Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773.Vorbericht. te, halten: der wird den Titel eben nichtunschicklich finden. Mit dem Planmachen ist es freilich Wenn
Vorbericht. te, halten: der wird den Titel eben nichtunſchicklich finden. Mit dem Planmachen iſt es freilich Wenn
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0008"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorbericht.</hi></fw><lb/> te, halten: der wird den Titel eben nicht<lb/> unſchicklich finden.</p><lb/> <p>Mit dem <hi rendition="#fr">Planmachen</hi> iſt es freilich<lb/> ſo eine Sache ‒ ‒ und Hr. Herder hat<lb/> voͤllig recht, daß ſich etwas <hi rendition="#fr">leichter ſagen<lb/> als thun</hi> laſſe. Aberhier, wo von Welt-<lb/> geſchichte die Rede iſt, meine ich, muß es<lb/> auch <hi rendition="#fr">geſagt</hi> werden, ehe es <hi rendition="#fr">gethan</hi> wird.<lb/> Der Begriff von Weltgeſchichte iſt ſo leicht<lb/> nicht, als mancher waͤhnet; ich weiß ſo<lb/> gar nicht einmal, ob bereits eine vollſtaͤn-<lb/> dige und ganz untadelhafte Definition von<lb/> ihr exiſtire? Jſt man aber in dem Begriffe<lb/> nicht einmal eins: wie kan man in den<lb/> praktiſchen Negeln der Einrichtung dieſer<lb/> Wiſſenſchaft Uebereinſtimmung hoffen?<lb/> Der eine wird ſie ſo behandeln, der andre<lb/> anders; der eine wird vorſetzlich Dinge<lb/> auslaſſen, die der andre durchaus mit hin-<lb/> ein haben will; der eine wird Dinge hin-<lb/> einſetzen, die der andre, als gar nicht zur<lb/> Univerſalhiſtorie gehoͤrig, verſpottet: jeder<lb/> wird ſeinen Grundſaͤtzen getreu handeln;<lb/> aber um die Streitenden auseinander zu<lb/> bringen, muͤſſen dieſe Grundſaͤtze <hi rendition="#fr">entwik-<lb/> kelt,</hi> muß ein <hi rendition="#fr">Plan,</hi> eine <hi rendition="#fr">Theorie,</hi> ein<lb/><hi rendition="#fr">Jdeal</hi> dieſer Wiſſenſchaft, verfaſſet werden.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [0008]
Vorbericht.
te, halten: der wird den Titel eben nicht
unſchicklich finden.
Mit dem Planmachen iſt es freilich
ſo eine Sache ‒ ‒ und Hr. Herder hat
voͤllig recht, daß ſich etwas leichter ſagen
als thun laſſe. Aberhier, wo von Welt-
geſchichte die Rede iſt, meine ich, muß es
auch geſagt werden, ehe es gethan wird.
Der Begriff von Weltgeſchichte iſt ſo leicht
nicht, als mancher waͤhnet; ich weiß ſo
gar nicht einmal, ob bereits eine vollſtaͤn-
dige und ganz untadelhafte Definition von
ihr exiſtire? Jſt man aber in dem Begriffe
nicht einmal eins: wie kan man in den
praktiſchen Negeln der Einrichtung dieſer
Wiſſenſchaft Uebereinſtimmung hoffen?
Der eine wird ſie ſo behandeln, der andre
anders; der eine wird vorſetzlich Dinge
auslaſſen, die der andre durchaus mit hin-
ein haben will; der eine wird Dinge hin-
einſetzen, die der andre, als gar nicht zur
Univerſalhiſtorie gehoͤrig, verſpottet: jeder
wird ſeinen Grundſaͤtzen getreu handeln;
aber um die Streitenden auseinander zu
bringen, muͤſſen dieſe Grundſaͤtze entwik-
kelt, muß ein Plan, eine Theorie, ein
Jdeal dieſer Wiſſenſchaft, verfaſſet werden.
Wenn
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |