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Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

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Der zu JEsu nahende Sunder,
Zweifel gerathen mögen, ob das Ver-
söhn-Opffer deines Leibes und Blu-
tes auch uns angienge? ob es etwa
seine Krafft verlohren? oder ob du
auch noch an uns gedächtest? indem
schon tausend und viel hundert Jahre
verflossen, da du dich für die Men-
schen dargegeben. Vielleicht möch-
te es nur die angehen, die damahls ge-
lebet hätten?

Ach nun! aller Anfechtung vorzu-
kommen, allen Zweiffel zu tilgen, und
alle Schwachheit starck zu machen,
hast du das allerfesteste Siegel der
Gerechtigkeit uns gelassen, und rei-
chest uns eben denselben deinen Leib,
der gestorben, im Brodte; und eben
dasselbe dein Blut, das vergossen, im
Weine dar, uns zu versichern, daß die
Krafft deiner Erlösung unserm Glau-
ben eben noch so frisch, so nen, so voll-
gültig, so tröstlich sey, als sie in der
Stunde gewesen, da du am Creutze

ge-

Der zu JEſu nahende Sůnder,
Zweifel gerathen mögen, ob das Ver-
ſöhn-Opffer deines Leibes und Blu-
tes auch uns angienge? ob es etwa
ſeine Krafft verlohren? oder ob du
auch noch an uns gedächteſt? indem
ſchon tauſend und viel hundert Jahre
verfloſſen, da du dich für die Men-
ſchen dargegeben. Vielleicht möch-
te es nur die angehen, die damahls ge-
lebet hätten?

Ach nun! aller Anfechtung vorzu-
kommen, allen Zweiffel zu tilgen, und
alle Schwachheit ſtarck zu machen,
haſt du das allerfeſteſte Siegel der
Gerechtigkeit uns gelaſſen, und rei-
cheſt uns eben denſelben deinen Leib,
der geſtorben, im Brodte; und eben
daſſelbe dein Blut, das vergoſſen, im
Weine dar, uns zu verſichern, daß die
Krafft deiner Erlöſung unſerm Glau-
ben eben noch ſo friſch, ſo nen, ſo voll-
gültig, ſo tröſtlich ſey, als ſie in der
Stunde geweſen, da du am Creutze

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[150/0178] Der zu JEſu nahende Sůnder, Zweifel gerathen mögen, ob das Ver- ſöhn-Opffer deines Leibes und Blu- tes auch uns angienge? ob es etwa ſeine Krafft verlohren? oder ob du auch noch an uns gedächteſt? indem ſchon tauſend und viel hundert Jahre verfloſſen, da du dich für die Men- ſchen dargegeben. Vielleicht möch- te es nur die angehen, die damahls ge- lebet hätten? Ach nun! aller Anfechtung vorzu- kommen, allen Zweiffel zu tilgen, und alle Schwachheit ſtarck zu machen, haſt du das allerfeſteſte Siegel der Gerechtigkeit uns gelaſſen, und rei- cheſt uns eben denſelben deinen Leib, der geſtorben, im Brodte; und eben daſſelbe dein Blut, das vergoſſen, im Weine dar, uns zu verſichern, daß die Krafft deiner Erlöſung unſerm Glau- ben eben noch ſo friſch, ſo nen, ſo voll- gültig, ſo tröſtlich ſey, als ſie in der Stunde geweſen, da du am Creutze ge-

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/178>, abgerufen am 14.08.2024.