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Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a., 1772.

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VI. Macedonier.
thien, und die Barbarei lagen, sangen die er-
sten griechischen Barden, und wurden zu
gleicher Zeit zwei große Weltherrscher von
verschiedener Art, Alexander und Aristoteles,
gebohren.

Lange war Macedonien, wie Epirus,
in viele kleine Völker zertheilt, die unter sich
und mit den Jllyriern und Thraciern unauf-
hörlich kriegten. Perdiccas, im Jahrhun-
derte Roms, vereinte sie in ein Königreich.
Seine Nachfolger wurden einst Vasallen der
Perser, mußten den Athenern ihre Seehä-
fen zu Handels-Niederlagen überlassen,
waren Schutzverwandte der Thebaner: aber
sie erfanden den Phalanx, sie zogen Gold
aus ihren Bergwerken, Archelai Hof konnte
schon den Euripides vertragen, und Philipp
lernte in Epaminonds Schule die Kunst, aus-
geartete freie Griechen zu bezwingen. Phi-
lipps Genie und Statskunst gründete das
große Gebäude, das sein Sohn durch
Kühnheit und Glück aufführte, und durch
seine Laster wieder einstürzen machte.

I. Das Königreich Macedonien stund
400 J., vom Perdiccas bis Philipp.
II. Das

VI. Macedonier.
thien, und die Barbarei lagen, ſangen die er-
ſten griechiſchen Barden, und wurden zu
gleicher Zeit zwei große Weltherrſcher von
verſchiedener Art, Alexander und Ariſtoteles,
gebohren.

Lange war Macedonien, wie Epirus,
in viele kleine Voͤlker zertheilt, die unter ſich
und mit den Jllyriern und Thraciern unauf-
hoͤrlich kriegten. Perdiccas, im Jahrhun-
derte Roms, vereinte ſie in ein Koͤnigreich.
Seine Nachfolger wurden einſt Vaſallen der
Perſer, mußten den Athenern ihre Seehaͤ-
fen zu Handels-Niederlagen uͤberlaſſen,
waren Schutzverwandte der Thebaner: aber
ſie erfanden den Phalanx, ſie zogen Gold
aus ihren Bergwerken, Archelai Hof konnte
ſchon den Euripides vertragen, und Philipp
lernte in Epaminonds Schule die Kunſt, aus-
geartete freie Griechen zu bezwingen. Phi-
lipps Genie und Statskunſt gruͤndete das
große Gebaͤude, das ſein Sohn durch
Kuͤhnheit und Gluͤck auffuͤhrte, und durch
ſeine Laſter wieder einſtuͤrzen machte.

I. Das Koͤnigreich Macedonien ſtund
400 J., vom Perdiccas bis Philipp.
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[139/0151] VI. Macedonier. thien, und die Barbarei lagen, ſangen die er- ſten griechiſchen Barden, und wurden zu gleicher Zeit zwei große Weltherrſcher von verſchiedener Art, Alexander und Ariſtoteles, gebohren. Lange war Macedonien, wie Epirus, in viele kleine Voͤlker zertheilt, die unter ſich und mit den Jllyriern und Thraciern unauf- hoͤrlich kriegten. Perdiccas, im Jahrhun- derte Roms, vereinte ſie in ein Koͤnigreich. Seine Nachfolger wurden einſt Vaſallen der Perſer, mußten den Athenern ihre Seehaͤ- fen zu Handels-Niederlagen uͤberlaſſen, waren Schutzverwandte der Thebaner: aber ſie erfanden den Phalanx, ſie zogen Gold aus ihren Bergwerken, Archelai Hof konnte ſchon den Euripides vertragen, und Philipp lernte in Epaminonds Schule die Kunſt, aus- geartete freie Griechen zu bezwingen. Phi- lipps Genie und Statskunſt gruͤndete das große Gebaͤude, das ſein Sohn durch Kuͤhnheit und Gluͤck auffuͤhrte, und durch ſeine Laſter wieder einſtuͤrzen machte. I. Das Koͤnigreich Macedonien ſtund 400 J., vom Perdiccas bis Philipp. II. Das

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Zitationshilfe: Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a., 1772, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772/151>, abgerufen am 21.11.2024.