Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Am 12. Sonntage Wenn er dich kan umfassen/ Und nimmer von sich lassen. 3. Man bringt dir einen Krancken hin/ Und sucht dich zu bewegen/ Du möchtest deine Hand auff ihn Mit grossem Nachdruck legen. Du nimmst ihn an/ Bald ists gethan/ Die Zunge muß sich rühren/ Das Ohr die Oeffnung spühren. 4. Ach laß doch auch dein Hephata Zu meinen Ohren dringen/ Es ist offt kein Gehöre da/ Wenn deine Worte klingen. Komm/ öffne dir Die Thüre hier/ Durch deines Fingers rühren/ Daß ich die Krafft kan spühren. 5. Dein Hephata laß auch zugleich Der Zungen Bande lösen/ Jch bin zwar offt an Worten reich/ Doch aber nur zum Bösen. Und bin darum Nur geistlich stumm/ O heile doch mich Schwachen/ Du kanst mich redend machen. 6. Der
Am 12. Sonntage Wenn er dich kan umfaſſen/ Und nimmer von ſich laſſen. 3. Man bringt dir einen Krancken hin/ Und ſucht dich zu bewegen/ Du moͤchteſt deine Hand auff ihn Mit groſſem Nachdruck legen. Du nimmſt ihn an/ Bald iſts gethan/ Die Zunge muß ſich ruͤhren/ Das Ohr die Oeffnung ſpuͤhren. 4. Ach laß doch auch dein Hephata Zu meinen Ohren dringen/ Es iſt offt kein Gehoͤre da/ Wenn deine Worte klingen. Komm/ oͤffne dir Die Thuͤre hier/ Durch deines Fingers ruͤhren/ Daß ich die Krafft kan ſpuͤhren. 5. Dein Hephata laß auch zugleich Der Zungen Bande loͤſen/ Jch bin zwar offt an Worten reich/ Doch aber nur zum Boͤſen. Und bin darum Nur geiſtlich ſtumm/ O heile doch mich Schwachen/ Du kanſt mich redend machen. 6. Der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0210" n="182"/> <fw place="top" type="header">Am 12. Sonntage</fw><lb/> <lg n="3"> <l>Wenn er dich kan umfaſſen/</l><lb/> <l>Und nimmer von ſich laſſen.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l> <hi rendition="#c">3.</hi> </l><lb/> <l>Man bringt dir einen Krancken hin/</l><lb/> <l>Und ſucht dich zu bewegen/</l><lb/> <l>Du moͤchteſt deine Hand auff ihn</l><lb/> <l>Mit groſſem Nachdruck legen.</l><lb/> <l>Du nimmſt ihn an/</l><lb/> <l>Bald iſts gethan/</l><lb/> <l>Die Zunge muß ſich ruͤhren/</l><lb/> <l>Das Ohr die Oeffnung ſpuͤhren.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l> <hi rendition="#c">4.</hi> </l><lb/> <l>Ach laß doch auch dein Hephata</l><lb/> <l>Zu meinen Ohren dringen/</l><lb/> <l>Es iſt offt kein Gehoͤre da/</l><lb/> <l>Wenn deine Worte klingen.</l><lb/> <l>Komm/ oͤffne dir</l><lb/> <l>Die Thuͤre hier/</l><lb/> <l>Durch deines Fingers ruͤhren/</l><lb/> <l>Daß ich die Krafft kan ſpuͤhren.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l> <hi rendition="#c">5.</hi> </l><lb/> <l>Dein Hephata laß auch zugleich</l><lb/> <l>Der Zungen Bande loͤſen/</l><lb/> <l>Jch bin zwar offt an Worten reich/</l><lb/> <l>Doch aber nur zum Boͤſen.</l><lb/> <l>Und bin darum</l><lb/> <l>Nur geiſtlich ſtumm/</l><lb/> <l>O heile doch mich Schwachen/</l><lb/> <l>Du kanſt mich redend machen.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">6. Der</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [182/0210]
Am 12. Sonntage
Wenn er dich kan umfaſſen/
Und nimmer von ſich laſſen.
3.
Man bringt dir einen Krancken hin/
Und ſucht dich zu bewegen/
Du moͤchteſt deine Hand auff ihn
Mit groſſem Nachdruck legen.
Du nimmſt ihn an/
Bald iſts gethan/
Die Zunge muß ſich ruͤhren/
Das Ohr die Oeffnung ſpuͤhren.
4.
Ach laß doch auch dein Hephata
Zu meinen Ohren dringen/
Es iſt offt kein Gehoͤre da/
Wenn deine Worte klingen.
Komm/ oͤffne dir
Die Thuͤre hier/
Durch deines Fingers ruͤhren/
Daß ich die Krafft kan ſpuͤhren.
5.
Dein Hephata laß auch zugleich
Der Zungen Bande loͤſen/
Jch bin zwar offt an Worten reich/
Doch aber nur zum Boͤſen.
Und bin darum
Nur geiſtlich ſtumm/
O heile doch mich Schwachen/
Du kanſt mich redend machen.
6. Der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |