Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Am 25. Sonntage Wenn diese Wetter auffzuziehn/ Je mehr und mehr beginnen. 8. So nehm ich denn die Flucht zu dir/ Du hast mirs selbst befohlen/ Und wenn du kommst/ so wil ich mir Nichts aus dem Hause hohlen. Wenn ich die Seele retten kan/ So hab ich schon genung gethan/ Die Welt mag hinten bleiben. 9. Die Berge/ wo ich hin wil fliehn/ Sind deiner Wunden Klüffte/ Da kömmt kein falscher Christus hin Mit seinem Jrrthums-Giffte: Da packet mich kein Teuffel an/ Weil ich sie alle schlagen kan/ Mit deinem theuren Blutte. 10. Der Außerwehlten Hoffnung ist/ Du wirst die Tage kürtzen/ Und was zum Leiden ist erkiest/ Mit deinem Troste würtzen. Du kennst die Deinen in der Welt/ Und wer dein Siegel nur behält/ Den wirst du dort auch kennen. 11. Kommt nun dein Tag als wie der Blitz/ So laß mich nicht verzagen/ Und mich vor deinen Richter-Sitz Jn tieffster Demuth wagen. Du kömmst ja zur Erlösung mir/ So
Am 25. Sonntage Wenn dieſe Wetter auffzuziehn/ Je mehr und mehr beginnen. 8. So nehm ich denn die Flucht zu dir/ Du haſt mirs ſelbſt befohlen/ Und wenn du kommſt/ ſo wil ich mir Nichts aus dem Hauſe hohlen. Wenn ich die Seele retten kan/ So hab ich ſchon genung gethan/ Die Welt mag hinten bleiben. 9. Die Berge/ wo ich hin wil fliehn/ Sind deiner Wunden Kluͤffte/ Da koͤmmt kein falſcher Chriſtus hin Mit ſeinem Jrrthums-Giffte: Da packet mich kein Teuffel an/ Weil ich ſie alle ſchlagen kan/ Mit deinem theuren Blutte. 10. Der Außerwehlten Hoffnung iſt/ Du wirſt die Tage kuͤrtzen/ Und was zum Leiden iſt erkieſt/ Mit deinem Troſte wuͤrtzen. Du kennſt die Deinen in der Welt/ Und wer dein Siegel nur behaͤlt/ Den wirſt du dort auch kennen. 11. Kom̃t nun dein Tag als wie der Blitz/ So laß mich nicht verzagen/ Und mich vor deinen Richter-Sitz Jn tieffſter Demuth wagen. Du koͤmmſt ja zur Erloͤſung mir/ So
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Am 25. Sonntage
Wenn dieſe Wetter auffzuziehn/
Je mehr und mehr beginnen.
8.
So nehm ich denn die Flucht zu dir/
Du haſt mirs ſelbſt befohlen/
Und wenn du kommſt/ ſo wil ich mir
Nichts aus dem Hauſe hohlen.
Wenn ich die Seele retten kan/
So hab ich ſchon genung gethan/
Die Welt mag hinten bleiben.
9.
Die Berge/ wo ich hin wil fliehn/
Sind deiner Wunden Kluͤffte/
Da koͤmmt kein falſcher Chriſtus hin
Mit ſeinem Jrrthums-Giffte:
Da packet mich kein Teuffel an/
Weil ich ſie alle ſchlagen kan/
Mit deinem theuren Blutte.
10.
Der Außerwehlten Hoffnung iſt/
Du wirſt die Tage kuͤrtzen/
Und was zum Leiden iſt erkieſt/
Mit deinem Troſte wuͤrtzen.
Du kennſt die Deinen in der Welt/
Und wer dein Siegel nur behaͤlt/
Den wirſt du dort auch kennen.
11.
Kom̃t nun dein Tag als wie der Blitz/
So laß mich nicht verzagen/
Und mich vor deinen Richter-Sitz
Jn tieffſter Demuth wagen.
Du koͤmmſt ja zur Erloͤſung mir/
So
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