Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
und Abend-Opffer.
Mein JEsu/ kehre bey mir ein/
Jn deinem Blutte stelle mir
Die rechte Morgenröthe für.
2.
Der Freytag war dein Sterbe-Tag/
Da ich auffs neue leben mag:
Gieb/ daß ich so mein Leben führ/
Daß Welt und Sünde sterb in mir.
3.
Jch seh dich als mein Opffer an/
Das ich dem Vater bringen kan/
Wenn er ein Lamm von mir begehrt/
Daß sich sein Zorn in Huld verkehrt.
4.
Besprenge meinen Morgen-Danck/
Und meines Hertzens Lobgesang/
Mit deines Bluttes Lebens-Thau/
Daß GOtt darauff in Gnaden schau.
5.
Jn meinem Wandel stelle mir
Dein Vorbild heut und allzeit für:
Verleih mir deine Krafft dabey/
Daß ich der Welt gecreutzigt sey.
6.
Aus deinen Wunden qvelle mir
Ein rechter Segens-Bach herfür.
Mit deinem Creutze labe mich/
Wenn Creutz und Trübsal findet sich.
7.
Und wenn mein Lauff zu Ende geht/
Gieb/ daß dein Creutze vor mir steht/
Die offne Seite sey die Thür/
Die mich zu dir gen Himmel führ.
XII.
und Abend-Opffer.
Mēin JEſu/ kehre bey mir ein/
Jn deinem Blutte ſtelle mir
Die rechte Morgenroͤthe fuͤr.
2.
Der Freytag war dein Sterbe-Tag/
Da ich auffs neue leben mag:
Gieb/ daß ich ſo mein Leben fuͤhr/
Daß Welt und Suͤnde ſterb in mir.
3.
Jch ſeh dich als mein Opffer an/
Das ich dem Vater bringen kan/
Wenn er ein Lamm von mir begehrt/
Daß ſich ſein Zorn in Huld verkehrt.
4.
Beſprenge meinen Morgen-Danck/
Und meines Hertzens Lobgeſang/
Mit deines Bluttes Lebens-Thau/
Daß GOtt darauff in Gnaden ſchau.
5.
Jn meinem Wandel ſtelle mir
Dein Vorbild heut und allzeit fuͤr:
Verleih mir deine Krafft dabey/
Daß ich der Welt gecreutzigt ſēy.
6.
Aus deinen Wunden qvelle mir
Ein rechter Segens-Bach herfuͤr.
Mit deinem Creutze labe mich/
Wenn Creutz und Truͤbſal findet ſich.
7.
Und wenn mein Lauff zu Ende geht/
Gieb/ daß dein Creutze vor mir ſteht/
Die offne Seite ſey die Thuͤr/
Die mich zu dir gen Himmel fuͤhr.
XII.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0283" n="255"/>
          <fw place="top" type="header">und Abend-Opffer.</fw><lb/>
          <lg n="77">
            <l>M&#x0113;in JE&#x017F;u/ kehre bey mir ein/</l><lb/>
            <l>Jn deinem Blutte &#x017F;telle mir</l><lb/>
            <l>Die rechte Morgenro&#x0364;the fu&#x0364;r.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="78">
            <l> <hi rendition="#c">2.</hi> </l><lb/>
            <l>Der Freytag war dein Sterbe-Tag/</l><lb/>
            <l>Da ich auffs neue leben mag:</l><lb/>
            <l>Gieb/ daß ich &#x017F;o mein Leben fu&#x0364;hr/</l><lb/>
            <l>Daß <hi rendition="#fr">W</hi>elt und Su&#x0364;nde &#x017F;terb in mir.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="79">
            <l> <hi rendition="#c">3.</hi> </l><lb/>
            <l>Jch &#x017F;eh dich als mein Opffer an/</l><lb/>
            <l>Das ich dem Vater bringen kan/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">W</hi>enn er ein Lamm von mir begehrt/</l><lb/>
            <l>Daß &#x017F;ich &#x017F;ein Zorn in Huld verkehrt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="80">
            <l> <hi rendition="#c">4.</hi> </l><lb/>
            <l>Be&#x017F;prenge meinen Morgen-Danck/</l><lb/>
            <l>Und meines Hertzens Lobge&#x017F;ang/</l><lb/>
            <l>Mit deines Bluttes Lebens-Thau/</l><lb/>
            <l>Daß <hi rendition="#fr">G</hi>Ott darauff in Gnaden &#x017F;chau.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="81">
            <l> <hi rendition="#c">5.</hi> </l><lb/>
            <l>Jn meinem <hi rendition="#fr">W</hi>andel &#x017F;telle mir</l><lb/>
            <l>Dein Vorbild heut und allzeit fu&#x0364;r:</l><lb/>
            <l>Verleih mir deine Krafft dabey/</l><lb/>
            <l>Daß ich der <hi rendition="#fr">W</hi>elt gecreutzigt &#x017F;&#x0113;y.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="82">
            <l> <hi rendition="#c">6.</hi> </l><lb/>
            <l>Aus deinen <hi rendition="#fr">W</hi>unden qvelle mir</l><lb/>
            <l>Ein rechter Segens-Bach herfu&#x0364;r.</l><lb/>
            <l>Mit deinem Creutze labe mich/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">W</hi>enn Creutz und Tru&#x0364;b&#x017F;al findet &#x017F;ich.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="83">
            <l> <hi rendition="#c">7.</hi> </l><lb/>
            <l>Und wenn mein Lauff zu Ende geht/</l><lb/>
            <l>Gieb/ daß dein Creutze vor mir &#x017F;teht/</l><lb/>
            <l>Die offne Seite &#x017F;ey die Thu&#x0364;r/</l><lb/>
            <l>Die mich zu dir gen Himmel fu&#x0364;hr.</l>
          </lg>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">XII.</hi> </hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[255/0283] und Abend-Opffer. Mēin JEſu/ kehre bey mir ein/ Jn deinem Blutte ſtelle mir Die rechte Morgenroͤthe fuͤr. 2. Der Freytag war dein Sterbe-Tag/ Da ich auffs neue leben mag: Gieb/ daß ich ſo mein Leben fuͤhr/ Daß Welt und Suͤnde ſterb in mir. 3. Jch ſeh dich als mein Opffer an/ Das ich dem Vater bringen kan/ Wenn er ein Lamm von mir begehrt/ Daß ſich ſein Zorn in Huld verkehrt. 4. Beſprenge meinen Morgen-Danck/ Und meines Hertzens Lobgeſang/ Mit deines Bluttes Lebens-Thau/ Daß GOtt darauff in Gnaden ſchau. 5. Jn meinem Wandel ſtelle mir Dein Vorbild heut und allzeit fuͤr: Verleih mir deine Krafft dabey/ Daß ich der Welt gecreutzigt ſēy. 6. Aus deinen Wunden qvelle mir Ein rechter Segens-Bach herfuͤr. Mit deinem Creutze labe mich/ Wenn Creutz und Truͤbſal findet ſich. 7. Und wenn mein Lauff zu Ende geht/ Gieb/ daß dein Creutze vor mir ſteht/ Die offne Seite ſey die Thuͤr/ Die mich zu dir gen Himmel fuͤhr. XII.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/283
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/283>, abgerufen am 05.12.2024.