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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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feuersgefahr.
Gegenständen aus verschiedenen Metallen und mit herr-
licher Töpferwaare zusammen gefunden werden, ein
Beweis für uralte vorhistorische Zeiten. Kleine Messer
und Sägen von Silex findet man z. B. viel in der Akro-
polis von Athen, und scheinen dieselben bis zu einer sehr
späten Zeit in Anwendung gewesen zu sein. Ein rohes
vorhistorisches Volk konnte keinesfalls die schönen
Terracottas anfertigen, die man hier sogleich unterhalb
der Trümmer der griechischen Colonie findet, und noch
viel weniger die von hohem Kunstsinn zeugende pracht-
volle Töpferwaare, der man hier in grosser Tiefe be-
gegnet.

Das Leben in dieser Wildniss ist nicht ohne Gefahr,
und es hätte z. B. diese Nacht sehr wenig daran gefehlt,
so wären meine Frau und ich, sowie der Aufseher Pho-
tidas, welcher im Nebenzimmer schläft, lebendig ver-
brannt. Wir hatten uns in der Schlafstube an der
Nordseite des hölzernen Hauses, welches wir bewohnen,
einen kleinen Kamin machen lassen und wegen der seit
sechs Tagen wieder eingetretenen entsetzlichen Kälte
täglich Feuer darin angezündet; aber die Steine des
Kamins ruhten blos auf den Bretern des Fussbodens,
welcher, sei es durch einen Riss in dem die Steine zu-
sammenhaltenden Lehm oder sonst wie, Feuer gefasst
hatte und auf einer Fläche von 2 Meter Länge und
1 Meter Breite brannte, als ich diesen Morgen um 3 Uhr
zufällig aufwachte. Die Stube war mit dickem Qualm
gefüllt und schon fing die nördliche Breterwand an zu
brennen; wenige Secunden hätten hingereicht ein Loch
hineinzubrennen, und dann wäre das ganze Haus in
weniger als einer Minute aufgebrannt, denn ein furcht-

Schliemann, Troja. 16

feuersgefahr.
Gegenständen aus verschiedenen Metallen und mit herr-
licher Töpferwaare zusammen gefunden werden, ein
Beweis für uralte vorhistorische Zeiten. Kleine Messer
und Sägen von Silex findet man z. B. viel in der Akro-
polis von Athen, und scheinen dieselben bis zu einer sehr
späten Zeit in Anwendung gewesen zu sein. Ein rohes
vorhistorisches Volk konnte keinesfalls die schönen
Terracottas anfertigen, die man hier sogleich unterhalb
der Trümmer der griechischen Colonie findet, und noch
viel weniger die von hohem Kunstsinn zeugende pracht-
volle Töpferwaare, der man hier in grosser Tiefe be-
gegnet.

Das Leben in dieser Wildniss ist nicht ohne Gefahr,
und es hätte z. B. diese Nacht sehr wenig daran gefehlt,
so wären meine Frau und ich, sowie der Aufseher Pho-
tidas, welcher im Nebenzimmer schläft, lebendig ver-
brannt. Wir hatten uns in der Schlafstube an der
Nordseite des hölzernen Hauses, welches wir bewohnen,
einen kleinen Kamin machen lassen und wegen der seit
sechs Tagen wieder eingetretenen entsetzlichen Kälte
täglich Feuer darin angezündet; aber die Steine des
Kamins ruhten blos auf den Bretern des Fussbodens,
welcher, sei es durch einen Riss in dem die Steine zu-
sammenhaltenden Lehm oder sonst wie, Feuer gefasst
hatte und auf einer Fläche von 2 Meter Länge und
1 Meter Breite brannte, als ich diesen Morgen um 3 Uhr
zufällig aufwachte. Die Stube war mit dickem Qualm
gefüllt und schon fing die nördliche Breterwand an zu
brennen; wenige Secunden hätten hingereicht ein Loch
hineinzubrennen, und dann wäre das ganze Haus in
weniger als einer Minute aufgebrannt, denn ein furcht-

Schliemann, Troja. 16
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[241/0307] feuersgefahr. Gegenständen aus verschiedenen Metallen und mit herr- licher Töpferwaare zusammen gefunden werden, ein Beweis für uralte vorhistorische Zeiten. Kleine Messer und Sägen von Silex findet man z. B. viel in der Akro- polis von Athen, und scheinen dieselben bis zu einer sehr späten Zeit in Anwendung gewesen zu sein. Ein rohes vorhistorisches Volk konnte keinesfalls die schönen Terracottas anfertigen, die man hier sogleich unterhalb der Trümmer der griechischen Colonie findet, und noch viel weniger die von hohem Kunstsinn zeugende pracht- volle Töpferwaare, der man hier in grosser Tiefe be- gegnet. Das Leben in dieser Wildniss ist nicht ohne Gefahr, und es hätte z. B. diese Nacht sehr wenig daran gefehlt, so wären meine Frau und ich, sowie der Aufseher Pho- tidas, welcher im Nebenzimmer schläft, lebendig ver- brannt. Wir hatten uns in der Schlafstube an der Nordseite des hölzernen Hauses, welches wir bewohnen, einen kleinen Kamin machen lassen und wegen der seit sechs Tagen wieder eingetretenen entsetzlichen Kälte täglich Feuer darin angezündet; aber die Steine des Kamins ruhten blos auf den Bretern des Fussbodens, welcher, sei es durch einen Riss in dem die Steine zu- sammenhaltenden Lehm oder sonst wie, Feuer gefasst hatte und auf einer Fläche von 2 Meter Länge und 1 Meter Breite brannte, als ich diesen Morgen um 3 Uhr zufällig aufwachte. Die Stube war mit dickem Qualm gefüllt und schon fing die nördliche Breterwand an zu brennen; wenige Secunden hätten hingereicht ein Loch hineinzubrennen, und dann wäre das ganze Haus in weniger als einer Minute aufgebrannt, denn ein furcht- Schliemann, Troja. 16

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/307>, abgerufen am 25.11.2024.