Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.sonne und sonnenwagen. Rosen im Kreise um die Sonne vor. Von den rundenStücken mit Zeichen, die sich möglicherweise nicht blos als Symbole, sondern als wirkliche Schriftzeichen her- ausstellen können, finde ich eins in 7 Meter Tiefe, von welchem ich Tafel 6, No. 208 die Abbildung gebe. Ich erwähne noch die in dieser Tiefe vorkommenden runden Stücke, auf welchen drei mystische Rosen und zwei Schweife von Sonnenstrahlen im Kreise um die Sonne stehen. Auch kamen in 9 Meter Tiefe mehrere runde Stücke vor, auf welchen 14 krumme, Windmühlenflügeln ähnliche Schweife von je drei Sonnenstrahlen nach allen Richtungen von der Sonne ausgehen, während die Fächer zwischen diesen Strahlenschweifen mit Sternen ausgefüllt sind. Diese Darstellung muss die Drehung des Rades, respective den Lauf des Sonnenwagens in den Himmeln bedeuten, falls meine vorhin gewagte Vermuthung richtig ist, dass die runden Stücke das Rad darstellen. Es kommt in gleicher Tiefe auch eins vor, auf dessen einer Seite drei mit Flammen bedeckte heilige Opferaltäre und eine Sterngruppe, auf der an- dern Seite drei solche Opferaltäre und ein Svastika ein Kreuz um die Sonne bilden; es finden sich auch ein- zelne mit nur vier gebogenen Strahlenschweifen, oder zwei [Abbildung] und zwei Flammenaltären im Kreuz um die Sonne; auch kommt eins vor, auf welchem zwei Kreuze sich ge- genüberstehen und der ganze übrige Raum um die Sonne (oder um die Nabe des Rades) mit Sternen an- gefüllt ist. Alle in 10 bis 7 Meter Tiefe vorkommen- den Stücke sind von sehr hartem und die meisten von steinhartem, schwarzem oder rothem Thon, der sich im Vergleich zu dem der Stücke in den höhern Schichten 8*
sonne und sonnenwagen. Rosen im Kreise um die Sonne vor. Von den rundenStücken mit Zeichen, die sich möglicherweise nicht blos als Symbole, sondern als wirkliche Schriftzeichen her- ausstellen können, finde ich eins in 7 Meter Tiefe, von welchem ich Tafel 6, No. 208 die Abbildung gebe. Ich erwähne noch die in dieser Tiefe vorkommenden runden Stücke, auf welchen drei mystische Rosen und zwei Schweife von Sonnenstrahlen im Kreise um die Sonne stehen. Auch kamen in 9 Meter Tiefe mehrere runde Stücke vor, auf welchen 14 krumme, Windmühlenflügeln ähnliche Schweife von je drei Sonnenstrahlen nach allen Richtungen von der Sonne ausgehen, während die Fächer zwischen diesen Strahlenschweifen mit Sternen ausgefüllt sind. Diese Darstellung muss die Drehung des Rades, respective den Lauf des Sonnenwagens in den Himmeln bedeuten, falls meine vorhin gewagte Vermuthung richtig ist, dass die runden Stücke das Rad darstellen. Es kommt in gleicher Tiefe auch eins vor, auf dessen einer Seite drei mit Flammen bedeckte heilige Opferaltäre und eine Sterngruppe, auf der an- dern Seite drei solche Opferaltäre und ein Svastika ein Kreuz um die Sonne bilden; es finden sich auch ein- zelne mit nur vier gebogenen Strahlenschweifen, oder zwei [Abbildung] und zwei Flammenaltären im Kreuz um die Sonne; auch kommt eins vor, auf welchem zwei Kreuze sich ge- genüberstehen und der ganze übrige Raum um die Sonne (oder um die Nabe des Rades) mit Sternen an- gefüllt ist. Alle in 10 bis 7 Meter Tiefe vorkommen- den Stücke sind von sehr hartem und die meisten von steinhartem, schwarzem oder rothem Thon, der sich im Vergleich zu dem der Stücke in den höhern Schichten 8*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0181" n="115"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">sonne und sonnenwagen</hi>.</fw><lb/> Rosen im Kreise um die Sonne vor. Von den runden<lb/> Stücken mit Zeichen, die sich möglicherweise nicht blos<lb/> als Symbole, sondern als wirkliche Schriftzeichen her-<lb/> ausstellen können, finde ich eins in 7 Meter Tiefe, von<lb/> welchem ich Tafel 6, No. 208 die Abbildung gebe. Ich<lb/> erwähne noch die in dieser Tiefe vorkommenden runden<lb/> Stücke, auf welchen drei mystische Rosen und zwei<lb/> Schweife von Sonnenstrahlen im Kreise um die Sonne<lb/> stehen. Auch kamen in 9 Meter Tiefe mehrere runde<lb/> Stücke vor, auf welchen 14 krumme, Windmühlenflügeln<lb/> ähnliche Schweife von je drei Sonnenstrahlen nach allen<lb/> Richtungen von der Sonne ausgehen, während die<lb/> Fächer zwischen diesen Strahlenschweifen mit Sternen<lb/> ausgefüllt sind. Diese Darstellung muss die Drehung<lb/> des Rades, respective den Lauf des Sonnenwagens in<lb/> den Himmeln bedeuten, falls meine vorhin gewagte<lb/> Vermuthung richtig ist, dass die runden Stücke das<lb/> Rad darstellen. Es kommt in gleicher Tiefe auch eins<lb/> vor, auf dessen einer Seite drei mit Flammen bedeckte<lb/> heilige Opferaltäre und eine Sterngruppe, auf der an-<lb/> dern Seite drei solche Opferaltäre und ein Svastika ein<lb/> Kreuz um die Sonne bilden; es finden sich auch ein-<lb/> zelne mit nur vier gebogenen Strahlenschweifen, oder zwei<lb/><figure/> und zwei Flammenaltären im Kreuz um die Sonne;<lb/> auch kommt eins vor, auf welchem zwei Kreuze sich ge-<lb/> genüberstehen und der ganze übrige Raum um die<lb/> Sonne (oder um die Nabe des Rades) mit Sternen an-<lb/> gefüllt ist. Alle in 10 bis 7 Meter Tiefe vorkommen-<lb/> den Stücke sind von sehr hartem und die meisten von<lb/> steinhartem, schwarzem oder rothem Thon, der sich im<lb/> Vergleich zu dem der Stücke in den höhern Schichten<lb/> <fw place="bottom" type="sig">8*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [115/0181]
sonne und sonnenwagen.
Rosen im Kreise um die Sonne vor. Von den runden
Stücken mit Zeichen, die sich möglicherweise nicht blos
als Symbole, sondern als wirkliche Schriftzeichen her-
ausstellen können, finde ich eins in 7 Meter Tiefe, von
welchem ich Tafel 6, No. 208 die Abbildung gebe. Ich
erwähne noch die in dieser Tiefe vorkommenden runden
Stücke, auf welchen drei mystische Rosen und zwei
Schweife von Sonnenstrahlen im Kreise um die Sonne
stehen. Auch kamen in 9 Meter Tiefe mehrere runde
Stücke vor, auf welchen 14 krumme, Windmühlenflügeln
ähnliche Schweife von je drei Sonnenstrahlen nach allen
Richtungen von der Sonne ausgehen, während die
Fächer zwischen diesen Strahlenschweifen mit Sternen
ausgefüllt sind. Diese Darstellung muss die Drehung
des Rades, respective den Lauf des Sonnenwagens in
den Himmeln bedeuten, falls meine vorhin gewagte
Vermuthung richtig ist, dass die runden Stücke das
Rad darstellen. Es kommt in gleicher Tiefe auch eins
vor, auf dessen einer Seite drei mit Flammen bedeckte
heilige Opferaltäre und eine Sterngruppe, auf der an-
dern Seite drei solche Opferaltäre und ein Svastika ein
Kreuz um die Sonne bilden; es finden sich auch ein-
zelne mit nur vier gebogenen Strahlenschweifen, oder zwei
[Abbildung]
und zwei Flammenaltären im Kreuz um die Sonne;
auch kommt eins vor, auf welchem zwei Kreuze sich ge-
genüberstehen und der ganze übrige Raum um die
Sonne (oder um die Nabe des Rades) mit Sternen an-
gefüllt ist. Alle in 10 bis 7 Meter Tiefe vorkommen-
den Stücke sind von sehr hartem und die meisten von
steinhartem, schwarzem oder rothem Thon, der sich im
Vergleich zu dem der Stücke in den höhern Schichten
8*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |