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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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wurde, welche als solcher dem Homer ganz unbe-
kannt ist.

Es kommen in 4 bis 9 Meter Tiefe auch einige
Vasen und Becher mit einem Menschengesicht vor,
welches aber vieles von der Eule hat.

Da ich keine Spur des Eulengesichts in den Trüm-
merschichten der griechischen Colonie finde, so ist mit
Bestimmtheit anzunehmen, dass diese schon weiter in
der Cultur fortgeschritten war als die Ilier, deren Stadt
sie in Besitz nahm, und dass sie schon die Vorstellung
der Schutzgöttin mit menschlichem Gesicht mit nach
Troja brachte.

Was die mehrerwähnten, mit arischen religiösen
Symbolen geschmückten runden durchbohrten Stücke
Terracotta in Gestalt des Carrousels oder des Vulkans
betrifft, so ist es immerhin möglich, dass ihre ursprüng-
liche Form die des Rades gewesen ist, denn in dieser
Gestalt kommen sie mehrfach auf dem Urboden, in 14
und 16 Meter Tiefe vor. In den höhern Schuttschichten
ist zwar bei diesen Stücken die Form des Rades selten,
aber die durch Einschnitte bewirkte Darstellung des in
Bewegung befindlichen Rades kommt doch noch sehr
häufig vor. Trotz allen Forschens und Grübelns ist es
mir noch nicht gelungen, zur Einsicht zu kommen: zu
welchem Zweck diese äusserst interessanten Gegenstände
gebraucht worden sind, die, wie sich jetzt beim Aus-
graben des Minervatempels herausgestellt hat, nur bei
den der griechischen Colonie vorangegangenen Völkern
mit arischen symbolischen Zeichen geschmückt worden
sind, in der griechischen Ansiedelung aber nur noch ein-
zeln, auch in abweichender Form und ganz ohne einge-

einleitung.
wurde, welche als solcher dem Homer ganz unbe-
kannt ist.

Es kommen in 4 bis 9 Meter Tiefe auch einige
Vasen und Becher mit einem Menschengesicht vor,
welches aber vieles von der Eule hat.

Da ich keine Spur des Eulengesichts in den Trüm-
merschichten der griechischen Colonie finde, so ist mit
Bestimmtheit anzunehmen, dass diese schon weiter in
der Cultur fortgeschritten war als die Ilier, deren Stadt
sie in Besitz nahm, und dass sie schon die Vorstellung
der Schutzgöttin mit menschlichem Gesicht mit nach
Troja brachte.

Was die mehrerwähnten, mit arischen religiösen
Symbolen geschmückten runden durchbohrten Stücke
Terracotta in Gestalt des Carrousels oder des Vulkans
betrifft, so ist es immerhin möglich, dass ihre ursprüng-
liche Form die des Rades gewesen ist, denn in dieser
Gestalt kommen sie mehrfach auf dem Urboden, in 14
und 16 Meter Tiefe vor. In den höhern Schuttschichten
ist zwar bei diesen Stücken die Form des Rades selten,
aber die durch Einschnitte bewirkte Darstellung des in
Bewegung befindlichen Rades kommt doch noch sehr
häufig vor. Trotz allen Forschens und Grübelns ist es
mir noch nicht gelungen, zur Einsicht zu kommen: zu
welchem Zweck diese äusserst interessanten Gegenstände
gebraucht worden sind, die, wie sich jetzt beim Aus-
graben des Minervatempels herausgestellt hat, nur bei
den der griechischen Colonie vorangegangenen Völkern
mit arischen symbolischen Zeichen geschmückt worden
sind, in der griechischen Ansiedelung aber nur noch ein-
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[XXXVI/0042] einleitung. wurde, welche als solcher dem Homer ganz unbe- kannt ist. Es kommen in 4 bis 9 Meter Tiefe auch einige Vasen und Becher mit einem Menschengesicht vor, welches aber vieles von der Eule hat. Da ich keine Spur des Eulengesichts in den Trüm- merschichten der griechischen Colonie finde, so ist mit Bestimmtheit anzunehmen, dass diese schon weiter in der Cultur fortgeschritten war als die Ilier, deren Stadt sie in Besitz nahm, und dass sie schon die Vorstellung der Schutzgöttin mit menschlichem Gesicht mit nach Troja brachte. Was die mehrerwähnten, mit arischen religiösen Symbolen geschmückten runden durchbohrten Stücke Terracotta in Gestalt des Carrousels oder des Vulkans betrifft, so ist es immerhin möglich, dass ihre ursprüng- liche Form die des Rades gewesen ist, denn in dieser Gestalt kommen sie mehrfach auf dem Urboden, in 14 und 16 Meter Tiefe vor. In den höhern Schuttschichten ist zwar bei diesen Stücken die Form des Rades selten, aber die durch Einschnitte bewirkte Darstellung des in Bewegung befindlichen Rades kommt doch noch sehr häufig vor. Trotz allen Forschens und Grübelns ist es mir noch nicht gelungen, zur Einsicht zu kommen: zu welchem Zweck diese äusserst interessanten Gegenstände gebraucht worden sind, die, wie sich jetzt beim Aus- graben des Minervatempels herausgestellt hat, nur bei den der griechischen Colonie vorangegangenen Völkern mit arischen symbolischen Zeichen geschmückt worden sind, in der griechischen Ansiedelung aber nur noch ein- zeln, auch in abweichender Form und ganz ohne einge-

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. XXXVI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/42>, abgerufen am 23.11.2024.