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Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821.

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eigenen und anderer Nutzen zu verwenden, und daß
sie sich schämten, einen Bissen Brod zu essen, welchen
sie nicht ihrer eigenen rechtlichen Thätigkeit zu verdan-
ken hätten.

§. 12.

Zu Erreichung dieses Zweckes tragen nun freylich
viele, vielleicht die meisten, besonders die recht-
schaffenen und für das Wohl der Kinder be-
sorgten Eltern, Verwandte und Pfleger
von selbst das Jhrige bey,
indem sie die Kinder
in denjenigen Stunden, welche ihnen der Besuch der
Schulen, und die Fertigung der ihnen in diesen ge-
machten Aufgaben übrig läßt, nach Maßgabe der
Jahrszeit und Localität, zu den gewöhnlichsten und
nothwendigsten Hand-Arbeiten ihres Standes und künf-
tigen Berufs, sowohl im Felde als zu Hause, selbst
anleiten und unter ihrer eigenen Aufsicht anhalten,
und sie auf diese Art wirklich vor dem Müßiggang und
Bettel bewahren, und an Arbeitsamkeit und anhaltende
Thätigkeit gewöhnen.

§. 13.

So müssen z. B. die Kinder solcher Eltern, deren
Haupt-Nahrungszweig Feldbau und Viehzucht,
überhaupt die Landwirthschaft ist, dieselbe bey
den hiezu gehörigen Geschäften, nahmentlich bey dem
Bauen und Bessern ihrer Weinberge, Gär-
ten, Wiesen, Aecker,
bey der Obstbaumzucht,
und bey Einheimsung des Ertrags unterstützen,
das Getreide austreschen, überhaupt die ge-
wonnenen Produkte verarbeiten helfen, müssen Futter,
Eicheln, Bücheln, Laub und Streue für das

eigenen und anderer Nutzen zu verwenden, und daß
ſie ſich ſchaͤmten, einen Biſſen Brod zu eſſen, welchen
ſie nicht ihrer eigenen rechtlichen Thaͤtigkeit zu verdan-
ken haͤtten.

§. 12.

Zu Erreichung dieſes Zweckes tragen nun freylich
viele, vielleicht die meiſten, beſonders die recht-
ſchaffenen und fuͤr das Wohl der Kinder be-
ſorgten Eltern, Verwandte und Pfleger
von ſelbſt das Jhrige bey,
indem ſie die Kinder
in denjenigen Stunden, welche ihnen der Beſuch der
Schulen, und die Fertigung der ihnen in dieſen ge-
machten Aufgaben uͤbrig laͤßt, nach Maßgabe der
Jahrszeit und Localitaͤt, zu den gewoͤhnlichſten und
nothwendigſten Hand-Arbeiten ihres Standes und kuͤnf-
tigen Berufs, ſowohl im Felde als zu Hauſe, ſelbſt
anleiten und unter ihrer eigenen Aufſicht anhalten,
und ſie auf dieſe Art wirklich vor dem Muͤßiggang und
Bettel bewahren, und an Arbeitſamkeit und anhaltende
Thaͤtigkeit gewoͤhnen.

§. 13.

So muͤſſen z. B. die Kinder ſolcher Eltern, deren
Haupt-Nahrungszweig Feldbau und Viehzucht,
uͤberhaupt die Landwirthſchaft iſt, dieſelbe bey
den hiezu gehoͤrigen Geſchaͤften, nahmentlich bey dem
Bauen und Beſſern ihrer Weinberge, Gaͤr-
ten, Wieſen, Aecker,
bey der Obſtbaumzucht,
und bey Einheimſung des Ertrags unterſtuͤtzen,
das Getreide austreſchen, uͤberhaupt die ge-
wonnenen Produkte verarbeiten helfen, muͤſſen Futter,
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[13/0023] eigenen und anderer Nutzen zu verwenden, und daß ſie ſich ſchaͤmten, einen Biſſen Brod zu eſſen, welchen ſie nicht ihrer eigenen rechtlichen Thaͤtigkeit zu verdan- ken haͤtten. §. 12. Zu Erreichung dieſes Zweckes tragen nun freylich viele, vielleicht die meiſten, beſonders die recht- ſchaffenen und fuͤr das Wohl der Kinder be- ſorgten Eltern, Verwandte und Pfleger von ſelbſt das Jhrige bey, indem ſie die Kinder in denjenigen Stunden, welche ihnen der Beſuch der Schulen, und die Fertigung der ihnen in dieſen ge- machten Aufgaben uͤbrig laͤßt, nach Maßgabe der Jahrszeit und Localitaͤt, zu den gewoͤhnlichſten und nothwendigſten Hand-Arbeiten ihres Standes und kuͤnf- tigen Berufs, ſowohl im Felde als zu Hauſe, ſelbſt anleiten und unter ihrer eigenen Aufſicht anhalten, und ſie auf dieſe Art wirklich vor dem Muͤßiggang und Bettel bewahren, und an Arbeitſamkeit und anhaltende Thaͤtigkeit gewoͤhnen. §. 13. So muͤſſen z. B. die Kinder ſolcher Eltern, deren Haupt-Nahrungszweig Feldbau und Viehzucht, uͤberhaupt die Landwirthſchaft iſt, dieſelbe bey den hiezu gehoͤrigen Geſchaͤften, nahmentlich bey dem Bauen und Beſſern ihrer Weinberge, Gaͤr- ten, Wieſen, Aecker, bey der Obſtbaumzucht, und bey Einheimſung des Ertrags unterſtuͤtzen, das Getreide austreſchen, uͤberhaupt die ge- wonnenen Produkte verarbeiten helfen, muͤſſen Futter, Eicheln, Buͤcheln, Laub und Streue fuͤr das

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Zitationshilfe: Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmidlin_kinderindustrie_1821/23>, abgerufen am 21.11.2024.