Wissenschafften aus dem Staube empor zu heben, und von der Verachtung her- aus zu reissen. Jch erinnere mich dieser Wahrheit, wenn ich bedencke, wie es der Göttlichen Vorsehung und höchstem Willen eines der grösten Könige Euro- päns, allergnädigst gefallen, Euer Hoch-Freyherrliche Excellentz zu einer Mittels-Person zu gebrauchen, mich zu meiner jetzigen Function zu be- fördern. Wann ich nun hiebey auch überlege, auf was vor eine rechtmäßige und unschuldige Art es geschehen, so em- pfinde bey mir eine gantz ausserordent- liche Freude, aber auch desto grössere Schuldigkeit, durch diese Zuschrifft, Euer Excellentz ein geringfügiges Kennzeichen meiner unterthänigen Er- kenntlichkeit und danckbahrsten Gemü- thes öffentlich darzulegen.
Und gleich wie Dero ausnehmen- de Leutseeligkeit mich hoffen läßt, ich werde das sichere Vertrauen fassen und den Zweck in beyden obangeführten Ab-
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Wiſſenſchafften aus dem Staube empor zu heben, und von der Verachtung her- aus zu reiſſen. Jch erinnere mich dieſer Wahrheit, wenn ich bedencke, wie es der Goͤttlichen Vorſehung und hoͤchſtem Willen eines der groͤſten Koͤnige Euro- paͤns, allergnaͤdigſt gefallen, Euer Hoch-Freyherrliche Excellentz zu einer Mittels-Perſon zu gebrauchen, mich zu meiner jetzigen Function zu be- foͤrdern. Wann ich nun hiebey auch uͤberlege, auf was vor eine rechtmaͤßige und unſchuldige Art es geſchehen, ſo em- pfinde bey mir eine gantz auſſerordent- liche Freude, aber auch deſto groͤſſere Schuldigkeit, durch dieſe Zuſchrifft, Euer Excellentz ein geringfuͤgiges Kennzeichen meiner unterthaͤnigen Er- kenntlichkeit und danckbahrſten Gemuͤ- thes oͤffentlich darzulegen.
Und gleich wie Dero ausnehmen- de Leutſeeligkeit mich hoffen laͤßt, ich werde das ſichere Vertrauen faſſen und den Zweck in beyden obangefuͤhrten Ab-
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[0015]
Wiſſenſchafften aus dem Staube empor
zu heben, und von der Verachtung her-
aus zu reiſſen. Jch erinnere mich dieſer
Wahrheit, wenn ich bedencke, wie es der
Goͤttlichen Vorſehung und hoͤchſtem
Willen eines der groͤſten Koͤnige Euro-
paͤns, allergnaͤdigſt gefallen, Euer
Hoch-Freyherrliche Excellentz
zu einer Mittels-Perſon zu gebrauchen,
mich zu meiner jetzigen Function zu be-
foͤrdern. Wann ich nun hiebey auch
uͤberlege, auf was vor eine rechtmaͤßige
und unſchuldige Art es geſchehen, ſo em-
pfinde bey mir eine gantz auſſerordent-
liche Freude, aber auch deſto groͤſſere
Schuldigkeit, durch dieſe Zuſchrifft,
Euer Excellentz ein geringfuͤgiges
Kennzeichen meiner unterthaͤnigen Er-
kenntlichkeit und danckbahrſten Gemuͤ-
thes oͤffentlich darzulegen.
Und gleich wie Dero ausnehmen-
de Leutſeeligkeit mich hoffen laͤßt, ich
werde das ſichere Vertrauen faſſen und
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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/15>, abgerufen am 23.11.2024.
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