17. Da auch der Staat der vereinigten Niederlande im Stande ist, denen Absichten Franckreichs mächtige Hindernisse zu machen, muß dieser Staat, durch List, oder durch Hoff- nung grossen Profits eingeschläffert werden, keine Parthey wider Franckreich leicht zu er- greiffen.
18. Die Nordische Cronen brauchet Franck- reich nur auf allen Fall wider Deutschland.
19. Auf Rußland scheinet man gegenwärtig keine grosse Reflexion zu machen.
20. Jn Pohlen muß allezeit eine starcke Fa- ction unterhalten werden, auf allen Fall wider Oesterreich, und gegenwärtig zum Vortheil Stanislai.
21. Mit denen Türcken die gute Correspon- dentz zu continuiren, theils wegen der Commer- cien, theils in casu wider den Kayser und Ve- netianer.
22. Auf den Pabst wird reflectiret, in so weit er nichts vornimmt, daß des Königes Hoheit zu nahe gehet, sonsten wird er vexiret.
23. Die mächtigste Jtaliänische Staaten in so weit auf Frantzösischer Seite zu behalten, als das Jnteresse der Cron es erfordert.
24. Und so wird es auch gemeiniglich mit den Schweitzern gehalten.
VI.Die Prätensiones von Franckreich.
1. Von denen Prätensionen überhaupt und dahin gehörigen Schrifften.
2. Nach
III. Von Franckreich.
17. Da auch der Staat der vereinigten Niederlande im Stande iſt, denen Abſichten Franckreichs maͤchtige Hinderniſſe zu machen, muß dieſer Staat, durch Liſt, oder durch Hoff- nung groſſen Profits eingeſchlaͤffert werden, keine Parthey wider Franckreich leicht zu er- greiffen.
18. Die Nordiſche Cronen brauchet Franck- reich nur auf allen Fall wider Deutſchland.
19. Auf Rußland ſcheinet man gegenwaͤrtig keine groſſe Reflexion zu machen.
20. Jn Pohlen muß allezeit eine ſtarcke Fa- ction unterhalten werden, auf allen Fall wider Oeſterreich, und gegenwaͤrtig zum Vortheil Stanislai.
21. Mit denen Tuͤrcken die gute Correſpon- dentz zu continuiren, theils wegen der Commer- cien, theils in caſu wider den Kayſer und Ve- netianer.
22. Auf den Pabſt wird reflectiret, in ſo weit er nichts vornimmt, daß des Koͤniges Hoheit zu nahe gehet, ſonſten wird er vexiret.
23. Die maͤchtigſte Jtaliaͤniſche Staaten in ſo weit auf Frantzoͤſiſcher Seite zu behalten, als das Jntereſſe der Cron es erfordert.
24. Und ſo wird es auch gemeiniglich mit den Schweitzern gehalten.
VI.Die Praͤtenſiones von Franckreich.
1. Von denen Praͤtenſionen uͤberhaupt und dahin gehoͤrigen Schrifften.
2. Nach
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III. Von Franckreich.
17. Da auch der Staat der vereinigten
Niederlande im Stande iſt, denen Abſichten
Franckreichs maͤchtige Hinderniſſe zu machen,
muß dieſer Staat, durch Liſt, oder durch Hoff-
nung groſſen Profits eingeſchlaͤffert werden,
keine Parthey wider Franckreich leicht zu er-
greiffen.
18. Die Nordiſche Cronen brauchet Franck-
reich nur auf allen Fall wider Deutſchland.
19. Auf Rußland ſcheinet man gegenwaͤrtig
keine groſſe Reflexion zu machen.
20. Jn Pohlen muß allezeit eine ſtarcke Fa-
ction unterhalten werden, auf allen Fall wider
Oeſterreich, und gegenwaͤrtig zum Vortheil
Stanislai.
21. Mit denen Tuͤrcken die gute Correſpon-
dentz zu continuiren, theils wegen der Commer-
cien, theils in caſu wider den Kayſer und Ve-
netianer.
22. Auf den Pabſt wird reflectiret, in ſo
weit er nichts vornimmt, daß des Koͤniges
Hoheit zu nahe gehet, ſonſten wird er vexiret.
23. Die maͤchtigſte Jtaliaͤniſche Staaten in
ſo weit auf Frantzoͤſiſcher Seite zu behalten,
als das Jntereſſe der Cron es erfordert.
24. Und ſo wird es auch gemeiniglich mit
den Schweitzern gehalten.
VI. Die Praͤtenſiones von Franckreich.
1. Von denen Praͤtenſionen uͤberhaupt und
dahin gehoͤrigen Schrifften.
2. Nach
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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/92>, abgerufen am 16.02.2025.
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