Schmidt, Andreas: Das Uber vier Malefitz-Personen ergangene Justitz-Rad. Berlin, 1725.machet hatte, wäre ihr auch vom Schieffer-Decker gerne gegönnet, weil §. 20, Jch habe solches in diesem Vorbericht allhier deßwegen berühret, Nun
machet hatte, waͤꝛe ihr auch vom Schieffer-Decker gerne gegoͤnnet, weil §. 20, Jch habe ſolches in dieſem Vorbericht allhier deßwegen beruͤhret, Nun
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="15[13]"/> machet hatte, waͤꝛe ihr auch vom Schieffer-Decker gerne gegoͤnnet, weil<lb/> er ihre freche Ableugnung ſelbſt <hi rendition="#aq">deteſtir</hi>ete. Nachdem ſie aber nicht allein<lb/> ſelbſt, ſo offt ſie auf der Marter-Bancke ſaß, umftaͤndlich das <hi rendition="#aq">Caput delicti</hi><lb/> geſtand, ſondern auch von allen ihren <hi rendition="#aq">Complicibus</hi> am meiſten uͤberzeuget<lb/> wurde, ſo lange biß ihr der Catholiſche Hoffmann einſt einen blinden Re-<lb/> ligions-<hi rendition="#aq">Affect</hi> beweiſen, und aus Trotz wider die Gerichte, wiewol ohne<lb/> alle <hi rendition="#aq">Raiſon,</hi> von demſelben wieder loßzeugen wolte, wozu er ſie doch zuvor<lb/> ſelbſt mit hatte heran bringen helffen.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>§. 20,</head> <p>Jch habe ſolches in dieſem Vorbericht allhier deßwegen beruͤhret,<lb/> nicht daß ich unſer Hoff-Gerichte wider was beſorglichen Verdacht in <hi rendition="#aq">De-<lb/> fenſion</hi> nehme, ſondern daß ich hauptſaͤchlich Gottloſen Leuten ihre Vor-<lb/> burg zerreiſſe, wie ihre angeſtrengte Boßheit und Luͤgen-Kraͤffte nichts helffen,<lb/> ob ſie auch unter den Vorwand unertraͤglicher <hi rendition="#aq">Tortur,</hi> vom <hi rendition="#aq">Confeſſo</hi> biß<lb/> im Tode <hi rendition="#aq">reſilir</hi>en wolten, ſondern iſt ein aͤuſſerlich Zeugniß gnugſam wider<lb/> ſie im Gerichte, ſo laͤſſet ſich die Weißheit eines Koͤniges nicht abſchroͤcken,<lb/><hi rendition="#c">das zuerkannte Rad uͤber ſie ergehen zu laſſen, die Gefahr komme auf<lb/> den Gottloſen, der ſeiner Seelen nicht beſſer habe<lb/> rathen laſſen wollen.</hi></p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Nun</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [15[13]/0013]
machet hatte, waͤꝛe ihr auch vom Schieffer-Decker gerne gegoͤnnet, weil
er ihre freche Ableugnung ſelbſt deteſtirete. Nachdem ſie aber nicht allein
ſelbſt, ſo offt ſie auf der Marter-Bancke ſaß, umftaͤndlich das Caput delicti
geſtand, ſondern auch von allen ihren Complicibus am meiſten uͤberzeuget
wurde, ſo lange biß ihr der Catholiſche Hoffmann einſt einen blinden Re-
ligions-Affect beweiſen, und aus Trotz wider die Gerichte, wiewol ohne
alle Raiſon, von demſelben wieder loßzeugen wolte, wozu er ſie doch zuvor
ſelbſt mit hatte heran bringen helffen.
§. 20,Jch habe ſolches in dieſem Vorbericht allhier deßwegen beruͤhret,
nicht daß ich unſer Hoff-Gerichte wider was beſorglichen Verdacht in De-
fenſion nehme, ſondern daß ich hauptſaͤchlich Gottloſen Leuten ihre Vor-
burg zerreiſſe, wie ihre angeſtrengte Boßheit und Luͤgen-Kraͤffte nichts helffen,
ob ſie auch unter den Vorwand unertraͤglicher Tortur, vom Confeſſo biß
im Tode reſiliren wolten, ſondern iſt ein aͤuſſerlich Zeugniß gnugſam wider
ſie im Gerichte, ſo laͤſſet ſich die Weißheit eines Koͤniges nicht abſchroͤcken,
das zuerkannte Rad uͤber ſie ergehen zu laſſen, die Gefahr komme auf
den Gottloſen, der ſeiner Seelen nicht beſſer habe
rathen laſſen wollen.
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