Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

nach der Beichte, in der Kirche.
nicht mehr, daß dir nicht was ärgers
wiederfahre. David brach nicht wie-
der die Ehe, nachdem er einmahl von
einem Fall aufgestanden war. Pe-
trus verläugnete Christum nicht wie-
der, nachdem er seine Sünde bitter-
lich hatte beweinet. Die grosse Sün-
derin hurete nicht wieder, nachdem sie
Christi Füsse mit ihren Thränen ge-
waschen. Zachäus betrog niemanden
wiederum aufs neue, nachdem er ein-
mahl das ungerechte Gut von sich ge-
than hatte. Der Zöllner gieng nicht
wieder in die Zoll-Bude, nachdem er
gerechtfertiget wurde, sondern in sein
Hauß. Nun, HErr, ich bin auch vie-
ler schwerer Sünden theilhafftig ge-
wesen; aber ich habe sie hertzlich be-
reuet, und du hast sie mir auch verge-
ben. Ich will gleichfalls ablassen, und
mit Vorsatz keine wiederum begehen,
sondern durch deine Gnade Christlich
leben, gedultig leiden, durch Christi

Ver-
F 5

nach der Beichte, in der Kirche.
nicht mehr, daß dir nicht was ärgers
wiederfahre. David brach nicht wie-
der die Ehe, nachdem er einmahl von
einem Fall aufgeſtanden war. Pe-
trus verläugnete Chriſtum nicht wie-
der, nachdem er ſeine Sünde bitter-
lich hatte beweinet. Die groſſe Sün-
derin hurete nicht wieder, nachdem ſie
Chriſti Füſſe mit ihren Thränen ge-
waſchen. Zachäus betrog niemanden
wiederum aufs neue, nachdem er ein-
mahl das ungerechte Gut von ſich ge-
than hatte. Der Zöllner gieng nicht
wieder in die Zoll-Bude, nachdem er
gerechtfertiget wurde, ſondern in ſein
Hauß. Nun, HErr, ich bin auch vie-
ler ſchwerer Sünden theilhafftig ge-
weſen; aber ich habe ſie hertzlich be-
reuet, und du haſt ſie mir auch verge-
ben. Ich will gleichfalls ablaſſen, und
mit Vorſatz keine wiederum begehen,
ſondern durch deine Gnade Chriſtlich
leben, gedultig leiden, durch Chriſti

Ver-
F 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0117" n="89"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">nach der Beichte, in der Kirche.</hi></fw><lb/>
nicht mehr, daß dir nicht was ärgers<lb/>
wiederfahre. David brach nicht wie-<lb/>
der die Ehe, nachdem er einmahl von<lb/>
einem Fall aufge&#x017F;tanden war. Pe-<lb/>
trus verläugnete Chri&#x017F;tum nicht wie-<lb/>
der, nachdem er &#x017F;eine Sünde bitter-<lb/>
lich hatte beweinet. Die gro&#x017F;&#x017F;e Sün-<lb/>
derin hurete nicht wieder, nachdem &#x017F;ie<lb/>
Chri&#x017F;ti Fü&#x017F;&#x017F;e mit ihren Thränen ge-<lb/>
wa&#x017F;chen. Zachäus betrog niemanden<lb/>
wiederum aufs neue, nachdem er ein-<lb/>
mahl das ungerechte Gut von &#x017F;ich ge-<lb/>
than hatte. Der Zöllner gieng nicht<lb/>
wieder in die Zoll-Bude, nachdem er<lb/>
gerechtfertiget wurde, &#x017F;ondern in &#x017F;ein<lb/>
Hauß. Nun, HErr, ich bin auch vie-<lb/>
ler &#x017F;chwerer Sünden theilhafftig ge-<lb/>
we&#x017F;en; aber ich habe &#x017F;ie hertzlich be-<lb/>
reuet, und du ha&#x017F;t &#x017F;ie mir auch verge-<lb/>
ben. Ich will gleichfalls abla&#x017F;&#x017F;en, und<lb/>
mit Vor&#x017F;atz keine wiederum begehen,<lb/>
&#x017F;ondern durch deine Gnade Chri&#x017F;tlich<lb/>
leben, gedultig leiden, durch Chri&#x017F;ti<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Ver-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[89/0117] nach der Beichte, in der Kirche. nicht mehr, daß dir nicht was ärgers wiederfahre. David brach nicht wie- der die Ehe, nachdem er einmahl von einem Fall aufgeſtanden war. Pe- trus verläugnete Chriſtum nicht wie- der, nachdem er ſeine Sünde bitter- lich hatte beweinet. Die groſſe Sün- derin hurete nicht wieder, nachdem ſie Chriſti Füſſe mit ihren Thränen ge- waſchen. Zachäus betrog niemanden wiederum aufs neue, nachdem er ein- mahl das ungerechte Gut von ſich ge- than hatte. Der Zöllner gieng nicht wieder in die Zoll-Bude, nachdem er gerechtfertiget wurde, ſondern in ſein Hauß. Nun, HErr, ich bin auch vie- ler ſchwerer Sünden theilhafftig ge- weſen; aber ich habe ſie hertzlich be- reuet, und du haſt ſie mir auch verge- ben. Ich will gleichfalls ablaſſen, und mit Vorſatz keine wiederum begehen, ſondern durch deine Gnade Chriſtlich leben, gedultig leiden, durch Chriſti Ver- F 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/117
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/117>, abgerufen am 25.11.2024.