Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

Morgen-und Abend-Andachten.
Feindes Macht dein Häuflein stürtzen
kan. Wohlan, du ruffest mir; so will
ich mit dem Hauffen zum Hause wallen
gehn/ wo dein Gedächtniß ist; Bewahre
meinen Fuß, und laß mich also lauffen,
daß du mir Wahrheit, Weg, und auch
das Leben bist. Laß mich nicht ohne dich
alsdenn zurücke gehen, wenn ich gelehrt,
vermahnt, gewarnt, getröstet bin! Laß
einen Brand in mir nach deinem Wort
entstehen, wie dort bey Emahus der Jün-
ger Hertze glühn. So ehr ich deinen Tag,
o du Dreyeinigs Wesen, GOtt Vater/
Sohn und Geist, als dein geweyhtes Fest,
und werde diese Schrifft an allen Wän-
den lesen: Gedenck des Sabbathes,
daß du ihn heiligest!

Morgen-Lied.

Mel. Meinen JEsum laß ich nicht etc.

Licht von Licht, erleuchte mich, bey dem neuen Tages-
Lichte: Gnaden-Sonne, stelle dich vor mein muntres
Angesichte: wohne mir mit Glantze bey, daß mein Sab-
bath lustig sey.
2. Brunn-Qvell aller Süßigkeit, laß mir deine Ströh-
me fliessen! Mache Mund und Hertz bereit, dich in An-
bacht recht zu küssen. Streu das Wort mit Seegen ein,
laß es hundertfrüchtig seyn.
3. Zünde selbst das Opffer an, das auf meinen Lippen
lieget; Sey mir Weißheit, Licht und Bahn, daß kein
Irrthum mich betrüget, und kein fremdes Feuer hrenne,
welches dein Altar nicht kennt.
4. Laß
N 3

Morgen-und Abend-Andachten.
Feindes Macht dein Häuflein ſtürtzen
kan. Wohlan, du ruffeſt mir; ſo will
ich mit dem Hauffen zum Hauſe wallen
gehn/ wo dein Gedächtniß iſt; Bewahre
meinen Fuß, und laß mich alſo lauffen,
daß du mir Wahrheit, Weg, und auch
das Leben biſt. Laß mich nicht ohne dich
alsdenn zurücke gehen, wenn ich gelehrt,
vermahnt, gewarnt, getröſtet bin! Laß
einen Brand in mir nach deinem Wort
entſtehen, wie dort bey Emahus der Jün-
ger Hertze glühn. So ehr ich deinen Tag,
o du Dreyeinigs Weſen, GOtt Vater/
Sohn und Geiſt, als dein geweyhtes Feſt,
und werde dieſe Schrifft an allen Wän-
den leſen: Gedenck des Sabbathes,
daß du ihn heiligeſt!

Morgen-Lied.

Mel. Meinen JEſum laß ich nicht ꝛc.

Licht von Licht, erleuchte mich, bey dem neuen Tages-
Lichte: Gnaden-Sonne, ſtelle dich vor mein muntres
Angeſichte: wohne mir mit Glantze bey, daß mein Sab-
bath luſtig ſey.
2. Brunn-Qvell aller Süßigkeit, laß mir deine Ströh-
me flieſſen! Mache Mund und Hertz bereit, dich in An-
bacht recht zu küſſen. Streu das Wort mit Seegen ein,
laß es hundertfrüchtig ſeyn.
3. Zünde ſelbſt das Opffer an, das auf meinen Lippen
lieget; Sey mir Weißheit, Licht und Bahn, daß kein
Irrthum mich betrüget, und kein fremdes Feuer hrenne,
welches dein Altar nicht kennt.
4. Laß
N 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0225" n="197"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Morgen-und Abend-Andachten.</hi></fw><lb/>
Feindes Macht dein Häuflein &#x017F;türtzen<lb/>
kan. Wohlan, du ruffe&#x017F;t mir; &#x017F;o will<lb/>
ich mit dem Hauffen zum Hau&#x017F;e wallen<lb/>
gehn/ wo dein Gedächtniß i&#x017F;t; Bewahre<lb/>
meinen Fuß, und laß mich al&#x017F;o lauffen,<lb/>
daß du mir Wahrheit, Weg, und auch<lb/>
das Leben bi&#x017F;t. Laß mich nicht ohne dich<lb/>
alsdenn zurücke gehen, wenn ich gelehrt,<lb/>
vermahnt, gewarnt, getrö&#x017F;tet bin! Laß<lb/>
einen Brand in mir nach deinem Wort<lb/>
ent&#x017F;tehen, wie dort bey Emahus der Jün-<lb/>
ger Hertze glühn. So ehr ich deinen Tag,<lb/>
o du Dreyeinigs We&#x017F;en, GOtt Vater/<lb/>
Sohn und Gei&#x017F;t, als dein geweyhtes Fe&#x017F;t,<lb/>
und werde die&#x017F;e Schrifft an allen Wän-<lb/>
den le&#x017F;en: <hi rendition="#b">Gedenck des Sabbathes,<lb/>
daß du ihn heilige&#x017F;t!</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Morgen-Lied.</hi> </hi> </head><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">Mel. <hi rendition="#fr">Meinen JE&#x017F;um laß ich nicht &#xA75B;c.</hi></hi> </p><lb/>
              <lg type="poem">
                <lg n="1">
                  <l><hi rendition="#in">L</hi>icht von Licht, erleuchte mich, bey dem neuen Tages-</l><lb/>
                  <l>Lichte: Gnaden-Sonne, &#x017F;telle dich vor mein muntres</l><lb/>
                  <l>Ange&#x017F;ichte: wohne mir mit Glantze bey, daß mein Sab-</l><lb/>
                  <l>bath lu&#x017F;tig &#x017F;ey.</l>
                </lg><lb/>
                <lg n="2">
                  <l>2. Brunn-Qvell aller Süßigkeit, laß mir deine Ströh-</l><lb/>
                  <l>me flie&#x017F;&#x017F;en! Mache Mund und Hertz bereit, dich in An-</l><lb/>
                  <l>bacht recht zu kü&#x017F;&#x017F;en. Streu das Wort mit Seegen ein,</l><lb/>
                  <l>laß es hundertfrüchtig &#x017F;eyn.</l>
                </lg><lb/>
                <lg n="3">
                  <l>3. Zünde &#x017F;elb&#x017F;t das Opffer an, das auf meinen Lippen</l><lb/>
                  <l>lieget; Sey mir Weißheit, Licht und Bahn, daß kein</l><lb/>
                  <l>Irrthum mich betrüget, und kein fremdes Feuer hrenne,</l><lb/>
                  <l>welches dein Altar nicht kennt.</l>
                </lg><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">N 3</fw>
                <fw place="bottom" type="catch">4. Laß</fw><lb/>
              </lg>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[197/0225] Morgen-und Abend-Andachten. Feindes Macht dein Häuflein ſtürtzen kan. Wohlan, du ruffeſt mir; ſo will ich mit dem Hauffen zum Hauſe wallen gehn/ wo dein Gedächtniß iſt; Bewahre meinen Fuß, und laß mich alſo lauffen, daß du mir Wahrheit, Weg, und auch das Leben biſt. Laß mich nicht ohne dich alsdenn zurücke gehen, wenn ich gelehrt, vermahnt, gewarnt, getröſtet bin! Laß einen Brand in mir nach deinem Wort entſtehen, wie dort bey Emahus der Jün- ger Hertze glühn. So ehr ich deinen Tag, o du Dreyeinigs Weſen, GOtt Vater/ Sohn und Geiſt, als dein geweyhtes Feſt, und werde dieſe Schrifft an allen Wän- den leſen: Gedenck des Sabbathes, daß du ihn heiligeſt! Morgen-Lied. Mel. Meinen JEſum laß ich nicht ꝛc. Licht von Licht, erleuchte mich, bey dem neuen Tages- Lichte: Gnaden-Sonne, ſtelle dich vor mein muntres Angeſichte: wohne mir mit Glantze bey, daß mein Sab- bath luſtig ſey. 2. Brunn-Qvell aller Süßigkeit, laß mir deine Ströh- me flieſſen! Mache Mund und Hertz bereit, dich in An- bacht recht zu küſſen. Streu das Wort mit Seegen ein, laß es hundertfrüchtig ſeyn. 3. Zünde ſelbſt das Opffer an, das auf meinen Lippen lieget; Sey mir Weißheit, Licht und Bahn, daß kein Irrthum mich betrüget, und kein fremdes Feuer hrenne, welches dein Altar nicht kennt. 4. Laß N 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/225
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/225>, abgerufen am 16.07.2024.