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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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fundgegenstände im hause des priamos.
sieht; ein Stück der Vase und mit demselben ein Theil der
Inschrift fehlt; um aber dem Leser alles, was davon
übriggeblieben ist, genau vorlegen zu können, was auf
dem Bilde unmöglich ist, gebe ich die Inschrift auch
noch separat, und sollte es mich ungemein freuen, wenn
jemand im Stande wäre, diese trojanische Schrift zu ent-
ziffern und somit einiges Licht zu werfen auf das grosse
Volk, von dem sie stammt, und die Epoche, welcher sie
angehört. Ich mache ferner besonders aufmerksam auf
Vase No. 3092, Tafel 161, auf der man auch auf den
ersten Blick eine Reihe von Schriftzügen zu sehen
glaubt; bei näherer Betrachtung aber scheint es doch
keine Schrift, sondern nur symbolische Zeichen zu
sein, da fast aus jeder Figur das Kreuz hervorleuchtet.

Weiter fand ich in demselben Hause drei glänzend
rothe Vasen mit zwei Henkeln, einer hervorstehenden
brillenförmigen Verzierung auf jeder Seite und zwei
neben dem Halse emporstehenden, mächtigen Flügeln;
ein halbes Dutzend Vasen verschiedener Grösse mit un-
gewöhnlich langen Röhren an den Seiten und mit
Löchern im Munde zum Aufhängen mit einer Schnur;
eine sehr grosse glänzend schwarze Vase mit zwei Hen-
keln und zwei Verzierungen in Form von grossen Ohren;
auch eine kleinere Vase mit grossen durchbohrten Ohren
für die Schnur zum Aufhängen; eine Vase mit drei Füssen,
Röhren zum Aufhängen und herrlichen eingeschnittenen
Verzierungen, nämlich zwei herumlaufenden Streifen mit
Zickzacklinie und fünf am Halse herumgehenden Linien.
Ferner fand sich eine unten abgerundete, mit durchbohrten
Griffen versehene und ganz mit Punkten bedeckte Vase;
auch zwei grosse Becher mit hübschen Eulenköpfen,

fundgegenstände im hause des priamos.
sieht; ein Stück der Vase und mit demselben ein Theil der
Inschrift fehlt; um aber dem Leser alles, was davon
übriggeblieben ist, genau vorlegen zu können, was auf
dem Bilde unmöglich ist, gebe ich die Inschrift auch
noch separat, und sollte es mich ungemein freuen, wenn
jemand im Stande wäre, diese trojanische Schrift zu ent-
ziffern und somit einiges Licht zu werfen auf das grosse
Volk, von dem sie stammt, und die Epoche, welcher sie
angehört. Ich mache ferner besonders aufmerksam auf
Vase No. 3092, Tafel 161, auf der man auch auf den
ersten Blick eine Reihe von Schriftzügen zu sehen
glaubt; bei näherer Betrachtung aber scheint es doch
keine Schrift, sondern nur symbolische Zeichen zu
sein, da fast aus jeder Figur das Kreuz hervorleuchtet.

Weiter fand ich in demselben Hause drei glänzend
rothe Vasen mit zwei Henkeln, einer hervorstehenden
brillenförmigen Verzierung auf jeder Seite und zwei
neben dem Halse emporstehenden, mächtigen Flügeln;
ein halbes Dutzend Vasen verschiedener Grösse mit un-
gewöhnlich langen Röhren an den Seiten und mit
Löchern im Munde zum Aufhängen mit einer Schnur;
eine sehr grosse glänzend schwarze Vase mit zwei Hen-
keln und zwei Verzierungen in Form von grossen Ohren;
auch eine kleinere Vase mit grossen durchbohrten Ohren
für die Schnur zum Aufhängen; eine Vase mit drei Füssen,
Röhren zum Aufhängen und herrlichen eingeschnittenen
Verzierungen, nämlich zwei herumlaufenden Streifen mit
Zickzacklinie und fünf am Halse herumgehenden Linien.
Ferner fand sich eine unten abgerundete, mit durchbohrten
Griffen versehene und ganz mit Punkten bedeckte Vase;
auch zwei grosse Becher mit hübschen Eulenköpfen,

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[276/0342] fundgegenstände im hause des priamos. sieht; ein Stück der Vase und mit demselben ein Theil der Inschrift fehlt; um aber dem Leser alles, was davon übriggeblieben ist, genau vorlegen zu können, was auf dem Bilde unmöglich ist, gebe ich die Inschrift auch noch separat, und sollte es mich ungemein freuen, wenn jemand im Stande wäre, diese trojanische Schrift zu ent- ziffern und somit einiges Licht zu werfen auf das grosse Volk, von dem sie stammt, und die Epoche, welcher sie angehört. Ich mache ferner besonders aufmerksam auf Vase No. 3092, Tafel 161, auf der man auch auf den ersten Blick eine Reihe von Schriftzügen zu sehen glaubt; bei näherer Betrachtung aber scheint es doch keine Schrift, sondern nur symbolische Zeichen zu sein, da fast aus jeder Figur das Kreuz hervorleuchtet. Weiter fand ich in demselben Hause drei glänzend rothe Vasen mit zwei Henkeln, einer hervorstehenden brillenförmigen Verzierung auf jeder Seite und zwei neben dem Halse emporstehenden, mächtigen Flügeln; ein halbes Dutzend Vasen verschiedener Grösse mit un- gewöhnlich langen Röhren an den Seiten und mit Löchern im Munde zum Aufhängen mit einer Schnur; eine sehr grosse glänzend schwarze Vase mit zwei Hen- keln und zwei Verzierungen in Form von grossen Ohren; auch eine kleinere Vase mit grossen durchbohrten Ohren für die Schnur zum Aufhängen; eine Vase mit drei Füssen, Röhren zum Aufhängen und herrlichen eingeschnittenen Verzierungen, nämlich zwei herumlaufenden Streifen mit Zickzacklinie und fünf am Halse herumgehenden Linien. Ferner fand sich eine unten abgerundete, mit durchbohrten Griffen versehene und ganz mit Punkten bedeckte Vase; auch zwei grosse Becher mit hübschen Eulenköpfen,

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/342>, abgerufen am 28.11.2024.