Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a., 1772.Kap. IV. §. 43. dem Sprachgebrauch abstrahirt, dessen Ei-gensinn die Historie so wenig als die Philo- sophie überwinden kann, dessen Jrrtümern und Verwirrungen aber sie durch Distinctio- nen vorbauen muß. Kaum sollte man glau- ben, wie fruchtbar und wichtig diese Unter- scheidungen in der Kritik der alten Völker- kunde werden. Wer keine griechische Kunstwörter §. 43. Wenn wir in der Universalhistorie nach sache
Kap. IV. §. 43. dem Sprachgebrauch abſtrahirt, deſſen Ei-genſinn die Hiſtorie ſo wenig als die Philo- ſophie uͤberwinden kann, deſſen Jrrtuͤmern und Verwirrungen aber ſie durch Diſtinctio- nen vorbauen muß. Kaum ſollte man glau- ben, wie fruchtbar und wichtig dieſe Unter- ſcheidungen in der Kritik der alten Voͤlker- kunde werden. Wer keine griechiſche Kunſtwoͤrter §. 43. Wenn wir in der Univerſalhiſtorie nach ſache
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Kap. IV. §. 43.
dem Sprachgebrauch abſtrahirt, deſſen Ei-
genſinn die Hiſtorie ſo wenig als die Philo-
ſophie uͤberwinden kann, deſſen Jrrtuͤmern
und Verwirrungen aber ſie durch Diſtinctio-
nen vorbauen muß. Kaum ſollte man glau-
ben, wie fruchtbar und wichtig dieſe Unter-
ſcheidungen in der Kritik der alten Voͤlker-
kunde werden.
Wer keine griechiſche Kunſtwoͤrter
vertragen kan, der ſage von Voͤlkern, die
nur in geographiſcher Bedeutung als Ein
Volk gedacht werden: “ſie gehoͤren in Ei-
ne Klaſſe„; von denen in genetiſcher: “ſie
ſind von Einem Stamme„; von denen in
politiſcher Bedeutung: “ſie gehoͤren zu Ei-
nem State„.
§. 43.
Wenn wir in der Univerſalhiſtorie nach
Voͤlkern ordnen; ſo nemen wir das Wort
hauptſaͤchlich, und ſo weit wir damit aus-
reichen, in der dritten Bedeutung: die Ur-
ſache
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