Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773.storien, erzälen könnte, von denen gleichwol unser Freilich wenn man Hrn. G. fragt, ob er mich gemeint Aber die Frage ist, I. Hat nicht unser ganzes Publi- (Die Fortsetzung künftig). ſtorien, erzaͤlen koͤnnte, von denen gleichwol unſer Freilich wenn man Hrn. G. fragt, ob er mich gemeint Aber die Frage iſt, I. Hat nicht unſer ganzes Publi- (Die Fortſetzung kuͤnftig). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0212" n="416[192]"/> ſtorien, erzaͤlen koͤnnte, von denen gleichwol unſer<lb/> ganzes Publicum glauben ſoll, daß ich ſie auf ihn<lb/> gezogen haben wolle? Dazu gehoͤrt ſo wenig Witz,<lb/> als damit dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">tacito Collegae nomine</hi></hi> der Statuten<lb/> ein Genuͤge geſchieht. Noch mer, dieſe Art, Col-<lb/> legen zu beleidigen, gehoͤret unter die niedrigſten<lb/> und heimtuͤckiſchen Arten: ſie zeigt <hi rendition="#fr">Feigheit</hi> des Be-<lb/> leidigenden, der, ſeiner Sache nicht gewiß, ſich zum<lb/> voraus eine Ausflucht macht, um durch Laͤugnen der<lb/> etwa vermuteten Strafe der Verlaͤumdung entwei-<lb/> chen zu koͤnnen; ſie iſt zweifache <hi rendition="#fr">Ungerechtigkeit</hi> ge-<lb/> gen den Beleidigten, den man dadurch ſo gar um<lb/> die Woltat oder das Recht der Verteidigung zu<lb/> bringen ſucht.</p><lb/> <p>Freilich wenn man Hrn. G. fragt, ob er mich gemeint<lb/> habe: ſo wird er ſagen, <hi rendition="#fr">Nein.</hi></p><lb/> <p>Aber die Frage iſt, <hi rendition="#aq">I.</hi> Hat nicht unſer ganzes <hi rendition="#fr">Publi-<lb/> cum</hi> von dem Aufſatze, ſo bald er im Drucke erſchien,<lb/> die bisher beſchriebene Deutung gemacht? <hi rendition="#aq">II.</hi> Hat<lb/> Hr. G. nicht <hi rendition="#fr">vorausgeſehen,</hi> daß es <hi rendition="#fr">dieſe</hi> Deutung<lb/> machen wuͤrde? <hi rendition="#aq">III.</hi> Hat er dieſes Geſchichtgen nicht<lb/><hi rendition="#fr">abſichtlich,</hi> damit das Publicum dieſe Deutung ma-<lb/> chen moͤchte, anfangs in der deutſchen Geſellſchaft<lb/> hergeleſen, und nachher in unſer Wochenblatt dru-<lb/> cken laſſen? eben ſo abſichtlich, als er einem andern<lb/> unſrer Collegen durch einen andern gleichfalls ge-<lb/> druckten Einfall Num. 17 <hi rendition="#fr">einen</hi> Hieb verſetzte? <hi rendition="#aq">IV.</hi><lb/> Was verlaugt denn nun der Hr. Collega von mir,<lb/> wenn ich vor ihm <hi rendition="#fr">Ruhe</hi> haben ſoll: ſoll ich in Goͤt-<lb/> tingen gar keine Collegia mer leſen? oder ſoll ich<lb/> diejenige Zuhoͤrer, die ungerufen zu mir kommen,<lb/> wegweiſen? oder ſoll ich keine Honoraria mer von<lb/> ihnen nemen?</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#fr">Die Fortſetzung</hi> kuͤnftig).</hi> </p> </div> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [416[192]/0212]
ſtorien, erzaͤlen koͤnnte, von denen gleichwol unſer
ganzes Publicum glauben ſoll, daß ich ſie auf ihn
gezogen haben wolle? Dazu gehoͤrt ſo wenig Witz,
als damit dem tacito Collegae nomine der Statuten
ein Genuͤge geſchieht. Noch mer, dieſe Art, Col-
legen zu beleidigen, gehoͤret unter die niedrigſten
und heimtuͤckiſchen Arten: ſie zeigt Feigheit des Be-
leidigenden, der, ſeiner Sache nicht gewiß, ſich zum
voraus eine Ausflucht macht, um durch Laͤugnen der
etwa vermuteten Strafe der Verlaͤumdung entwei-
chen zu koͤnnen; ſie iſt zweifache Ungerechtigkeit ge-
gen den Beleidigten, den man dadurch ſo gar um
die Woltat oder das Recht der Verteidigung zu
bringen ſucht.
Freilich wenn man Hrn. G. fragt, ob er mich gemeint
habe: ſo wird er ſagen, Nein.
Aber die Frage iſt, I. Hat nicht unſer ganzes Publi-
cum von dem Aufſatze, ſo bald er im Drucke erſchien,
die bisher beſchriebene Deutung gemacht? II. Hat
Hr. G. nicht vorausgeſehen, daß es dieſe Deutung
machen wuͤrde? III. Hat er dieſes Geſchichtgen nicht
abſichtlich, damit das Publicum dieſe Deutung ma-
chen moͤchte, anfangs in der deutſchen Geſellſchaft
hergeleſen, und nachher in unſer Wochenblatt dru-
cken laſſen? eben ſo abſichtlich, als er einem andern
unſrer Collegen durch einen andern gleichfalls ge-
druckten Einfall Num. 17 einen Hieb verſetzte? IV.
Was verlaugt denn nun der Hr. Collega von mir,
wenn ich vor ihm Ruhe haben ſoll: ſoll ich in Goͤt-
tingen gar keine Collegia mer leſen? oder ſoll ich
diejenige Zuhoͤrer, die ungerufen zu mir kommen,
wegweiſen? oder ſoll ich keine Honoraria mer von
ihnen nemen?
(Die Fortſetzung kuͤnftig).
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