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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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schmucksachen aus silber und elektron.
erhalten und zwar in emporgehobener Stellung; zwei Li-
nien, die von den Armen ausgehen und sich in der Gegend
des Bauchnabels kreuzen, geben ihr ein kriegerisches
Ansehen; zwei Punkte bezeichnen ihre Brüste; ihr langes
Haar ist deutlich auf dem Hinterkopfe angedeutet.

In 91/2 Meter Tiefe fand ich in der gelben Asche
eines ausgebrannten Hauses einen grossen Klumpen
dicken Draht, den ich für Kupferdraht hielt und daher
gleichgültig auf meinen Tisch legte; als aber der
Klumpen zufälligerweise heruntergeworfen wurde, zer-
brach ein Silberdraht, der das Packet zusammengehal-
ten hatte, und es kamen drei silberne Armbänder zum
Vorschein, von denen eines einfach, das andere doppelt
und das dritte dreifach ist; in letzterm ist ein sehr künst-
licher Schmuck, auch ein Ohrring mit einem Blatt, das
von sechs Drähten gebildet ist, und müssen diese Gegen-
stände in der Feuersbrunst durch die Glut mit dem
Armbande zusammengeschmolzen sein, denn so wie es
jetzt ist wäre es unmöglich, es auf den Arm zu stecken.
Es zeigte sich ferner in dem Klumpen ein sehr hübscher
goldener Ohrring, der auf beiden Seiten drei Reihen
von Sternchen hat. Es fanden sich ferner darin zwei Pa-
ckete oder Bünde von Ohrringen verschiedener Form, die
meisten sind von Silber und laufen in fünf Blätter aus.
Zugleich waren aber auch darin enthalten mehrere Ohr-
ringe gleicher Form von Elektron (elektron); von drei Ohr-
ringen weiss ich ganz bestimmt, dass sie von diesem Metall
sind, denn sie stehen hervor; es sind aber wahrscheinlich
noch mehrere von Elektron in den beiden Bünden, die
ich, aus Furcht die silbernen Ohrringe zu zerbrechen,
die stark vom Rost gelitten haben, nicht zu lösen wage.

schmucksachen aus silber und elektron.
erhalten und zwar in emporgehobener Stellung; zwei Li-
nien, die von den Armen ausgehen und sich in der Gegend
des Bauchnabels kreuzen, geben ihr ein kriegerisches
Ansehen; zwei Punkte bezeichnen ihre Brüste; ihr langes
Haar ist deutlich auf dem Hinterkopfe angedeutet.

In 9½ Meter Tiefe fand ich in der gelben Asche
eines ausgebrannten Hauses einen grossen Klumpen
dicken Draht, den ich für Kupferdraht hielt und daher
gleichgültig auf meinen Tisch legte; als aber der
Klumpen zufälligerweise heruntergeworfen wurde, zer-
brach ein Silberdraht, der das Packet zusammengehal-
ten hatte, und es kamen drei silberne Armbänder zum
Vorschein, von denen eines einfach, das andere doppelt
und das dritte dreifach ist; in letzterm ist ein sehr künst-
licher Schmuck, auch ein Ohrring mit einem Blatt, das
von sechs Drähten gebildet ist, und müssen diese Gegen-
stände in der Feuersbrunst durch die Glut mit dem
Armbande zusammengeschmolzen sein, denn so wie es
jetzt ist wäre es unmöglich, es auf den Arm zu stecken.
Es zeigte sich ferner in dem Klumpen ein sehr hübscher
goldener Ohrring, der auf beiden Seiten drei Reihen
von Sternchen hat. Es fanden sich ferner darin zwei Pa-
ckete oder Bünde von Ohrringen verschiedener Form, die
meisten sind von Silber und laufen in fünf Blätter aus.
Zugleich waren aber auch darin enthalten mehrere Ohr-
ringe gleicher Form von Elektron (ἤλεκτρον); von drei Ohr-
ringen weiss ich ganz bestimmt, dass sie von diesem Metall
sind, denn sie stehen hervor; es sind aber wahrscheinlich
noch mehrere von Elektron in den beiden Bünden, die
ich, aus Furcht die silbernen Ohrringe zu zerbrechen,
die stark vom Rost gelitten haben, nicht zu lösen wage.

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[117/0183] schmucksachen aus silber und elektron. erhalten und zwar in emporgehobener Stellung; zwei Li- nien, die von den Armen ausgehen und sich in der Gegend des Bauchnabels kreuzen, geben ihr ein kriegerisches Ansehen; zwei Punkte bezeichnen ihre Brüste; ihr langes Haar ist deutlich auf dem Hinterkopfe angedeutet. In 9½ Meter Tiefe fand ich in der gelben Asche eines ausgebrannten Hauses einen grossen Klumpen dicken Draht, den ich für Kupferdraht hielt und daher gleichgültig auf meinen Tisch legte; als aber der Klumpen zufälligerweise heruntergeworfen wurde, zer- brach ein Silberdraht, der das Packet zusammengehal- ten hatte, und es kamen drei silberne Armbänder zum Vorschein, von denen eines einfach, das andere doppelt und das dritte dreifach ist; in letzterm ist ein sehr künst- licher Schmuck, auch ein Ohrring mit einem Blatt, das von sechs Drähten gebildet ist, und müssen diese Gegen- stände in der Feuersbrunst durch die Glut mit dem Armbande zusammengeschmolzen sein, denn so wie es jetzt ist wäre es unmöglich, es auf den Arm zu stecken. Es zeigte sich ferner in dem Klumpen ein sehr hübscher goldener Ohrring, der auf beiden Seiten drei Reihen von Sternchen hat. Es fanden sich ferner darin zwei Pa- ckete oder Bünde von Ohrringen verschiedener Form, die meisten sind von Silber und laufen in fünf Blätter aus. Zugleich waren aber auch darin enthalten mehrere Ohr- ringe gleicher Form von Elektron (ἤλεκτρον); von drei Ohr- ringen weiss ich ganz bestimmt, dass sie von diesem Metall sind, denn sie stehen hervor; es sind aber wahrscheinlich noch mehrere von Elektron in den beiden Bünden, die ich, aus Furcht die silbernen Ohrringe zu zerbrechen, die stark vom Rost gelitten haben, nicht zu lösen wage.

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/183>, abgerufen am 21.11.2024.