Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

Bild:
<< vorherige Seite
IX. Von Polen.

2. Es wird disp utiret, ob die Polen von den
deutschen Kaysern ihre Königs-Würde erhal-
ten, und ob sie denselben Zinsbahr gewesen?

3. Weil Boleslav a. 1036. anfieng zu tyran-
nisiren, so schafften die Polen das Königliche
Regiment wieder ab, und erwählten sich aber-
mahl Fürsten.

4. Dieser Zustand daurete biß 1295. da sie
Premislaum zum König machten.

5. Ludovicus war der letzte aus Piastischen
Geblüt, und sturbe a. 1382.

6. Er hinterließ aber eine Tochter Hedwig,
diese heyrathete der Groß-Fürst in Litthauen
Jagello, und erhielt mit derselben die Polnische
Cron.

7. Es fraget sich, wie Litthauen und Polen
vereiniget worden?

8. Die Jagellonische Könige setzen dieses
Reich in grosses Ansehen.

9. Sigismundus Augustus schliesset auch die-
ses Geschlecht 1571.

10. Es folget ein Interregnum biß 1574.

III. Der neuere Zustand gehet von 1574
biß auf 1731.

1. Jn diesem Periodo haben die Polen, in
der Wahl ihrer Könige, sehr gewechselt.

2. Henricus war ein Frantzos, und lieff bald
davon.

3. Ste-
J 4
IX. Von Polen.

2. Es wird diſp utiret, ob die Polen von den
deutſchen Kayſern ihre Koͤnigs-Wuͤrde erhal-
ten, und ob ſie denſelben Zinsbahr geweſen?

3. Weil Boleslav a. 1036. anfieng zu tyran-
niſiren, ſo ſchafften die Polen das Koͤnigliche
Regiment wieder ab, und erwaͤhlten ſich aber-
mahl Fuͤrſten.

4. Dieſer Zuſtand daurete biß 1295. da ſie
Premislaum zum Koͤnig machten.

5. Ludovicus war der letzte aus Piaſtiſchen
Gebluͤt, und ſturbe a. 1382.

6. Er hinterließ aber eine Tochter Hedwig,
dieſe heyrathete der Groß-Fuͤrſt in Litthauen
Jagello, und erhielt mit derſelben die Polniſche
Cron.

7. Es fraget ſich, wie Litthauen und Polen
vereiniget worden?

8. Die Jagelloniſche Koͤnige ſetzen dieſes
Reich in groſſes Anſehen.

9. Sigismundus Auguſtus ſchlieſſet auch die-
ſes Geſchlecht 1571.

10. Es folget ein Interregnum biß 1574.

III. Der neuere Zuſtand gehet von 1574
biß auf 1731.

1. Jn dieſem Periodo haben die Polen, in
der Wahl ihrer Koͤnige, ſehr gewechſelt.

2. Henricus war ein Frantzos, und lieff bald
davon.

3. Ste-
J 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0163" n="135"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">IX.</hi> Von Polen.</fw><lb/>
              <p>2. Es wird di&#x017F;p utiret, ob die Polen von den<lb/>
deut&#x017F;chen Kay&#x017F;ern ihre Ko&#x0364;nigs-Wu&#x0364;rde erhal-<lb/>
ten, und ob &#x017F;ie den&#x017F;elben Zinsbahr gewe&#x017F;en?</p><lb/>
              <p>3. Weil <hi rendition="#aq">Boleslav a.</hi> 1036. anfieng zu tyran-<lb/>
ni&#x017F;iren, &#x017F;o &#x017F;chafften die Polen das Ko&#x0364;nigliche<lb/>
Regiment wieder ab, und erwa&#x0364;hlten &#x017F;ich aber-<lb/>
mahl <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;r&#x017F;ten.</hi></p><lb/>
              <p>4. Die&#x017F;er Zu&#x017F;tand daurete biß 1295. da &#x017F;ie<lb/><hi rendition="#aq">Premislaum</hi> zum <hi rendition="#fr">Ko&#x0364;nig</hi> machten.</p><lb/>
              <p>5. <hi rendition="#aq">Ludovicus</hi> war der letzte aus Pia&#x017F;ti&#x017F;chen<lb/>
Geblu&#x0364;t, und &#x017F;turbe <hi rendition="#aq">a.</hi> 1382.</p><lb/>
              <p>6. Er hinterließ aber eine Tochter <hi rendition="#aq">Hedwig,</hi><lb/>
die&#x017F;e heyrathete der Groß-Fu&#x0364;r&#x017F;t in Litthauen<lb/><hi rendition="#aq">Jagello,</hi> und erhielt mit der&#x017F;elben die Polni&#x017F;che<lb/>
Cron.</p><lb/>
              <p>7. Es fraget &#x017F;ich, wie Litthauen und Polen<lb/>
vereiniget worden?</p><lb/>
              <p>8. Die <hi rendition="#fr">Jagelloni&#x017F;che</hi> Ko&#x0364;nige &#x017F;etzen die&#x017F;es<lb/>
Reich in gro&#x017F;&#x017F;es An&#x017F;ehen.</p><lb/>
              <p>9. <hi rendition="#aq">Sigismundus Augu&#x017F;tus</hi> &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;et auch die-<lb/>
&#x017F;es Ge&#x017F;chlecht 1571.</p><lb/>
              <p>10. Es folget ein <hi rendition="#aq">Interregnum</hi> biß 1574.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#aq">III.</hi> Der <hi rendition="#fr">neuere Zu&#x017F;tand</hi> gehet von 1574<lb/>
biß auf 1731.</head><lb/>
              <p>1. Jn die&#x017F;em Periodo haben die Polen, in<lb/>
der Wahl ihrer Ko&#x0364;nige, &#x017F;ehr gewech&#x017F;elt.</p><lb/>
              <p>2. <hi rendition="#aq">Henricus</hi> war ein Frantzos, und lieff bald<lb/>
davon.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">J 4</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">3. <hi rendition="#aq">Ste-</hi></fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[135/0163] IX. Von Polen. 2. Es wird diſp utiret, ob die Polen von den deutſchen Kayſern ihre Koͤnigs-Wuͤrde erhal- ten, und ob ſie denſelben Zinsbahr geweſen? 3. Weil Boleslav a. 1036. anfieng zu tyran- niſiren, ſo ſchafften die Polen das Koͤnigliche Regiment wieder ab, und erwaͤhlten ſich aber- mahl Fuͤrſten. 4. Dieſer Zuſtand daurete biß 1295. da ſie Premislaum zum Koͤnig machten. 5. Ludovicus war der letzte aus Piaſtiſchen Gebluͤt, und ſturbe a. 1382. 6. Er hinterließ aber eine Tochter Hedwig, dieſe heyrathete der Groß-Fuͤrſt in Litthauen Jagello, und erhielt mit derſelben die Polniſche Cron. 7. Es fraget ſich, wie Litthauen und Polen vereiniget worden? 8. Die Jagelloniſche Koͤnige ſetzen dieſes Reich in groſſes Anſehen. 9. Sigismundus Auguſtus ſchlieſſet auch die- ſes Geſchlecht 1571. 10. Es folget ein Interregnum biß 1574. III. Der neuere Zuſtand gehet von 1574 biß auf 1731. 1. Jn dieſem Periodo haben die Polen, in der Wahl ihrer Koͤnige, ſehr gewechſelt. 2. Henricus war ein Frantzos, und lieff bald davon. 3. Ste- J 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/163
Zitationshilfe: Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/163>, abgerufen am 24.11.2024.