Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
vor der Beichte, zu Hause.
Die II. Andacht.
Vermahnung zur Busse.

AUf! auf! meine Seele, aus der
Sünden-Herberge, und säume
nicht länger, dich mit deinem GOtt
zu versöhnen, den du mit deinen
vielfältigen Sünden, bösen Wesen
und gottlosen Leben bißhero so sehr
erzürnet. Säume nicht, säume nicht,
und spare ja nicht deine Busse län-
ger, auf daß der Zorn GOttes dich
nicht übereile, und du unbereitet zum
Abschied aus dieser Welt erfunden,
und in die ewige Verdammniß her-
nach gestossen werdest. Bedencke
doch dein Elend und jämmerlichen Zu-
stand in diesem Leben, dann es ist hier
gar bald um dich geschehen, darum
siehe wohl zu, wie du dich verhaltest,
denn heute ist ein Mensch, u. morgen ist
er nicht, und wie du denn gelebet, also
wirst du auch deinen Lohn empfahen,

dar-
A 4
vor der Beichte, zu Hauſe.
Die II. Andacht.
Vermahnung zur Buſſe.

AUf! auf! meine Seele, aus der
Sünden-Herberge, und ſäume
nicht länger, dich mit deinem GOtt
zu verſöhnen, den du mit deinen
vielfältigen Sünden, böſen Weſen
und gottloſen Leben bißhero ſo ſehr
erzürnet. Säume nicht, ſäume nicht,
und ſpare ja nicht deine Buſſe län-
ger, auf daß der Zorn GOttes dich
nicht übereile, und du unbereitet zum
Abſchied aus dieſer Welt erfunden,
und in die ewige Verdammniß her-
nach geſtoſſen werdeſt. Bedencke
doch dein Elend und jäm̃erlichen Zu-
ſtand in dieſem Leben, dann es iſt hier
gar bald um dich geſchehen, darum
ſiehe wohl zu, wie du dich verhalteſt,
deñ heute iſt ein Menſch, u. morgen iſt
er nicht, und wie du denn gelebet, alſo
wirſt du auch deinen Lohn empfahen,

dar-
A 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0035" n="7"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">vor der Beichte, zu Hau&#x017F;e.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>Die <hi rendition="#aq">II.</hi> Andacht.<lb/><hi rendition="#b">Vermahnung zur Bu&#x017F;&#x017F;e.</hi></head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">A</hi>Uf! auf! meine Seele, aus der<lb/>
Sünden-Herberge, und &#x017F;äume<lb/>
nicht länger, dich mit deinem GOtt<lb/>
zu ver&#x017F;öhnen, den du mit deinen<lb/>
vielfältigen Sünden, bö&#x017F;en We&#x017F;en<lb/>
und gottlo&#x017F;en Leben bißhero &#x017F;o &#x017F;ehr<lb/>
erzürnet. Säume nicht, &#x017F;äume nicht,<lb/>
und &#x017F;pare ja nicht deine Bu&#x017F;&#x017F;e län-<lb/>
ger, auf daß der Zorn GOttes dich<lb/>
nicht übereile, und du unbereitet zum<lb/>
Ab&#x017F;chied aus die&#x017F;er Welt erfunden,<lb/>
und in die ewige Verdammniß her-<lb/>
nach ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en werde&#x017F;t. Bedencke<lb/>
doch dein Elend und jäm&#x0303;erlichen Zu-<lb/>
&#x017F;tand in die&#x017F;em Leben, dann es i&#x017F;t hier<lb/>
gar bald um dich ge&#x017F;chehen, darum<lb/>
&#x017F;iehe wohl zu, wie du dich verhalte&#x017F;t,<lb/>
den&#x0303; heute i&#x017F;t ein Men&#x017F;ch, u. morgen i&#x017F;t<lb/>
er nicht, und wie du denn gelebet, al&#x017F;o<lb/>
wir&#x017F;t du auch deinen Lohn empfahen,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A 4</fw><fw place="bottom" type="catch">dar-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0035] vor der Beichte, zu Hauſe. Die II. Andacht. Vermahnung zur Buſſe. AUf! auf! meine Seele, aus der Sünden-Herberge, und ſäume nicht länger, dich mit deinem GOtt zu verſöhnen, den du mit deinen vielfältigen Sünden, böſen Weſen und gottloſen Leben bißhero ſo ſehr erzürnet. Säume nicht, ſäume nicht, und ſpare ja nicht deine Buſſe län- ger, auf daß der Zorn GOttes dich nicht übereile, und du unbereitet zum Abſchied aus dieſer Welt erfunden, und in die ewige Verdammniß her- nach geſtoſſen werdeſt. Bedencke doch dein Elend und jäm̃erlichen Zu- ſtand in dieſem Leben, dann es iſt hier gar bald um dich geſchehen, darum ſiehe wohl zu, wie du dich verhalteſt, deñ heute iſt ein Menſch, u. morgen iſt er nicht, und wie du denn gelebet, alſo wirſt du auch deinen Lohn empfahen, dar- A 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/35
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/35>, abgerufen am 03.12.2024.