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Schmid, Hermann: Mohrenfranzl. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 88–178. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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eine Verzweifelte, und so war's halt doch möglich geworden, über was die Leute und sie selbst am meisten gelacht hat. . . die schöne, gescheidte, brave Franzel hat sich mit dem Mohren verbandet und zu tief eingelassen gehabt... das Unglück war da und war nicht mehr zu ändern! Der alte Sternbauer hat sich von der Zeit an fast nicht mehr schauen lassen unter den Leuten und ist bald darauf beim Salzzug ertrunken -- die Leut' sagen, es hätt' nicht sein müssen und er wär' wohl zum Retten gewesen, aber es hätt' gerade so ausgesehn, als wenn er's selber hätte haben wollen. Die Franzel hat von Tag zu Tag gepaßt, daß der Trompeter wieder kommen sollt' oder ein Briefel von ihm . . . er hat es ihr versprochen; kann sein, er hat's auch wirklich im Sinn gehabt, aber bei einer großen Schlacht -- ich glaub' da drunten im Oesterreichischen an der Donau -- da hat er zum Letztenmal aufgeblasen und ist mit dem ganzen Regimente zusammengehauen worden mit Butzen und Stengel. Das hat dem Mädel vollends das Herz abgedruckt, und kaum war das Mohrenfranzel auf der Welt, so hat sie sich auf die Seite gelegt und ist gestorben. Wie das aber möglich gewesen ist, hab' ich nie begreifen können . . . sie selber hat gesagt, sie hätt' sich in ihn verliebt von dem Erzählen und weil er so gescheidt zu reden gewußt hat . . . ich kann's aber nicht glauben, daß das ein junges Mädel so verblenden kann, daß es schwarz und weiß nicht mehr auseinander kennt, und drum mein' ich

eine Verzweifelte, und so war's halt doch möglich geworden, über was die Leute und sie selbst am meisten gelacht hat. . . die schöne, gescheidte, brave Franzel hat sich mit dem Mohren verbandet und zu tief eingelassen gehabt... das Unglück war da und war nicht mehr zu ändern! Der alte Sternbauer hat sich von der Zeit an fast nicht mehr schauen lassen unter den Leuten und ist bald darauf beim Salzzug ertrunken — die Leut' sagen, es hätt' nicht sein müssen und er wär' wohl zum Retten gewesen, aber es hätt' gerade so ausgesehn, als wenn er's selber hätte haben wollen. Die Franzel hat von Tag zu Tag gepaßt, daß der Trompeter wieder kommen sollt' oder ein Briefel von ihm . . . er hat es ihr versprochen; kann sein, er hat's auch wirklich im Sinn gehabt, aber bei einer großen Schlacht — ich glaub' da drunten im Oesterreichischen an der Donau — da hat er zum Letztenmal aufgeblasen und ist mit dem ganzen Regimente zusammengehauen worden mit Butzen und Stengel. Das hat dem Mädel vollends das Herz abgedruckt, und kaum war das Mohrenfranzel auf der Welt, so hat sie sich auf die Seite gelegt und ist gestorben. Wie das aber möglich gewesen ist, hab' ich nie begreifen können . . . sie selber hat gesagt, sie hätt' sich in ihn verliebt von dem Erzählen und weil er so gescheidt zu reden gewußt hat . . . ich kann's aber nicht glauben, daß das ein junges Mädel so verblenden kann, daß es schwarz und weiß nicht mehr auseinander kennt, und drum mein' ich

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T11:20:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Schmid, Hermann: Mohrenfranzl. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 88–178. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmid_mohrenfranzl_1910/42>, abgerufen am 23.11.2024.