Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Nach dem Erscheinungs-Feste. Nichts mit uns zu schaffen haben. Ja du sprichst uns harte zu/ Deine Stunde sey nicht da/ Und die Hülffe noch nicht nah. 5. Doch/ wenn man es nicht vermeinet/ So ist deine Meinung guth/ Und wenn man hat ausgeweinet/ Folgt das süsse Trauben-Bluth. Wer zuvor das Wasser trug/ Füllt mit Weine seinen Krug. 6. Laß mich deine Weise lernen/ Du kommst langsam/ aber guth. Wil die Hülffe sich entfernen/ Gib mir einen guthen Muth/ Du schenckst erstlich Wermuth- Wein Und zu letzte Nectar ein. 7. Endlich wird die Stunde schlagen/ Die zum Helffen ausgesetzt/ Und die Hoffnung Palmen tragen/ Wenn ich auf das Leid ergetzt Milch und Honig schmecken kan/ Als wär ich in Canaan. 8. Wenn ich auch in diesem Leben Stets aus Mara trincken muß/ So wirst du im Himmel geben Deiner Wollust Uberfluß/ Wenn mein Hertz in jener Welt Mit dir ewig Hochzeit hält. XVIII.
Nach dem Erſcheinungs-Feſte. Nichts mit uns zu ſchaffen haben. Ja du ſprichſt uns harte zu/ Deine Stunde ſey nicht da/ Und die Huͤlffe noch nicht nah. 5. Doch/ wenn man es nicht vermeinet/ So iſt deine Meinung guth/ Und wenn man hat ausgeweinet/ Folgt das ſuͤſſe Trauben-Bluth. Wer zuvor das Waſſer trug/ Fuͤllt mit Weine ſeinen Krug. 6. Laß mich deine Weiſe lernen/ Du kommſt langſam/ aber guth. Wil die Huͤlffe ſich entfernen/ Gib mir einen guthen Muth/ Du ſchenckſt erſtlich Wermuth- Wein Und zu letzte Nectar ein. 7. Endlich wird die Stunde ſchlagen/ Die zum Helffen ausgeſetzt/ Und die Hoffnung Palmen tragen/ Wenn ich auf das Leid ergetzt Milch und Honig ſchmecken kan/ Als waͤr ich in Canaan. 8. Wenn ich auch in dieſem Leben Stets aus Mara trincken muß/ So wirſt du im Himmel geben Deiner Wolluſt Uberfluß/ Wenn mein Hertz in jener Welt Mit dir ewig Hochzeit haͤlt. XVIII.
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Nach dem Erſcheinungs-Feſte.
Nichts mit uns zu ſchaffen haben.
Ja du ſprichſt uns harte zu/
Deine Stunde ſey nicht da/
Und die Huͤlffe noch nicht nah.
5.
Doch/ wenn man es nicht vermeinet/
So iſt deine Meinung guth/
Und wenn man hat ausgeweinet/
Folgt das ſuͤſſe Trauben-Bluth.
Wer zuvor das Waſſer trug/
Fuͤllt mit Weine ſeinen Krug.
6.
Laß mich deine Weiſe lernen/
Du kommſt langſam/ aber guth.
Wil die Huͤlffe ſich entfernen/
Gib mir einen guthen Muth/
Du ſchenckſt erſtlich Wermuth-
Wein
Und zu letzte Nectar ein.
7.
Endlich wird die Stunde ſchlagen/
Die zum Helffen ausgeſetzt/
Und die Hoffnung Palmen tragen/
Wenn ich auf das Leid ergetzt
Milch und Honig ſchmecken kan/
Als waͤr ich in Canaan.
8.
Wenn ich auch in dieſem Leben
Stets aus Mara trincken muß/
So wirſt du im Himmel geben
Deiner Wolluſt Uberfluß/
Wenn mein Hertz in jener Welt
Mit dir ewig Hochzeit haͤlt.
XVIII.
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