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Schmid, Hermann: Mohrenfranzl. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 88–178. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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ich dich über Alles lieb hab' und nicht leben kann ohne dich? . . .

Im rücksichtslosen Ungestüm der Leidenschaft fiel sie ihm weinend an die Brust und schlang die Arme um seinen Hals. Laß mich los, Wolfsind, sagte er heftig, indem er sich loszumachen suchte. Willst mich noch einmal zum Gespött machen, wenn Ein sterblicher Mensch in die Stuben kommt? -- Als sie sich nicht regte, schob er sie entschieden von sich, stand auf und nahm seinen Hut. Es ist wahr, sagte er, es hat eine Zeit gegeben, wo ich durchs Feuer gegangen wär' um ein solches Wort von dir . . . es ist vorbei und du bist selbst Schuld, daß es so ist. . . Behüt' dich Gott, Wolfsind -- wir Zwei sind fertig miteinander für diese Welt!

Er verließ die Stube.

Franzel war inzwischen auf ihrer vergeblichen Wanderung auch in das Gäßchen gekommen und wollte eben am goldenen Wallfisch vorüber, als ihr Blick in das Fenster und auf Hanney und Wolfsind fiel. Sie traute ihren Augen kaum, sie meinte, es müsse ein Traum sein -- aber es war nicht anders! Es war Hanney; er saß neben Wolfsind, sie hatte ihn bei der Hand gefaßt und lehnte mit dem Kopf an seiner Brust . . . Also darum war er nach Salzburg gekommen! Und die leichtgläubige Thörin hatte einen Augenblick glauben können, er habe an sie gedacht! . . . Schwarz schwamm es ihr vor den Augen, sie mußte sich an der

ich dich über Alles lieb hab' und nicht leben kann ohne dich? . . .

Im rücksichtslosen Ungestüm der Leidenschaft fiel sie ihm weinend an die Brust und schlang die Arme um seinen Hals. Laß mich los, Wolfsind, sagte er heftig, indem er sich loszumachen suchte. Willst mich noch einmal zum Gespött machen, wenn Ein sterblicher Mensch in die Stuben kommt? — Als sie sich nicht regte, schob er sie entschieden von sich, stand auf und nahm seinen Hut. Es ist wahr, sagte er, es hat eine Zeit gegeben, wo ich durchs Feuer gegangen wär' um ein solches Wort von dir . . . es ist vorbei und du bist selbst Schuld, daß es so ist. . . Behüt' dich Gott, Wolfsind — wir Zwei sind fertig miteinander für diese Welt!

Er verließ die Stube.

Franzel war inzwischen auf ihrer vergeblichen Wanderung auch in das Gäßchen gekommen und wollte eben am goldenen Wallfisch vorüber, als ihr Blick in das Fenster und auf Hanney und Wolfsind fiel. Sie traute ihren Augen kaum, sie meinte, es müsse ein Traum sein — aber es war nicht anders! Es war Hanney; er saß neben Wolfsind, sie hatte ihn bei der Hand gefaßt und lehnte mit dem Kopf an seiner Brust . . . Also darum war er nach Salzburg gekommen! Und die leichtgläubige Thörin hatte einen Augenblick glauben können, er habe an sie gedacht! . . . Schwarz schwamm es ihr vor den Augen, sie mußte sich an der

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T11:20:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T11:20:55Z)

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Zitationshilfe: Schmid, Hermann: Mohrenfranzl. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 88–178. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmid_mohrenfranzl_1910/80>, abgerufen am 21.11.2024.