Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Am 11. Sonntage 10. Und muß ich mit dir weinen Auff dieser bösen Welt/ Wie meistens auff die Deinen Der Thränen Regen fällt. So laß den Schluß mich machenn: Wer dir an Zähren gleich/ Der wird auch mit dir lachen Jn deines Vaters Reich. LXVIII. Der selige Kirchgang. Am 11. Sonntage nach Trinitat. Melod. Wer nur den lieben GOtt läst walten. 1. MEin GOTT/ ich komm in dei- nen Tempel/ Und sehe hier zwey Menschen an/ An deren deutlichem Exempel Man alle Bether prüfen kan: Sie gehn zwar beyde bethen hin/ Doch haben sie nicht einen Sinn. 2. Der Phariseer steht zum ersten/ Und brennt vor Andacht lichter-loh/ Er wil vor Heiligkeit zubersten/ Und ist in seinem Hertzen froh/ Daß ihm kein Mensch auff Erden gleicht/ Und alles seiner Tugend weicht. 3. Er
Am 11. Sonntage 10. Und muß ich mit dir weinen Auff dieſer boͤſen Welt/ Wie meiſtens auff die Deinen Der Thraͤnen Regen faͤllt. So laß den Schluß mich macheñ: Wer dir an Zaͤhren gleich/ Der wird auch mit dir lachen Jn deines Vaters Reich. LXVIII. Der ſelige Kirchgang. Am 11. Soñtage nach Trinitat. Melod. Wer nur den lieben GOtt laͤſt walten. 1. MEin GOTT/ ich komm in dei- nen Tempel/ Und ſehe hier zwey Menſchen an/ An deren deutlichem Exempel Man alle Bether pruͤfen kan: Sie gehn zwar beyde bethen hin/ Doch haben ſie nicht einen Sinn. 2. Der Phariſeer ſteht zum erſten/ Und brennt vor Andacht lichter-loh/ Er wil vor Heiligkeit zuberſten/ Und iſt in ſeinem Hertzen froh/ Daß ihm kein Menſch auff Erden gleicht/ Und alles ſeiner Tugend weicht. 3. Er
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0206" n="178"/> <fw place="top" type="header">Am 11. Sonntage</fw><lb/> <lg n="12"> <l> <hi rendition="#c">10.</hi> </l><lb/> <l>Und muß ich mit dir weinen</l><lb/> <l>Auff dieſer boͤſen Welt/</l><lb/> <l>Wie meiſtens auff die Deinen</l><lb/> <l>Der Thraͤnen Regen faͤllt.</l><lb/> <l>So laß den Schluß mich macheñ:</l><lb/> <l>Wer dir an Zaͤhren gleich/</l><lb/> <l>Der wird auch mit dir lachen</l><lb/> <l>Jn deines Vaters Reich.</l> </lg> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">LXVIII.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Der ſelige Kirchgang.</hi><lb/> Am 11. Soñtage nach Trinitat.<lb/><hi rendition="#fr">Melod. Wer nur den lieben GOtt laͤſt walten.</hi></hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l> <hi rendition="#c">1.</hi> </l><lb/> <l><hi rendition="#in">M</hi>Ein GOTT/ ich komm in dei-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">nen Tempel/</hi> </l><lb/> <l>Und ſehe hier zwey Menſchen an/</l><lb/> <l>An deren deutlichem Exempel</l><lb/> <l>Man alle Bether pruͤfen kan:</l><lb/> <l>Sie gehn zwar beyde bethen hin/</l><lb/> <l>Doch haben ſie nicht einen Sinn.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l> <hi rendition="#c">2.</hi> </l><lb/> <l>Der Phariſeer ſteht zum erſten/</l><lb/> <l>Und brennt vor Andacht lichter-loh/</l><lb/> <l>Er wil vor Heiligkeit zuberſten/</l><lb/> <l>Und iſt in ſeinem Hertzen froh/</l><lb/> <l>Daß ihm kein Menſch auff Erden</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">gleicht/</hi> </l><lb/> <l>Und alles ſeiner Tugend weicht.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">3. Er</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [178/0206]
Am 11. Sonntage
10.
Und muß ich mit dir weinen
Auff dieſer boͤſen Welt/
Wie meiſtens auff die Deinen
Der Thraͤnen Regen faͤllt.
So laß den Schluß mich macheñ:
Wer dir an Zaͤhren gleich/
Der wird auch mit dir lachen
Jn deines Vaters Reich.
LXVIII.
Der ſelige Kirchgang.
Am 11. Soñtage nach Trinitat.
Melod. Wer nur den lieben GOtt laͤſt walten.
1.
MEin GOTT/ ich komm in dei-
nen Tempel/
Und ſehe hier zwey Menſchen an/
An deren deutlichem Exempel
Man alle Bether pruͤfen kan:
Sie gehn zwar beyde bethen hin/
Doch haben ſie nicht einen Sinn.
2.
Der Phariſeer ſteht zum erſten/
Und brennt vor Andacht lichter-loh/
Er wil vor Heiligkeit zuberſten/
Und iſt in ſeinem Hertzen froh/
Daß ihm kein Menſch auff Erden
gleicht/
Und alles ſeiner Tugend weicht.
3. Er
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |