Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 1. Chemnitz, 1705.Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Stube/ und putzen sich wieder ab mit ihrem ge-leckten Pfoten/ biß sie fühlen/ daß ihnen nichts mehr in denen Haaren auff dem Kopffe klebt. Wisset ihr eure Meynung aber besser zu behau- pten/ so thuts. Das 75. Capitel. Wenn die Aelstern im Hofe oder auff DIeser Glaubens-Artickul ist denen vori- der
Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Stube/ und putzen ſich wieder ab mit ihrem ge-leckten Pfoten/ biß ſie fuͤhlen/ daß ihnen nichts mehr in denen Haaren auff dem Kopffe klebt. Wiſſet ihr eure Meynung aber beſſer zu behau- pten/ ſo thuts. Das 75. Capitel. Wenn die Aelſtern im Hofe oder auff DIeſer Glaubens-Artickul iſt denen vori- der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0149" n="127"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Weibern hochgehaltenen Aberglauben.</hi></fw><lb/> Stube/ und putzen ſich wieder ab mit ihrem ge-<lb/> leckten Pfoten/ biß ſie fuͤhlen/ daß ihnen nichts<lb/> mehr in denen Haaren auff dem Kopffe klebt.<lb/> Wiſſet ihr eure Meynung aber beſſer zu behau-<lb/> pten/ ſo thuts.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Das 75. Capitel.</hi> </head><lb/> <argument> <p>Wenn die Aelſtern im Hofe oder auff<lb/><hi rendition="#c">dem Hauſe ſchreyen/ ſo kommen<lb/> Gaͤſte.</hi></p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Ieſer Glaubens-Artickul iſt denen vori-<lb/> gen gleich zu achten/ daher nicht noͤthig<lb/> ſeyn wird/ viel Wiederlegens zu machen/<lb/> nur daß ich erſtlich dieſes zu bedencken vorſtelle/<lb/> daß/ wenn man Gaͤſte bekommen ſoll/ ſo laͤſſet<lb/> man gemeiniglich vorhero etwas ſchlachten; wo<lb/> aber geſchlachtet wird/ finden ſich insgemein<lb/> auch die Aelſtern ein/ und tragen ein Knoͤchelgen<lb/> davon. Es iſt aber darum nicht auff das Ge-<lb/> ſchrey ſolcher Voͤgel zu halten/ als ob dieſes die<lb/> Bothſchafft der bald kommenden Gaͤſte waͤre;<lb/> ſondern ich rathe vielmehr zu bedencken/ daß im<lb/> 5. Buch Moſis am 18. Cap. v. 10. GOtt ſeinem<lb/> Volcke verboten habe/ daß es nicht moͤchte unter<lb/> ſich finden laſſen ſolche Leute/ die auff Vogel-<lb/> Geſchrey achteten. Was aber fuͤr ſchoͤne Pur-<lb/> ſche mehr mit in ſolche Claſſe geſetzt werden/ und<lb/> wie ſolche bey GOtt angeſehen ſind/ mag ein ie-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [127/0149]
Weibern hochgehaltenen Aberglauben.
Stube/ und putzen ſich wieder ab mit ihrem ge-
leckten Pfoten/ biß ſie fuͤhlen/ daß ihnen nichts
mehr in denen Haaren auff dem Kopffe klebt.
Wiſſet ihr eure Meynung aber beſſer zu behau-
pten/ ſo thuts.
Das 75. Capitel.
Wenn die Aelſtern im Hofe oder auff
dem Hauſe ſchreyen/ ſo kommen
Gaͤſte.
DIeſer Glaubens-Artickul iſt denen vori-
gen gleich zu achten/ daher nicht noͤthig
ſeyn wird/ viel Wiederlegens zu machen/
nur daß ich erſtlich dieſes zu bedencken vorſtelle/
daß/ wenn man Gaͤſte bekommen ſoll/ ſo laͤſſet
man gemeiniglich vorhero etwas ſchlachten; wo
aber geſchlachtet wird/ finden ſich insgemein
auch die Aelſtern ein/ und tragen ein Knoͤchelgen
davon. Es iſt aber darum nicht auff das Ge-
ſchrey ſolcher Voͤgel zu halten/ als ob dieſes die
Bothſchafft der bald kommenden Gaͤſte waͤre;
ſondern ich rathe vielmehr zu bedencken/ daß im
5. Buch Moſis am 18. Cap. v. 10. GOtt ſeinem
Volcke verboten habe/ daß es nicht moͤchte unter
ſich finden laſſen ſolche Leute/ die auff Vogel-
Geſchrey achteten. Was aber fuͤr ſchoͤne Pur-
ſche mehr mit in ſolche Claſſe geſetzt werden/ und
wie ſolche bey GOtt angeſehen ſind/ mag ein ie-
der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |