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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Morgen-Gebett
dadurch gantz zerfliesse, und dein eigen möge seyn, daß ich in der Lie-
be stehe, wo ich sitze, schlaf und gehe, dir zu Liebe alles thu, und aus
Liebe in dir ruh.

4. Laß mich in der Lieb auch sterben, wenn ich gehe aus der Zeit,
führe mich als deinen Erben in die frohe Ewigkeit: Dieser Lieb laß
mich geniessen, bis ich werd die Augen schliessen, und auch gehn zur
Freude ein, wo wird lauter Liebe seyn.

Morgen-Gebett am Donnerstage.
1 Joh. 5, 14. Das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, daß, so wir etwas
bitten nach seinem Willen, so erhöret er uns.

ALlgenugsamer GOtt! barmhertziger
Vatter über alles was Kinder heißt,
der du nicht müde wirst, denen guts zu
thun, die dein Antlitz suchen: Ach mein
GOtt! wie viel Danck bin ich dir schuldig,
wann ich zurück dencke an die verflossene
Zeit, die ich überlebt, und an die Wohltha-
ten, die ich empfangen habe: Du hast mich
von aller Ewigkeit her geliebet, und mei-
nen Namen in dein Buch geschrieben: Du
hast an mich gedacht, ehe ich an dich geden-
cken konnte: In den Tagen meiner Jugend,
die vielen Gefahren unterworffen waren,
hast du mich mächtig beschützet, vor man-
chem Unglück behütet, und mich aus man-
cher Noth errettet: Wann ich verlegen
war, hast du mir Rath gegeben: Wann

Men-

Morgen-Gebett
dadurch gantz zerflieſſe, und dein eigen möge ſeyn, daß ich in der Lie-
be ſtehe, wo ich ſitze, ſchlaf und gehe, dir zu Liebe alles thu, und aus
Liebe in dir ruh.

4. Laß mich in der Lieb auch ſterben, wenn ich gehe aus der Zeit,
führe mich als deinen Erben in die frohe Ewigkeit: Dieſer Lieb laß
mich genieſſen, bis ich werd die Augen ſchlieſſen, und auch gehn zur
Freude ein, wo wird lauter Liebe ſeyn.

Morgen-Gebett am Donnerſtage.
1 Joh. 5, 14. Das iſt die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, daß, ſo wir etwas
bitten nach ſeinem Willen, ſo erhöret er uns.

ALlgenugſamer GOtt! barmhertziger
Vatter über alles was Kinder heißt,
der du nicht müde wirſt, denen guts zu
thun, die dein Antlitz ſuchen: Ach mein
GOtt! wie viel Danck bin ich dir ſchuldig,
wann ich zurück dencke an die verfloſſene
Zeit, die ich überlebt, und an die Wohltha-
ten, die ich empfangen habe: Du haſt mich
von aller Ewigkeit her geliebet, und mei-
nen Namen in dein Buch geſchrieben: Du
haſt an mich gedacht, ehe ich an dich geden-
cken konnte: In den Tagen meiner Jugend,
die vielen Gefahren unterworffen waren,
haſt du mich mächtig beſchützet, vor man-
chem Unglück behütet, und mich aus man-
cher Noth errettet: Wann ich verlegen
war, haſt du mir Rath gegeben: Wann

Men-
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[118/0140] Morgen-Gebett dadurch gantz zerflieſſe, und dein eigen möge ſeyn, daß ich in der Lie- be ſtehe, wo ich ſitze, ſchlaf und gehe, dir zu Liebe alles thu, und aus Liebe in dir ruh. 4. Laß mich in der Lieb auch ſterben, wenn ich gehe aus der Zeit, führe mich als deinen Erben in die frohe Ewigkeit: Dieſer Lieb laß mich genieſſen, bis ich werd die Augen ſchlieſſen, und auch gehn zur Freude ein, wo wird lauter Liebe ſeyn. Morgen-Gebett am Donnerſtage. 1 Joh. 5, 14. Das iſt die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, daß, ſo wir etwas bitten nach ſeinem Willen, ſo erhöret er uns. ALlgenugſamer GOtt! barmhertziger Vatter über alles was Kinder heißt, der du nicht müde wirſt, denen guts zu thun, die dein Antlitz ſuchen: Ach mein GOtt! wie viel Danck bin ich dir ſchuldig, wann ich zurück dencke an die verfloſſene Zeit, die ich überlebt, und an die Wohltha- ten, die ich empfangen habe: Du haſt mich von aller Ewigkeit her geliebet, und mei- nen Namen in dein Buch geſchrieben: Du haſt an mich gedacht, ehe ich an dich geden- cken konnte: In den Tagen meiner Jugend, die vielen Gefahren unterworffen waren, haſt du mich mächtig beſchützet, vor man- chem Unglück behütet, und mich aus man- cher Noth errettet: Wann ich verlegen war, haſt du mir Rath gegeben: Wann Men-

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/140>, abgerufen am 24.11.2024.