Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773."der Vorteil unbekannt, für ein Wunder "geachtet wird". [Der Leser erschrecke nicht über diese Begriffe, die ein Professor der Geschichte im J. 1672 von der Geschichte hatte. Wer weiß, giebt es noch A. 1773 hin und wieder in Deutschland Schulen, wo man so denkt, wenigstens so docirt: denn es ist die bequemste Art, Historie zu do- ciren. Auch ich, muste noch A. 1748 in ei- ner Schule, die keine der schlechtesten war, alle Namen von Kaisern, von August bis Franz I, auswendig hersagen]. IV. Darauf also gieng Buno aus: Na- - ihn X 3
„der Vorteil unbekannt, fuͤr ein Wunder „geachtet wird”. [Der Leſer erſchrecke nicht uͤber dieſe Begriffe, die ein Profeſſor der Geſchichte im J. 1672 von der Geſchichte hatte. Wer weiß, giebt es noch A. 1773 hin und wieder in Deutſchland Schulen, wo man ſo denkt, wenigſtens ſo docirt: denn es iſt die bequemſte Art, Hiſtorie zu do- ciren. Auch ich, muſte noch A. 1748 in ei- ner Schule, die keine der ſchlechteſten war, alle Namen von Kaiſern, von Auguſt bis Franz I, auswendig herſagen]. IV. Darauf alſo gieng Buno aus: Na- – ihn X 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0121" n="325[101]"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> „ſtorien kein geringes, und bei denen, ſo<lb/> „der Vorteil unbekannt, fuͤr ein Wunder<lb/> „geachtet wird”. [Der Leſer erſchrecke nicht<lb/> uͤber dieſe Begriffe, die ein Profeſſor der<lb/> Geſchichte im J. 1672 von der Geſchichte<lb/> hatte. Wer weiß, giebt es noch A. 1773<lb/> hin und wieder in Deutſchland Schulen,<lb/> wo man ſo denkt, wenigſtens ſo docirt: denn<lb/> es iſt die <hi rendition="#fr">bequemſte</hi> Art, Hiſtorie zu do-<lb/> ciren. Auch ich, muſte noch A. 1748 in ei-<lb/> ner Schule, die keine der ſchlechteſten war,<lb/> alle Namen von Kaiſern, von Auguſt bis<lb/> Franz <hi rendition="#aq">I</hi>, auswendig herſagen].</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">IV.</hi> Darauf alſo gieng Buno aus: Na-<lb/> men der Kaiſer, und Jarzalen, ruͤckwaͤrts und<lb/> vorwaͤrts, ſollten ſeine Schuͤler wiſſen. A-<lb/> ber hier fand er eine Schwierigkeit bei den<lb/> gewoͤhnlichen Helwichiſchen chronologiſchen<lb/> Tabellen. “Weil ſolche Tabellen (ſagt er)<lb/> „einerlei Form, und auf einerlei Weiſe ein-<lb/> „gerichtet; und dann nur Ziffern und Woͤr-<lb/> „ter in denſelben enthalten; ſo moͤgen die Zei-<lb/> „ten und Jahre auf ſolche Art dem Gedaͤcht-<lb/> „niß nicht feſte eingedruckt werden„. Dieſe<lb/> Schwierigkeit zu heben, dieſen <hi rendition="#fr">feſteren Ein-<lb/> druck</hi> der Zalen oder Zeitrechnung ins Ge-<lb/> daͤchtniß zu bewirken, hat Buno den Einfall,<lb/> <fw place="bottom" type="sig">X 3</fw><fw place="bottom" type="catch">– ihn</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [325[101]/0121]
„ſtorien kein geringes, und bei denen, ſo
„der Vorteil unbekannt, fuͤr ein Wunder
„geachtet wird”. [Der Leſer erſchrecke nicht
uͤber dieſe Begriffe, die ein Profeſſor der
Geſchichte im J. 1672 von der Geſchichte
hatte. Wer weiß, giebt es noch A. 1773
hin und wieder in Deutſchland Schulen,
wo man ſo denkt, wenigſtens ſo docirt: denn
es iſt die bequemſte Art, Hiſtorie zu do-
ciren. Auch ich, muſte noch A. 1748 in ei-
ner Schule, die keine der ſchlechteſten war,
alle Namen von Kaiſern, von Auguſt bis
Franz I, auswendig herſagen].
IV. Darauf alſo gieng Buno aus: Na-
men der Kaiſer, und Jarzalen, ruͤckwaͤrts und
vorwaͤrts, ſollten ſeine Schuͤler wiſſen. A-
ber hier fand er eine Schwierigkeit bei den
gewoͤhnlichen Helwichiſchen chronologiſchen
Tabellen. “Weil ſolche Tabellen (ſagt er)
„einerlei Form, und auf einerlei Weiſe ein-
„gerichtet; und dann nur Ziffern und Woͤr-
„ter in denſelben enthalten; ſo moͤgen die Zei-
„ten und Jahre auf ſolche Art dem Gedaͤcht-
„niß nicht feſte eingedruckt werden„. Dieſe
Schwierigkeit zu heben, dieſen feſteren Ein-
druck der Zalen oder Zeitrechnung ins Ge-
daͤchtniß zu bewirken, hat Buno den Einfall,
– ihn
X 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |