scheint nur darauf zu beruhen, daß jeder von jedem ein Minimum in sich trägt, und die Divination wird sonach aufgeregt durch Vergleichung mit sich selbst.
Wie aber kommt die comparative dazu, den Gegenstand unter ein allgemeines zu sezen? Offenbar entweder wieder durch Com- paration, und dann ginge es ins unendliche zurück, oder durch Divination.
Beide dürfen nicht von einander getrennt werden. Denn die Divination erhält ihre Sicherheit erst durch die bestätigende Vergleichung, weil sie ohne diese immer fantastisch sein kann. Die comparative aber gewährt keine Einheit. Das Allgemeine und Besondere müssen einander durchdringen und dieß geschieht immer nur durch die Divination.
7. Die Idee des Werkes welche als der der Ausfüh- rung zum Grunde liegende Wille sich zuerst ergeben muß, ist nur aus den beiden Momenten, dem Stoffe und dem Wir- kungskreise zusammen zu verstehen.
Der Stoff allein bedingt keine Art der Ausführung. Er ist zwar in der Regel leicht genug, auszumitteln auch wenn er nicht geradezu angegeben wird, dafür aber kann er auch angegeben zu einer falschen Ansicht verleiten. -- Was man hingegen Zweck des Werkes in einer engeren Hinsicht nennen kann, das liegt auf der andern Seite, ist oft etwas ganz äußeres und hat nur auf einzelne Stellen einen beschränkten Einfluß, der doch noch gewöhnlich aus dem Charakter Einiger für die das Werk bestimmt ist erklärt werden kann. Weiß man aber für wen der Gegenstand bearbeitet werden, und was die Bearbei- tung in ihm bewirken soll: so ist dadurch zugleich die Ausfüh- rung bedingt und man weiß alles was man nöthig hat.
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eigenthuͤmlicher iſt eine Empfaͤnglichkeit fuͤr alle andere hat. Allein dieſes ſelbſt ſcheint nur darauf zu beruhen, daß jeder von jedem ein Minimum in ſich traͤgt, und die Divination wird ſonach aufgeregt durch Vergleichung mit ſich ſelbſt.
Wie aber kommt die comparative dazu, den Gegenſtand unter ein allgemeines zu ſezen? Offenbar entweder wieder durch Com- paration, und dann ginge es ins unendliche zuruͤck, oder durch Divination.
Beide duͤrfen nicht von einander getrennt werden. Denn die Divination erhaͤlt ihre Sicherheit erſt durch die beſtaͤtigende Vergleichung, weil ſie ohne dieſe immer fantaſtiſch ſein kann. Die comparative aber gewaͤhrt keine Einheit. Das Allgemeine und Beſondere muͤſſen einander durchdringen und dieß geſchieht immer nur durch die Divination.
7. Die Idee des Werkes welche als der der Ausfuͤh- rung zum Grunde liegende Wille ſich zuerſt ergeben muß, iſt nur aus den beiden Momenten, dem Stoffe und dem Wir- kungskreiſe zuſammen zu verſtehen.
Der Stoff allein bedingt keine Art der Ausfuͤhrung. Er iſt zwar in der Regel leicht genug, auszumitteln auch wenn er nicht geradezu angegeben wird, dafuͤr aber kann er auch angegeben zu einer falſchen Anſicht verleiten. — Was man hingegen Zweck des Werkes in einer engeren Hinſicht nennen kann, das liegt auf der andern Seite, iſt oft etwas ganz aͤußeres und hat nur auf einzelne Stellen einen beſchraͤnkten Einfluß, der doch noch gewoͤhnlich aus dem Charakter Einiger fuͤr die das Werk beſtimmt iſt erklaͤrt werden kann. Weiß man aber fuͤr wen der Gegenſtand bearbeitet werden, und was die Bearbei- tung in ihm bewirken ſoll: ſo iſt dadurch zugleich die Ausfuͤh- rung bedingt und man weiß alles was man noͤthig hat.
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eigenthuͤmlicher iſt eine Empfaͤnglichkeit fuͤr alle andere hat.
Allein dieſes ſelbſt ſcheint nur darauf zu beruhen, daß jeder
von jedem ein Minimum in ſich traͤgt, und die Divination
wird ſonach aufgeregt durch Vergleichung mit ſich ſelbſt.
Wie aber kommt die comparative dazu, den Gegenſtand unter
ein allgemeines zu ſezen? Offenbar entweder wieder durch Com-
paration, und dann ginge es ins unendliche zuruͤck, oder durch
Divination.
Beide duͤrfen nicht von einander getrennt werden. Denn
die Divination erhaͤlt ihre Sicherheit erſt durch die beſtaͤtigende
Vergleichung, weil ſie ohne dieſe immer fantaſtiſch ſein kann.
Die comparative aber gewaͤhrt keine Einheit. Das Allgemeine
und Beſondere muͤſſen einander durchdringen und dieß geſchieht
immer nur durch die Divination.
7. Die Idee des Werkes welche als der der Ausfuͤh-
rung zum Grunde liegende Wille ſich zuerſt ergeben muß, iſt
nur aus den beiden Momenten, dem Stoffe und dem Wir-
kungskreiſe zuſammen zu verſtehen.
Der Stoff allein bedingt keine Art der Ausfuͤhrung. Er iſt
zwar in der Regel leicht genug, auszumitteln auch wenn er nicht
geradezu angegeben wird, dafuͤr aber kann er auch angegeben
zu einer falſchen Anſicht verleiten. — Was man hingegen
Zweck des Werkes in einer engeren Hinſicht nennen kann, das
liegt auf der andern Seite, iſt oft etwas ganz aͤußeres und
hat nur auf einzelne Stellen einen beſchraͤnkten Einfluß, der
doch noch gewoͤhnlich aus dem Charakter Einiger fuͤr die das
Werk beſtimmt iſt erklaͤrt werden kann. Weiß man aber fuͤr
wen der Gegenſtand bearbeitet werden, und was die Bearbei-
tung in ihm bewirken ſoll: ſo iſt dadurch zugleich die Ausfuͤh-
rung bedingt und man weiß alles was man noͤthig hat.
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Schleiermacher, Friedrich: Hermeneutik und Kritik. Berlin, 1838, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schleiermacher_hermeneutik_1838/171>, abgerufen am 04.12.2024.
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