Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

Der zu JEsu nahende Sunder,
Tag in meinem Hertzen auf, und ver-
treibe alle Finsterniß aus meiner See-
len. Ich sage dir ewiges Lob und
Danck, du Vater der Barmhertzig-
keit, daß du mir gestriges Tages die
schwere Sünden-Last vom Halse ge-
nommen, diese Nacht sanffte ruhen,
und das heutige Licht gesund erblicken
lassen. Diß ist nun heute ein Tag, den
mir der HErr gemacht hat, meine
Seele freue dich, und sey frölich. Dein
JEsus will dich heute in den geistli-
chen Wein Keller führen, und über dir
ausbreiten das Panier der Liebe.
Höre nur, wie freundlich er dir zuruf-
fet: Komm zur Hochzeit, die Mahl-
zeit ist bereit. Iß, meine Liebste, trinck,
meine Freundin, und werde truncken.
O welch eine erfreuliche Einladung!
Ich will mich ietz und zu dieser theuren
Mahlzeit schicken und bereiten. Gieb,
liebster JEsu, daß ich mit meinem
vergänglichen Leibes-Schmuck das

rech-

Der zu JEſu nahende Sůnder,
Tag in meinem Hertzen auf, und ver-
treibe alle Finſterniß aus meiner See-
len. Ich ſage dir ewiges Lob und
Danck, du Vater der Barmhertzig-
keit, daß du mir geſtriges Tages die
ſchwere Sünden-Laſt vom Halſe ge-
nommen, dieſe Nacht ſanffte ruhen,
und das heutige Licht geſund erblicken
laſſen. Diß iſt nun heute ein Tag, den
mir der HErr gemacht hat, meine
Seele freue dich, und ſey frölich. Dein
JEſus will dich heute in den geiſtli-
chen Wein Keller führen, und über dir
ausbreiten das Panier der Liebe.
Höre nur, wie freundlich er dir zuruf-
fet: Komm zur Hochzeit, die Mahl-
zeit iſt bereit. Iß, meine Liebſte, trinck,
meine Freundin, und werde truncken.
O welch eine erfreuliche Einladung!
Ich will mich ietz und zu dieſer theuren
Mahlzeit ſchicken und bereiten. Gieb,
liebſter JEſu, daß ich mit meinem
vergänglichen Leibes-Schmuck das

rech-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0138" n="110"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Der zu JE&#x017F;u nahende S&#x016F;nder,</hi></fw><lb/>
Tag in meinem Hertzen auf, und ver-<lb/>
treibe alle Fin&#x017F;terniß aus meiner See-<lb/>
len. Ich &#x017F;age dir ewiges Lob und<lb/>
Danck, du Vater der Barmhertzig-<lb/>
keit, daß du mir ge&#x017F;triges Tages die<lb/>
&#x017F;chwere Sünden-La&#x017F;t vom Hal&#x017F;e ge-<lb/>
nommen, die&#x017F;e Nacht &#x017F;anffte ruhen,<lb/>
und das heutige Licht ge&#x017F;und erblicken<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en. Diß i&#x017F;t nun heute ein Tag, den<lb/>
mir der HErr gemacht hat, meine<lb/>
Seele freue dich, und &#x017F;ey frölich. Dein<lb/>
JE&#x017F;us will dich heute in den gei&#x017F;tli-<lb/>
chen Wein Keller führen, und über dir<lb/>
ausbreiten das Panier der Liebe.<lb/>
Höre nur, wie freundlich er dir zuruf-<lb/>
fet: Komm zur Hochzeit, die Mahl-<lb/>
zeit i&#x017F;t bereit. Iß, meine Lieb&#x017F;te, trinck,<lb/>
meine Freundin, und werde truncken.<lb/>
O welch eine erfreuliche Einladung!<lb/>
Ich will mich ietz und zu die&#x017F;er theuren<lb/>
Mahlzeit &#x017F;chicken und bereiten. Gieb,<lb/>
lieb&#x017F;ter JE&#x017F;u, daß ich mit meinem<lb/>
vergänglichen Leibes-Schmuck das<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">rech-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[110/0138] Der zu JEſu nahende Sůnder, Tag in meinem Hertzen auf, und ver- treibe alle Finſterniß aus meiner See- len. Ich ſage dir ewiges Lob und Danck, du Vater der Barmhertzig- keit, daß du mir geſtriges Tages die ſchwere Sünden-Laſt vom Halſe ge- nommen, dieſe Nacht ſanffte ruhen, und das heutige Licht geſund erblicken laſſen. Diß iſt nun heute ein Tag, den mir der HErr gemacht hat, meine Seele freue dich, und ſey frölich. Dein JEſus will dich heute in den geiſtli- chen Wein Keller führen, und über dir ausbreiten das Panier der Liebe. Höre nur, wie freundlich er dir zuruf- fet: Komm zur Hochzeit, die Mahl- zeit iſt bereit. Iß, meine Liebſte, trinck, meine Freundin, und werde truncken. O welch eine erfreuliche Einladung! Ich will mich ietz und zu dieſer theuren Mahlzeit ſchicken und bereiten. Gieb, liebſter JEſu, daß ich mit meinem vergänglichen Leibes-Schmuck das rech-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/138
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/138>, abgerufen am 16.07.2024.