Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Am Tage 2. Du stellst uns dein Exempel Und dein Gebothe für/ Du baust der Liebe Tempel Uns in das Hertze hier: Wir sollen in der Welt Einander hertzlich lieben/ Und uns im Lieben üben/ Dieweil es dir gefällt. 3. Wenn sich die Welt mit hassen Auch wider uns erbost/ Wir leiden es und fassen Den uns gegebnen Trost: Sie haßte dich ja auch/ Und ehe wir noch waren/ Must du es schon erfahren/ Es ist ihr alter Brauch. 4. Die Welt sucht den zu plagen/ Der es nicht mit ihr hält: Was wollen wir verzagen/ Wir sind nicht von der Welt/ Und doch von ihr erwehlt/ Weil sie das Jhre liebet/ So wird der nur betrübet/ Der sich zu CHristo zehlt. 5. Wir sind ja deine Knechte/ Und du bist unser HErr; So
Am Tage 2. Du ſtellſt uns dein Exempel Und dein Gebothe fuͤr/ Du bauſt der Liebe Tempel Uns in das Hertze hier: Wir ſollen in der Welt Einander hertzlich lieben/ Und uns im Lieben uͤben/ Dieweil es dir gefaͤllt. 3. Wenn ſich die Welt mit haſſen Auch wider uns erboſt/ Wir leiden es und faſſen Den uns gegebnen Troſt: Sie haßte dich ja auch/ Und ehe wir noch waren/ Muſt du es ſchon erfahren/ Es iſt ihr alter Brauch. 4. Die Welt ſucht den zu plagen/ Der es nicht mit ihr haͤlt: Was wollen wir verzagen/ Wir ſind nicht von der Welt/ Und doch von ihr erwehlt/ Weil ſie das Jhre liebet/ So wird der nur betruͤbet/ Der ſich zu CHriſto zehlt. 5. Wir ſind ja deine Knechte/ Und du biſt unſer HErr; So
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0248" n="220"/> <fw place="top" type="header">Am Tage</fw><lb/> <lg n="2"> <l> <hi rendition="#c">2.</hi> </l><lb/> <l>Du ſtellſt uns dein Exempel</l><lb/> <l>Und dein Gebothe fuͤr/</l><lb/> <l>Du bauſt der Liebe Tempel</l><lb/> <l>Uns in das Hertze hier:</l><lb/> <l>Wir ſollen in der Welt</l><lb/> <l>Einander hertzlich lieben/</l><lb/> <l>Und uns im Lieben uͤben/</l><lb/> <l>Dieweil es dir gefaͤllt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l> <hi rendition="#c">3.</hi> </l><lb/> <l>Wenn ſich die Welt mit haſſen</l><lb/> <l>Auch wider uns erboſt/</l><lb/> <l>Wir leiden es und faſſen</l><lb/> <l>Den uns gegebnen Troſt:</l><lb/> <l>Sie haßte dich ja auch/</l><lb/> <l>Und ehe wir noch waren/</l><lb/> <l>Muſt du es ſchon erfahren/</l><lb/> <l>Es iſt ihr alter Brauch.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l> <hi rendition="#c">4.</hi> </l><lb/> <l>Die Welt ſucht den zu plagen/</l><lb/> <l>Der es nicht mit ihr haͤlt:</l><lb/> <l>Was wollen wir verzagen/</l><lb/> <l>Wir ſind nicht von der Welt/</l><lb/> <l>Und doch von ihr erwehlt/</l><lb/> <l>Weil ſie das Jhre liebet/</l><lb/> <l>So wird der nur betruͤbet/</l><lb/> <l>Der ſich zu CHriſto zehlt.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l> <hi rendition="#c">5.</hi> </l><lb/> <l>Wir ſind ja deine Knechte/</l><lb/> <l>Und du biſt unſer HErr;</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">So</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [220/0248]
Am Tage
2.
Du ſtellſt uns dein Exempel
Und dein Gebothe fuͤr/
Du bauſt der Liebe Tempel
Uns in das Hertze hier:
Wir ſollen in der Welt
Einander hertzlich lieben/
Und uns im Lieben uͤben/
Dieweil es dir gefaͤllt.
3.
Wenn ſich die Welt mit haſſen
Auch wider uns erboſt/
Wir leiden es und faſſen
Den uns gegebnen Troſt:
Sie haßte dich ja auch/
Und ehe wir noch waren/
Muſt du es ſchon erfahren/
Es iſt ihr alter Brauch.
4.
Die Welt ſucht den zu plagen/
Der es nicht mit ihr haͤlt:
Was wollen wir verzagen/
Wir ſind nicht von der Welt/
Und doch von ihr erwehlt/
Weil ſie das Jhre liebet/
So wird der nur betruͤbet/
Der ſich zu CHriſto zehlt.
5.
Wir ſind ja deine Knechte/
Und du biſt unſer HErr;
So
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |