Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a., 1772.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Alte Geschichte.
2. Die Vandalen, Schwaben, und Ala-
nen, ruft Stiliko, ein Römischer Men-
schikov, A. 407 über den Rhein herüber.
Sie ziehen nach Spanien: die ersten ver-
lassen es wieder, die beiden letztern wer-
den in der Folge von den Westgothen be-
zwungen.
3. Die Burgunder ziehen, vom Mayn
her, ihren alten Freunden den Römern
gegen die Westgothen, wie Peter I. dem
Persischen Schah gegen die Agwanen, zu
Hülfe, und erhalten dafür A. 413 ein
Stück von Gallien. A. 435 bekamen sie
einen Theil der Schweitz, bis tief nach
Savojen hinein, und theilten Land und
Sklaven mit den alten Einwohnern. Jh-
re Könige residirten in Genf, waren Rö-
mische Feldmarschälle, und nannten sich
nach dem Untergange des westlichen Reichs
Byzantische Vasallen. Die Franken un-
terjochten sie A. 532; doch blieben sie ein
abgetheiltes Volk. A. 828 richteten sie ihr
Königreich unter einem Welfen wieder auf,
von dessen Geschlecht es zuletzt A. 1032
an Deutschland kam.
4. Die Vandalen werden A. 429, von ei-
nem mißvergnügten Statthalter, aus Spa-
nien
Alte Geſchichte.
2. Die Vandalen, Schwaben, und Ala-
nen, ruft Stiliko, ein Roͤmiſcher Men-
ſchikov, A. 407 uͤber den Rhein heruͤber.
Sie ziehen nach Spanien: die erſten ver-
laſſen es wieder, die beiden letztern wer-
den in der Folge von den Weſtgothen be-
zwungen.
3. Die Burgunder ziehen, vom Mayn
her, ihren alten Freunden den Roͤmern
gegen die Weſtgothen, wie Peter I. dem
Perſiſchen Schah gegen die Agwanen, zu
Huͤlfe, und erhalten dafuͤr A. 413 ein
Stuͤck von Gallien. A. 435 bekamen ſie
einen Theil der Schweitz, bis tief nach
Savojen hinein, und theilten Land und
Sklaven mit den alten Einwohnern. Jh-
re Koͤnige reſidirten in Genf, waren Roͤ-
miſche Feldmarſchaͤlle, und nannten ſich
nach dem Untergange des weſtlichen Reichs
Byzantiſche Vaſallen. Die Franken un-
terjochten ſie A. 532; doch blieben ſie ein
abgetheiltes Volk. A. 828 richteten ſie ihr
Koͤnigreich unter einem Welfen wieder auf,
von deſſen Geſchlecht es zuletzt A. 1032
an Deutſchland kam.
4. Die Vandalen werden A. 429, von ei-
nem mißvergnuͤgten Statthalter, aus Spa-
nien
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0178" n="166"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Alte Ge&#x017F;chichte.</hi> </fw><lb/>
              <list>
                <item>2. Die <hi rendition="#fr">Vandalen, Schwaben,</hi> und <hi rendition="#fr">Ala-<lb/>
nen,</hi> ruft Stiliko, ein Ro&#x0364;mi&#x017F;cher Men-<lb/>
&#x017F;chikov, A. 407 u&#x0364;ber den Rhein heru&#x0364;ber.<lb/>
Sie ziehen nach Spanien: die er&#x017F;ten ver-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en es wieder, die beiden letztern wer-<lb/>
den in der Folge von den We&#x017F;tgothen be-<lb/>
zwungen.</item><lb/>
                <item>3. Die <hi rendition="#fr">Burgunder</hi> ziehen, vom Mayn<lb/>
her, ihren alten Freunden den Ro&#x0364;mern<lb/>
gegen die We&#x017F;tgothen, wie Peter <hi rendition="#aq">I.</hi> dem<lb/>
Per&#x017F;i&#x017F;chen Schah gegen die Agwanen, zu<lb/>
Hu&#x0364;lfe, und erhalten dafu&#x0364;r A. 413 ein<lb/>
Stu&#x0364;ck von Gallien. A. 435 bekamen &#x017F;ie<lb/>
einen Theil der Schweitz, bis tief nach<lb/>
Savojen hinein, und theilten Land und<lb/>
Sklaven mit den alten Einwohnern. Jh-<lb/>
re Ko&#x0364;nige re&#x017F;idirten in Genf, waren Ro&#x0364;-<lb/>
mi&#x017F;che Feldmar&#x017F;cha&#x0364;lle, und nannten &#x017F;ich<lb/>
nach dem Untergange des we&#x017F;tlichen Reichs<lb/>
Byzanti&#x017F;che Va&#x017F;allen. Die Franken un-<lb/>
terjochten &#x017F;ie A. 532; doch blieben &#x017F;ie ein<lb/>
abgetheiltes Volk. A. 828 richteten &#x017F;ie ihr<lb/>
Ko&#x0364;nigreich unter einem Welfen wieder auf,<lb/>
von de&#x017F;&#x017F;en Ge&#x017F;chlecht es zuletzt A. 1032<lb/>
an Deut&#x017F;chland kam.</item><lb/>
                <item>4. Die <hi rendition="#fr">Vandalen</hi> werden A. 429, von ei-<lb/>
nem mißvergnu&#x0364;gten Statthalter, aus Spa-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nien</fw><lb/></item>
              </list>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[166/0178] Alte Geſchichte. 2. Die Vandalen, Schwaben, und Ala- nen, ruft Stiliko, ein Roͤmiſcher Men- ſchikov, A. 407 uͤber den Rhein heruͤber. Sie ziehen nach Spanien: die erſten ver- laſſen es wieder, die beiden letztern wer- den in der Folge von den Weſtgothen be- zwungen. 3. Die Burgunder ziehen, vom Mayn her, ihren alten Freunden den Roͤmern gegen die Weſtgothen, wie Peter I. dem Perſiſchen Schah gegen die Agwanen, zu Huͤlfe, und erhalten dafuͤr A. 413 ein Stuͤck von Gallien. A. 435 bekamen ſie einen Theil der Schweitz, bis tief nach Savojen hinein, und theilten Land und Sklaven mit den alten Einwohnern. Jh- re Koͤnige reſidirten in Genf, waren Roͤ- miſche Feldmarſchaͤlle, und nannten ſich nach dem Untergange des weſtlichen Reichs Byzantiſche Vaſallen. Die Franken un- terjochten ſie A. 532; doch blieben ſie ein abgetheiltes Volk. A. 828 richteten ſie ihr Koͤnigreich unter einem Welfen wieder auf, von deſſen Geſchlecht es zuletzt A. 1032 an Deutſchland kam. 4. Die Vandalen werden A. 429, von ei- nem mißvergnuͤgten Statthalter, aus Spa- nien

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772/178
Zitationshilfe: Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a., 1772, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772/178>, abgerufen am 21.11.2024.