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Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773.

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anzunemen. Und dieser einzige Umstand
schon hätte einen Mann von Welt und
Sitten,
entweder zu einer ehrerbietigeren
Sprache, oder doch zum Stillschweigen, ge-
bracht.

Zweitens, er bittet meine Zuhörer, (die
ihm überhaupt sehr am Herzen zu liegen
scheinen), meine Vorstellung, die ich, was
die Summarien betrift, einen Leitfaden
für sie genannt habe, als Leitfaden nirgends
zu stark anzufassen
*. Diese Erinnerung
findet wol die Brabanter Nonne gegen den
Matrosen nötig, der ihre Spitzen wie Tau-
werk anpackt: aber einem göttingischen Pro-
fessor kömmt kein Valentinianus Funarius
ins Collegium.

Drittens, er nennet meine Zuhörer
Schüler und Kinder. Käme Hr. Herder,
wie Baretti, von Cervera her, wo Schul-
knaben Strassenjungen und Studenten Sy-
nonyma sind: so würde er hier keine Ungezo-

genheit
* Gleich nachher nennt er diesen meinen
Leitfaden ein Krausgewinde, und klagt sehr
darüber. Jn einer niedlichen altdeutschen
Fabel, die Hr. H. ganz kürzlich publiciret
hat, klagt gleichfalls S. 55 ein Kunstrichter:
-- Du machst mirs kraus,
Ich kans in Kopf nicht bringen.



anzunemen. Und dieſer einzige Umſtand
ſchon haͤtte einen Mann von Welt und
Sitten,
entweder zu einer ehrerbietigeren
Sprache, oder doch zum Stillſchweigen, ge-
bracht.

Zweitens, er bittet meine Zuhoͤrer, (die
ihm uͤberhaupt ſehr am Herzen zu liegen
ſcheinen), meine Vorſtellung, die ich, was
die Summarien betrift, einen Leitfaden
fuͤr ſie genannt habe, als Leitfaden nirgends
zu ſtark anzufaſſen
*. Dieſe Erinnerung
findet wol die Brabanter Nonne gegen den
Matroſen noͤtig, der ihre Spitzen wie Tau-
werk anpackt: aber einem goͤttingiſchen Pro-
feſſor koͤmmt kein Valentinianus Funarius
ins Collegium.

Drittens, er nennet meine Zuhoͤrer
Schüler und Kinder. Kaͤme Hr. Herder,
wie Baretti, von Cervera her, wo Schul-
knaben Straſſenjungen und Studenten Sy-
nonyma ſind: ſo wuͤrde er hier keine Ungezo-

genheit
* Gleich nachher nennt er dieſen meinen
Leitfaden ein Krausgewinde, und klagt ſehr
daruͤber. Jn einer niedlichen altdeutſchen
Fabel, die Hr. H. ganz kuͤrzlich publiciret
hat, klagt gleichfalls S. 55 ein Kunſtrichter:
Du machſt mirs kraus,
Ich kans in Kopf nicht bringen.
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[362[138]/0158] anzunemen. Und dieſer einzige Umſtand ſchon haͤtte einen Mann von Welt und Sitten, entweder zu einer ehrerbietigeren Sprache, oder doch zum Stillſchweigen, ge- bracht. Zweitens, er bittet meine Zuhoͤrer, (die ihm uͤberhaupt ſehr am Herzen zu liegen ſcheinen), meine Vorſtellung, die ich, was die Summarien betrift, einen Leitfaden fuͤr ſie genannt habe, als Leitfaden nirgends zu ſtark anzufaſſen *. Dieſe Erinnerung findet wol die Brabanter Nonne gegen den Matroſen noͤtig, der ihre Spitzen wie Tau- werk anpackt: aber einem goͤttingiſchen Pro- feſſor koͤmmt kein Valentinianus Funarius ins Collegium. Drittens, er nennet meine Zuhoͤrer Schüler und Kinder. Kaͤme Hr. Herder, wie Baretti, von Cervera her, wo Schul- knaben Straſſenjungen und Studenten Sy- nonyma ſind: ſo wuͤrde er hier keine Ungezo- genheit * Gleich nachher nennt er dieſen meinen Leitfaden ein Krausgewinde, und klagt ſehr daruͤber. Jn einer niedlichen altdeutſchen Fabel, die Hr. H. ganz kuͤrzlich publiciret hat, klagt gleichfalls S. 55 ein Kunſtrichter: — Du machſt mirs kraus, Ich kans in Kopf nicht bringen.

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Zitationshilfe: Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773, S. 362[138]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/158>, abgerufen am 23.11.2024.