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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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bauart des minervatempels, apollotempel.
muthe, dass zu dem uralten Minervatempel der in
meinem Aufsatz vom 25. April erwähnte Abzugskanal
aus grünem Sandstein von 20 Centimeter Breite und
18 Centimeter Höhe gehört, den ich in einer Höhe von
31/2 Meter über meiner grossen Plateforme und in einer
Entfernung von 14 Meter vom Rande des Abhanges fand.

Der von mir gefundene Triglyphenblock mit dem
Sonnengott und den vier Pferden beweist, dass der
Tempel, den er geziert hat, in dorischem Stil gebaut
war, und da der dorische Baustil bekanntlich der äl-
teste ist, so hatte diesen ohne Zweifel auch der uralte
Tempel der ilischen Minerva. Wir wissen aber aus
der Ilias (VII, 83 und IV, 508), dass es in der Pergamos
auch einen Tempel Apollo's gab, und stand dieser ver-
muthlich auf der Südostecke des Berges; denn am Fusse
derselben sieht man in einer kleinen Ausgrabung eine
aus herrlichen korinthischen Säulen mittels Cement zu-
sammengesetzte Mauer. Wahrscheinlich gehören diese
Säulen zu einem Apollotempel aus der Zeit des Lysi-
machos. Bei der weitern Ausgrabung des Thurmes
in östlicher Richtung hoffe ich die Baustelle dieses
Tempels, und in den Tiefen derselben die Ruinen des
uralten Apollotempels zu finden.

Falls es in Troja eine Schriftsprache gab, so werde
ich wahrscheinlich Inschriften in den Ruinen der beiden
Tempel finden. Ich bin aber in dieser Hinsicht nicht
mehr sanguinisch, da ich bisher in den kolossalen Trüm-
merschichten der vier Völker, welche der griechischen
Colonie vorhergegangen sind, keine Spur von Schrift
gefunden habe.


bauart des minervatempels, apollotempel.
muthe, dass zu dem uralten Minervatempel der in
meinem Aufsatz vom 25. April erwähnte Abzugskanal
aus grünem Sandstein von 20 Centimeter Breite und
18 Centimeter Höhe gehört, den ich in einer Höhe von
3½ Meter über meiner grossen Plateforme und in einer
Entfernung von 14 Meter vom Rande des Abhanges fand.

Der von mir gefundene Triglyphenblock mit dem
Sonnengott und den vier Pferden beweist, dass der
Tempel, den er geziert hat, in dorischem Stil gebaut
war, und da der dorische Baustil bekanntlich der äl-
teste ist, so hatte diesen ohne Zweifel auch der uralte
Tempel der ilischen Minerva. Wir wissen aber aus
der Ilias (VII, 83 und IV, 508), dass es in der Pergamos
auch einen Tempel Apollo’s gab, und stand dieser ver-
muthlich auf der Südostecke des Berges; denn am Fusse
derselben sieht man in einer kleinen Ausgrabung eine
aus herrlichen korinthischen Säulen mittels Cement zu-
sammengesetzte Mauer. Wahrscheinlich gehören diese
Säulen zu einem Apollotempel aus der Zeit des Lysi-
machos. Bei der weitern Ausgrabung des Thurmes
in östlicher Richtung hoffe ich die Baustelle dieses
Tempels, und in den Tiefen derselben die Ruinen des
uralten Apollotempels zu finden.

Falls es in Troja eine Schriftsprache gab, so werde
ich wahrscheinlich Inschriften in den Ruinen der beiden
Tempel finden. Ich bin aber in dieser Hinsicht nicht
mehr sanguinisch, da ich bisher in den kolossalen Trüm-
merschichten der vier Völker, welche der griechischen
Colonie vorhergegangen sind, keine Spur von Schrift
gefunden habe.


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[183/0249] bauart des minervatempels, apollotempel. muthe, dass zu dem uralten Minervatempel der in meinem Aufsatz vom 25. April erwähnte Abzugskanal aus grünem Sandstein von 20 Centimeter Breite und 18 Centimeter Höhe gehört, den ich in einer Höhe von 3½ Meter über meiner grossen Plateforme und in einer Entfernung von 14 Meter vom Rande des Abhanges fand. Der von mir gefundene Triglyphenblock mit dem Sonnengott und den vier Pferden beweist, dass der Tempel, den er geziert hat, in dorischem Stil gebaut war, und da der dorische Baustil bekanntlich der äl- teste ist, so hatte diesen ohne Zweifel auch der uralte Tempel der ilischen Minerva. Wir wissen aber aus der Ilias (VII, 83 und IV, 508), dass es in der Pergamos auch einen Tempel Apollo’s gab, und stand dieser ver- muthlich auf der Südostecke des Berges; denn am Fusse derselben sieht man in einer kleinen Ausgrabung eine aus herrlichen korinthischen Säulen mittels Cement zu- sammengesetzte Mauer. Wahrscheinlich gehören diese Säulen zu einem Apollotempel aus der Zeit des Lysi- machos. Bei der weitern Ausgrabung des Thurmes in östlicher Richtung hoffe ich die Baustelle dieses Tempels, und in den Tiefen derselben die Ruinen des uralten Apollotempels zu finden. Falls es in Troja eine Schriftsprache gab, so werde ich wahrscheinlich Inschriften in den Ruinen der beiden Tempel finden. Ich bin aber in dieser Hinsicht nicht mehr sanguinisch, da ich bisher in den kolossalen Trüm- merschichten der vier Völker, welche der griechischen Colonie vorhergegangen sind, keine Spur von Schrift gefunden habe.

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/249>, abgerufen am 24.11.2024.